DEADMARCH: Initiation Of Blasphemy

Prä-THE PROJECT HATE MCMXCIX lernen zu laufen. Und fallen hin.

Warum steht da nicht [Re-Release] hinter dem Titel des Artikels? Vielleicht weil diese CD der heilige Gral ist? Das wäre natürlich übertrieben, und mit Reliquien haben es THE PROJECT HATE MCMXCIX eh nicht so. Nein, Initiation Of Blasphemy ist das geheimnisvolle eigentlich Debütalbum der Band, das im Jahr 1998 hätte veröffentlicht werden sollen, damals noch unter dem Namen DEADMARCH. Aber das passierte niemals, da einige der Musiker keine Leistung abgeliefert haben, die den Standards von seiner Lordschaft K. Philipson nicht gerecht wurden. Jetzt hat dieser freundliche Zeitgenosse doch zur Einsicht gefunden, dass Initiation Of Blasphemy unter die Leute muss, weil die Musik zu gut ist um in der Mottenkiste des Death Metals zu verstauben. Aber eine konsequente Runderneuerung konnte trotzdem nicht stattfinden, weil Meister Skogsberg einige der originalen Tapes verloren hat und Jörgen Sandström nicht die Gesangslinien von Mikael Öberg ersetzen konnte, auch wenn das keiner gemerkt hätte, weil die zwei verdammt ähnlich klingen. Dafür sorgen aber neuer Bass und neues Mastering für zeitgemäßen Klang.

Und immer noch – jetzt kommen wir langsam zur Quintessenz des Artikels – dieselben nervigen Keyboards. Die passen nämlich in dieser Form gar nicht zu THE PROJECT HATE MCMXCIX , beziehungsweise DEADMARCH, viel mehr zu einer Gothic-Version von CHILDREN OF BODOM. Die brutale Komponente ist recht simpel, auch trotz der relativ langen Songs sind hier hauptsächlich stumpfe Stakkatto-Riffs zu hören, weshalb sich die Songs auch nicht wirklich voneinander unterscheiden, sondern fünfzig Minuten lang stur dahin walzen, mit Ausnahme des abschließenden Divinity Erased. Das klang ein paar Jahre lang wohl nach dem gemeinsten Industrial Death Metal südlich des Himmels, aber sicherlich nicht nach dem besten. Hier und da gibt es ein paar epische Gitarrenleads, aber die können dem groben Gesamteindruck ebenso wenig Finesse verleihen, wie die noch recht selten eingestreuten Gesangseinlagen von Mia Stahl, die immer noch das Beste an diesem Album darstellen. Alles in allem ist Initiation Of Blasphemy für Fans der Band bestimmt interessant, aber in orgiastische Verzückung wird bestimmt niemand verfallen, wenn er diese acht Songs hören wird. Von der Qualität späterer Alben waren THE PROJECT HATE MCMXCIX zu Zeiten von DEADMARCH nämlich noch meilenweit entfernt.

Veröffentlichungstermin: 30. November 2009

Spielzeit: 52:57 Min.

Line-Up:
Mikael Öberg – Vocals
Mia Ståhl – Vocals
Lord K. Philipson – Instruments, Programming and Serpents

Label: Vic Records
MySpace: http://www.myspace.com/deadmarchprojecthate

Tracklist:
1. Angels Misled
2. Sear The Son
3. Bloodstained
4. The Crucified Starts To Reek
5. Everloving
6. So I Mourn
7. Soulrain
8. Divinity Erased

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner