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DELIRIUM TREMENS: Thrashing Warthogs

Bei "Thrashing Warthogs" herrscht für alle oldschool-Thrasher Reinhörpflicht und wer sich an sämtlichen Klischees, welche die Band verbreitet nicht stört, der dürfte eine Menge Spaß an dieser Veröffentlichung haben.

Betrachtet man sich das Cover mit einer in Blut getränkten Wildsau inklusive Stahlhelm, liest die klischeehaften Texte, grinst sich einen bei den kaputten Bandpics oder wundert sich über die Pseudonyme der Musiker so macht man sich erstmal auf das Schlimmste gefasst. Kommt jetzt pubertärer, dilettantischer und abgefuckter Thrash Metal mit Proberaumproduktion auf mich zu?

Weit gefehlt, denn die fünf Kaputten aus dem Frankenland gehen mit einer enormen Spielfreude und einem stetigen Augenzwinkern bezüglich der unzähligen Klischees ans Werke. DELIRIUM TREMENS versohlen dem Hörer kräftig den Hintern mit einer Mixtur aus old school Thrash Metal mit teilweise skandinavischen Death Metal-Einflüssen. Als Eckpfeiler seien die alten Ausgaben von KREATOR, DESTRUCTION, SLAYER, MERCILESS und DARK ANGEL genannt.

Nach dem etwas zu langwierigen Intro Fucking Amazing prügelt die erste alkoholgeschwängerte Thrash-Salve in Form von Worship Satan auf mich ein. Beginnend mit einer schwedisch anmutenden Gitarrenline, bis Sänger Rowdy Mütze Piper einen Schrei ablässt und geprügelt wird was die Felle hergeben. Hier kam mir allererst die Darkness Descends-Scheibe der Amis DARK ANGEL in den Sinn. Sowohl vom Instrumentalen, als auch von den Vocals (Don Doty lässt grüßen) her beleuchtet. So geht es auch stürmisch weiter im Programm des Quintetts. Death From Behind startet sehr ansprechend im Midtempo mit variabler Klampfenfraktion und ebenso abwechslungsreichen Drumming. Aber DELIRIUM TREMENS wären nicht DELIRIUM TREMENS, wenn nicht alsbald die Thrash-Keule geschwungen würde. Highspeed-Thrash, stets kontrolliert und neben den amerikanischen Einflüssen schweben immerfort die germanischen Vertreter der 80er-Thrash-Szene im Hinterkopf. Allerdings gefällt mir an den Franken besonders ihre Unverbrauchtheit (also musikalisch gesehen, nicht was die körperliche Verfassung der Mucker anbelangt,hehe) und Frische, wie sie die insgesamt zehn Tracks darbieten. Aggression und dennoch Verspieltheit ist auf Thrashing Warthogs Programm bei DELIRIUM TREMENS und so möchte ich vor allem noch die beiden eingängigen Nackenbrecher Twisted Mind und Army Of Death als Anspieltipps empfehlen.

Absolut genial ist auch die GUNS´N´ROSES-Coverversion Paradise City. Rotzig, dreckig, versoffen und dennoch kontrolliert gezockt, wird dieses Cover auf der nächsten Absturzparty für feucht-fröhliche Stimmung sorgen.

Bei Thrashing Warthogs herrscht für alle oldschool-Thrasher Reinhörpflicht und wer sich an sämtlichen Klischees, welche die Band verbreitet nicht stört, der dürfte eine Menge Spaß an dieser Veröffentlichung haben.

Thrashing Warthogs gibt es übrigens auch als Vinyl mit liebevoll gestaltetem Patchwork-Foto-Inlay – so wie früher eben.

Veröffentlichung: 2004

Spielzeit: 41:07 Min.

Line-Up:
Rowdy Mütze Piper – vocals

Rowdy Rocket – guitars

Rowdy Bad Bone – guitars

Rowdy Roll – bass

Rowdy Chambers – drums

Produziert von Michael Hahn
Label: Merciless Records

Hompage: http://www.delirium-tremens.de

Email-Adresse der Band: webmaster@delirium-tremens.de

Tracklist:
Fucking Amazing

Worship Satan

Death From Behind

Rot In Hell

Follow Us If You Want To Die

Twisted Mind

Balls Of Fire

Army Of Death

War Machine

Paradise City (GUNS´N´ROSES-Cover)

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