DEGREE ABSOLUTE: Degree Absolute

Eine harte Variante von FATES WARNING.

—> Dieses Review gibt´s auch zum Anhören..!

cdreviewZu Beginn gibt es ein dezent dissonantes Riff. Das Schlagzeug untermalt das Geschehen mit groovendem Doublebass-Geschredder. Dann bekommt der Takt Schluckauf, ehe die Musik mit dem Gesangseinsatz etwas melodischere Bahnen einschlägt. Ja, so klingt Progressive Metal! Natürlich entwickelt sich der Opener Exist noch weiter. Zurückhaltende cleane Gitarren und rhythmisch versetzte Melodiefragmente verbreiten eine trügerische Ruhe. Alsbald bricht zügelloser Metal los, was an PAIN OF SALVATION erinnert. Nach einigen Takten weicht die Aggression jedoch schon wieder harmonischen Gesangslinien, die Erinnerungen an die letzten FATES WARNING-Alben wachrufen. Und immer wieder werden Breaks eingestreut.

Die Musik von DEGREE ABSOLUTE schreit förmlich danach, mehrmals angehört zu werden. Erst dann fangen die Stücke an, schlüssig zu wirken. Selbst relativ eingängige Momente wie der Refrain von Laughing Alone bewegen sich weitab vom Mainstream. Spätestens hier beginnt auch der Vergleich mit FATES WARNING zu hinken. Anstatt gefälliger Ohrwürmer gibt es schweres Riffing und für jede atmosphärische Ruhepause eine Portion Disharmonie zum Ausgleich. Die Extreme werden aber nur selten direkt kontrastiert. So befindet sich mit Confession schließlich auch ein starkes zurückhaltenderes Stück auf der CD.

Den Instrumentals Distance (ruhig mit hypnotischer Note) und HalfManHalfBiscuit (etwas metallischer) und Pi (SPASTIC INK lassen grüßen) fehlen dagegen die zwingenden Ideen, die mich nachhaltig begeistern. Die technischen Fertigkeiten von Mastermind Aaron Bell und seinen Mitstreitern sind zwar tadellos und äußerst beeindruckend. Paradoxerweise profitieren davon eher die Stücke mit Gesang. Der Mix von Neil Kernon sorgt dafür, dass alle Instrumente perfekt zur Geltung kommen, so dass das Klangbild weder überladen noch löchrig wirkt.

Der Abschlusstrack Ergo Sum durchläuft viele unterschiedliche Stimmungen. Die überwiegend instrumentalen Passagen hinterlassen dabei einen unzusammenhängenden Eindruck, obwohl sie für sich genommen durchaus zu gefallen wissen. Insgesamt löst Degree Absolute ähnlich gemischte Gefühle aus. Es gibt einige Lichtblicke, die jedoch für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung nicht ausreichen.

Veröffentlichungstermin: 31.01.2006

Spielzeit: 57:16 Min.

Line-Up:
Aaron Bell: Gitarre, Gesang

Dave Lindeman: Bass

Doug Beary: Schlagzeug

Produziert von Aaron Bell
Label: Sensory

Homepage: http://www.degreeabsolute.com

Tracklist:
1. Exist

2. Laughing Alone

3. Questions

4. Confession

5. Distance

6. HalfBiscuitHalfMan

7. Pi

8. Ask Nothing Of Me

9. Ergo Sum

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