DIE… MY DEMON / 50 CALIBER: Splitting // Ammunition

Besser als jeder Banana-Split!

Lecker, dieser Hardcore-Nachwuchs. DIE… MY DEMON aus Belgien prügeln gegen die Beefeaters 50 CALIBER – das macht 9 mal richtig Spaß und tritt 9 mal in den Hintern, dass es grad so raucht. Eine Split, die Sinn macht, denn sie bringt zwei talentierte Bands der Hörerschaft näher und das auf faire Weise. Nicht schon wieder eine Mini, die schneller vorbei ist, als man sich ein Bier öffnen kann und nicht schon wieder eine Mini, die einen Hidden Track enthält, der länger ist, als das Ding selbst.

Los geht es mit den Belgiern DIE… MY DEMON, die aus ehemaligen Mitgliedern von SAD ORIGIN bestehen und ihren MADBALL-lastigen Hardcore tight, mit viel Gröhlrefrains, groovigen Riffs und fettem Drumming den schmalen Grad zwischen Mosh und Groove sehr gut beherrscht. Die Songs sind geprägt von der typisch-kämpferischen Attitüde, allein der Opener My Own Way spricht Bände. Daneben hat sich auf Between You and Me noch ein richtig melodisches Solo eingeschlichen, dass mich irgendwie in die Zeiten zurückversetzt, als Rudi Schenker und Matze Jabs noch so richtig cool waren. Das abschließende Angel ist ein Song, der an die Freundinnen der Belgier gerichtet ist, Geprügel nebst lieber Botschaft, das ist doch mal was neues – und hinterlässt einen sympatischen Eindruck.

Weiter geht es mit 50 CALIBER, die im Vergleich zu DIE… MY DEMON weniger Hardcore, dafür mehr Metal sind. Und böser sind sie auch wie das Intro verrät. Nichtsdestotrotz sind 50 CALIBER noch besser als die Opener. Komplexer, aggressiver, verrückter, lauter und offener sind die Engländer, die man gerne auch auf Lifeforce unter Vertrag nehmen könnte. Irgendwie erinnern sie mich nämlich an CALIBAN, auch wenn sie nicht so melodisch und viel vertrackter sind. SUFFOCATION-Riffs und fette Double-Bass-Dresche lassen den Hörer ganz schön alt aussehen und die schleppenden Passagen liegen schwer im Magen. Würde der Sänger nicht so gemeingefährlich kreischen, könnte man fast meinen, diese fünf Songs und besonders die Mosh-Hymne Flesha and Stone könnten ohne Folgeschäden überstanden werden. Doch dem ist nicht so, 50 CALIBER machen süchtig, egal ob durch ihr Chaos, ihre Power oder ihre Negativität.

Gewinner und Verlierer gibt es eigentlich keine (obwohl ich 50 CALIBER musikalisch besser finde), denn beide Bands haben verdammt gute Arbeit geleistet, an der sich die alten Hasen mal ein Beispiel nehmen müssten. Ein cooles Artwork und fetter Sound runden das eh schon pflichtige Werk ab und somit sollte kein qualitätsbewusster Hardcore-Freaks diese Split versäumen. Mosh on!

VÖ: 5. April 2003

Spielzeit: 27:41 Min.

Line-Up:
http://www.diemydemon.tk

http://www.50-caliber.com

Label: Filled with Hate Records

Tracklist:
DIE… MY DEMON
1. My Own Way
2. Blind and Lost
3. Between You and Me
4. Angel

50 CALIBER
5. Beautifully Weak
6. New Gavitiy
7. Flesha and Stone
8. A Glimpse of Life
9. Horror Stories and Fairy Tales

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner