DISSOLUTE: Intermittent Parasitic Oscillation

Die ideale Einstiegsdroge für Mathcore-Neulinge.

Aus der Heimat des Free Jazz, dem schönen Cleveland, Ohio kommen DISSOLUTE, die sich gedacht haben: Was andere können, können wir auch. Vielleicht nicht zu 100% genauso, aber das Unperfekte hat schließlich auch seinen Reiz. Et voilá, nach acht Jahren des gemeinsamen Songwritings steht das erste Album des verrückten Trios in den Startlöchern. Und es ist eines der typischen, kranken Teile, die man nur dann anhört, wenn man danach nicht mehr wissen will wo links und wo Westen ist.

Aber halt, ganz so schlimm sind DISSOLUTE auch wieder nicht. Immerhin lassen sie ihre technischen Fähigkeiten nicht ganz so raushängen. THE DILLINGER ESCAPE PLAN, PSYOPUS und KEELHAUL gehen da ganz anders vor. Vergleichen könnte man das freakige Gebräu eher mit THE TONY DANZA TAP DANCE EXTRAVAGANZA, will heißen hier hat sich neben dem US-Lärm auch noch eine gute Portion MESHUGGAH eingeschlichen. Wie gesagt, das klingt anstrengender als es ist. Denn DISSOLUTE besinnen sich immer wieder auf eingängige Riffs, halten die Songs eher kurz und stopfen nicht jedes Stück mit 25 Riffs voll. Dafür wird auf Groove gesetzt, meist tonnenschwer und erdrückend, mit Sludge gewürzt. Die Amis wissen mit was sie den Hörer in die Knie zwingen und spielen es auch voll aus. So sind die Stücke überaus interessant, abwechslungsreich und trotz allem ziemlich schwer verdaulich.

DISSOLUTE sind als Einstiegsdroge in Richtung Mathcore genau das Richtige. Brutal und verspielt sind sie, technisch wissen sie definitiv zu überzeugen, aber da sie sich immer in gesundem Maße zu zügeln wissen, kann man sich leichter mit ihnen anfreunden als mit anderen Bands. Dennoch, es ist wirklich beeindruckend wie wütend diese Band vorgeht. Da grenzt es schon an ein Wunder, dass Sänger und Bassist Mike noch keinen Herzinfarkt erlitten hat, derart angepisst schreit er seine Vocals raus. Ansonsten überzeugt vor allem Gitarrist Ryan, der alleine derartige Riffs und Dissonanzen erschafft. Massiv ist das und nichts anderes. Dadurch und durch das passende Drumming entstehen mächtige Songs wie Therapeutic Dose, Haerolia und Kill for God, die allesamt im Nervenzentrum des Hörers schlimmen Unfug anstellen.

Zur Abrundung des kurzen, aber äußerst feinen Albums gibt es noch einige Demoaufnahmen aus vergangenen Zeiten, die einerseits zeigen wie einige Stücke – z.B. Purpose – über die Jahre hinweg gewachsen sind, andererseits aber meistens unter einer schlechten Soundqualität leiden und etwas langatmig wirken. Gebraucht hätte es das nicht wirklich, der Wille zählt ja bekanntlich fürs Werk. Also, wer mit den oben genannten Bands etwas anfangen kann, sollte sich diese Scheibe schnell aneignen – bestellen könnt ihr für nur 10 € unter http://www.chaosblast.de und http://www.daredevilrecords.de.

Veröffentlichungstermin: 1. Mai 2006

Spielzeit: 41:47 Min.

Line-Up:
Mike – Vocals, Bass
Ryan – Guitar
Paul – Drums

Label: Daredevil Records / Chaos Squad 420

Homepage: http://www.myspace.com/dissolute

Email: Live_to_die2@hotmail.com

Tracklist:
1. Music´s the Message
2. Therapeutic Dose
3. Even if it´s a Tie at the Tracks You Lose
4. As it is
5. Haerolia
6. A Touch of Class
7. Purpose
8. Kill Cycle
9. Above the Body
10. Kill for God
11. Human Feed for Human Greed
12. Attack of the Mongols
13. Head Above Water (Demo 1999)
14. Kill Cycle (Demo 1999)
15. Real T.V. (Demo 1998)
16. Purpose (Recording Practice, 2000)
17. Kill for God (Kill for God EP)
18. You (VMS Records Punked Up Love compilation, 1999)
19. School (Kill for God EP sessions, unreleased, 2000)

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