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DEFOCUS: There Is A Place For Me On Earth

Nach dem ausgereiften Debüt erweitern DEFOCUS nun ihre Spielwiese: “There Is A Place For Me On Earth” will sich in kein bestimmtes Korsett zwängen, ohne aber das Modern-Metalcore-Fundament aufzugeben.

Das Debüt „In The Eye Of Death We Are All The Same” (2021) war ein Ausrufezeichen, der Nachfolger wiederum ist nun ein deutliches Statement: So ausgereift der Sound der Metalcore-Band schon auf dem Erstlingswerk war, Ketten wollen sich DEFOCUS nicht anlegen. Mit deutlich mehr elektronischen Spielereien und Experimentierfreude am Mikro öffnet „There Is A Place For Me On Earth“ dem Quartett neue Horizonte.

Der Nu-Metal-Einfluss im groovenden Opener „Let The Bond Be My Grave” verschiebt den Fokus in Richtung Zugänglichkeit, was die dreckigen Breakdowns in Stücken wie „Watch Me Bleed“ oder „Biased“ noch härter treffen lassen. Gleichzeitig sorgen vielschichtige Synth-Effekte für ein dichtes wie dezent futuristisches Soundbild, das oftmals erfolgreich vom eigentlich konservativen Songaufbau ablenkt. Dass sich DEFOCUS in ihren meist knackigen Kompositionen auf die üblichen Schemata verlassen, kaschiert das Quartett geschickt mittels dieser zahlreichen Feinheiten.

DEFOCUS wollen sich auf “There Is A Place For Me On Earth” in kein bestimmtes Korsett zwängen

Keyboards und Samples unterstützen dabei den variablen Gesang Simon Müllers, welcher seinen brutalen Screams nun regelmäßig klar gesungene Passagen und kratzige Nu-Metal-Vocals zur Seite stellt. Ein wenig erinnert das beizeiten an THE OKLAHOMA KID, wobei DEFOCUS auf Albumlänge doch deutlich in der groove-betonten und djent-beeinflussten Schiene des Genres zu Hause sind. Das spiegelt sich auch in der Produktion, die entsprechend laut und dabei dynamikarm ausfällt, was „There Is A Place For Me On Earth“ einerseits ordentlich Punch gibt, auf der anderen Seite jedoch gerade Bass und Gitarre zu sehr ineinanderlaufen lässt.

Büßt die Platte im Vergleich zum Vorgänger diesbezüglich an Schauwerten ein, fangen DEFOCUS die weniger spektakuläre Gitarrenarbeit mittels mutiger Songwriting-Ansätze wieder auf. Neben einem getragenen Stück wie „Don’t Let It Hurt Me“ sticht vor allem der HipHop-/Rap-Crossover von „Hybrid Anthem“ für hochgezogene Augenbrauen. Dass dieses Wagnis aufgeht, spricht wiederum für das zielsichere Gespür der Gruppe, die mit dem humorlosen „Flatlines“ zwischendurch auch mit dem Kopf durch die Wand stürmen kann. Atmosphärisch und introspektiv findet das Titelstück schließlich die richtigen Worte, um das intensive Zweitwerk zu einem würdigen Ende zu führen – ein weiteres Statement der vier Musiker, sich trotz Genreverbundenheit in kein bestimmtes Korsett zwängen zu lassen.

Veröffentlichungstermin: 01.03.2024

Spielzeit: 32:36

Line-Up

Simon Müller – Vocals
Jeffrey Uhlmann – Guitar
Marcel „Bambam“ Heberling – Bass
Jonas Mahler – Drums

Produziert von Vojta Pacesny, DEFOCUS und Simone Pietroforte (Mix und Mastering)

Label: Arising Empire

Homepage: https://defocusband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/defocus

DEFOCUS “There Is A Place For Me On Earth” Tracklist

01. let the bond be my grave (Video bei YouTube)
02. biased (Video bei YouTube)
03. watch me bleed
04. consumed by you
05. crooked mind (Video bei YouTube)
06. don’t let it hurt me (Video bei YouTube)
07. hybrid anthem
08. …to not feel anything
09. flatlines (Video bei YouTube)
10. there is a place for me on earth

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