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DEADSYSTEM: As I Fade

Runder Melodic Death Metal aus Deutschland.

Was dem bayerischen Urgestein seine Feierabendhalbe, ist mir der Melodic Death Metal. Nach einem harten Tag findet sich damit in entspannter Atmosphäre ein versöhnlich stimmender Ausklang. Bei beidem weiß der Konsument, was er bekommt, und geschmacklich steht man damit sowieso auf solidem Boden. Dem Genuss frönen funktioniert in diesem Fall deshalb so gut, weil nicht zwingenderweise neue Nerven stimuliert werden. Das machen DEADSYSTEM ebenfalls nicht, selbst wenn ihre Interpretation offensiv modern klingt und piepende Keyboards im Schulterschluss mit klar gesungenen Passagen platziert.

Der Titelsong driftet durch die Singstimme gar in die Melancholie ab – ein Kontrast zum pushenden Opener “King Of Red”, dessen futuristische Synthies ein gänzlich anderes Gesicht zeigen. Vorzeigbar sind beide, denn hier werden Genres nicht wie bei SONIC SYNDICATE zu poppigem Alibi-Metal verwurstet. Die musikalische Vision DEADSYSTEMs ist kein Schnellschuss, sie fußt auf grundlegenden Prinzipien: Wenn “The Glorious Nightmare” den Neunzigern huldigt, dann wird das genauso wenig verwässert vorgetragen wie die moderne Orientierung im nachfolgenden “Affliction”, das göteborgsche Gitarrenarbeit mit einem zurückgenommenen Streicherfundament unterlegt und kräftigen Gesang hinzuaddiert.

Mit DEADSYSTEM macht der Feierabend auch ohne Alkohol Spaß

Hymnisch könnten wir das nennen, doch dafür sind DEADSYSTEM eigentlich zu aggressiv. Nicht zuletzt die unnachgiebigen Screams schneiden sich ins Ohr. Das manövriert “As I Fade” manchmal in die Schnittmenge von CHILDREN OF BODOM und INSOMNIUM mit einem Schuss Göteborg-Metal, wie wir ihn von AT THE GATES her kennen. Eine Akustikballade wie “Her Lullaby” fällt dann zwar aus dem Raster, bringt uns aber die nötige Erholung, auch den Schlussspurt, bestehend aus modernem (“Come To Life”) und klassischem (“Undone”) Material, zu überstehen. Und zum Ende dürfen wir mit dem Gitarrenintermezzo “Tranquillity” auf die jüngsten IN FLAMES verweisen, die im anschließenden “Haven” gleich mit den Regensburgern BURDEN OF LIFE gekreuzt werden. Runde Sache also, mit DEADSYSTEM macht der Feierabend auch ohne Alkohol Spaß.

Veröffentlichungstermin: 20.07.2013

Spielzeit: 54:53 Min.

Line-Up:
Oliver Cox – Vocals
Julez Holzmann – Guitars
Ritchie Völckel – Guitars
Ralf Völckel – Bass
Andreas Neuhofer – Drums

Produziert von Kristian Kohlmannslehner
Label: Julezz & Julezz Entertainment

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/DeadSystemOfficial

DEADSYSTEM “As I Fade” Tracklist

01. King Of Red
02. As I Fade
03. Inside The Storm
04. The Glorious Nightmare
05. Affliction
06. Sickening
07. Her Lullaby
08. Come To Life
09. Undone
10. Tranquillity
11. Haven
12. Snow White
13. Closing Chapter

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