DIMENTORIUM: Seed of Vengeance [Eigenproduktion]

Unerwartet mitreißender und epischer Metal.

Epic Metal nennt sich das Gebräu, das wir von DIMENTORUM geboten kriegen, wer hierbei allerdings an gruseligen Kastratenmetal denkt, kann beruhigt werden. Das Projekt des RA´S DAWN-Musikers Philipp Nörtersheuser klingt episch wie die Vertonung eines Fantasybuches, das einerseits düster, andererseits durch die Liebe zum Detail auch farbenfroh ausgefallen ist.

Erstaunlich ist es auf jeden Fall, was Philipp Nörtersheuser hier geschaffen hat: Seed of Vengeance ist ein Album, das gerade durch die opulenten Keyboardarrangements so richtig mitreißt und enorm viel Atmosphäre schafft. Der junge Musiker kombiniert nicht zu viele Ideen, lässt die Musik niemals überfrachtet wirken, was den meisten Bands dieser Richtung viel zu schnell passiert, außer sie heißen BORKNAGAR. Die Riffs sind recht unspektakulär, wären ohne die zweistimmigen Gitarrenmelodien geradezu langweilig. Was aus den Grundzutaten gemacht wird, zeugt von Kreativität und beweist, dass aus fast jedem Riff etwas aufregendes gemacht werden kann, auch wenn einige Übergänge etwas holprig klingen.

Der klare männliche und weibliche Gesang trägt viel zur abwechslungsreichen und opulenten Ausrichtung bei, wirkt nie deplaziert und verleiht dem Material Tiefe, wie in dem aggressivem Let the Dead Arise oder dem aufregenden Reap the Storm schön zu hören ist. Teilweise entstehen dadurch auch Parallelen zu ASTERIUS, wenngleich DIMENTORIUM weit weniger spacig sind. Dazu gesellen sich Black Metal-Screams und gesprochene Passagen, welche einen düsteren Anstrich geben und den Härtegrad um einiges steigern.

Seed of Vengeance ist ein wirklich überraschendes Scheibchen eines Musikers, der seine Visionen auf gelungene Art und Weise vertont und trotz der schwachen Produktion und dem Einsatz eines Drumcomputers so manch etablierte und überbewertete Band, BAL SAGOTH beispielsweise, alt aussehen lässt. Schickt 5 € an Philipp Nörtersheuser, Angelbergstraße 14, 56076 Koblenz.

Spielzeit: 30:44 Min.

Line-Up:
Philipp Nörtersheuser – Vocals, Guitars, Bass, Keyboards, Programming

Olaf Reimann – Clean Vocals

Kathrin Fuchs – Vocals

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.dimentorium.de

Email: dimentorium@lycos.de

Tracklist:
1. Prologue

2. Invade their Realm

3. Let the Dead Arise

4. Fear the Dragon

5. Reap the Storm

6. The Resurrection

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