DARK ART: Reincarnations [Eigenproduktion]

Komplexer Death-Black Metal, heillos verzettelt.

Ob der Allmächtige hierzu wirklich auferstehen möchte, sei fraglich. Das Duo DARK ART aus Bremen bietet zwar alles andere als Standardgebolze, ihr düsterer, komplexer Death Metal will dennoch nicht durchgehend zünden. Die überlangen Songs der beiden Nordlichter sind zu chaotisch, zu wüst, um irgendwie hindurch zu dringen. Komplexität hin oder her, das Gebräu auf Reincarnations ist stellenweise viel zu wirr. Dazu kommt, dass Songs wie Human Beast, One Step Over the Line und My Demon auch noch Überlänge besitzen, was es nicht gerade erleichtert, hier den Überblick zu bewahren.

Aber lassen wir erstmal die Nörgelei. Denn DARK ART erschaffen eine ganz eigene, unheimliche Atmosphäre, wirken dabei nicht gekünstelt böse oder aufgesetzt. Dazu verwenden sie ein paar Elemente aus Thrash Metal und einen dicken Batzen Black Metal. So als würden IMMOLATION auf DARK FUNERAL treffen. Abenteuerliche Arrangements gibt es auch immer wieder, One Step Over the Line erinnert in der Mitte an alte OPETH, verzettelt sich dann aber zusehends. Dadurch, dass sich DARK ART mittels packender Riffs wieder fangen, geht es hier nochmals gut.

Schlecht ist Reincarnations nicht wirklich, nur deutlich zu wenig fokussiert. Hier jagt ein Part den komplett anders klingenden Nächsten, nach zehn Jahren Bandgeschichte sollte songschreiberische Fokussierung kein Fremdwort sein. Auch das Fehlen eines Metronoms merkt man deutlich, Schlagzeuger Mathias wird gerade in den Blast Beats gerne mal zu schnell und kann sich nur schwer einbremsen. Ansonsten sind hier versierte Instrumentalisten am Werk, die mit routinierter Herangehensweise ihre epischen Songs alles andere als stümperhaft zum Besten geben.

Um wirklich konkurrenzfähig zu sein, haben DARK ART trotz ihrer Erfahrung noch einiges an Nachholbedarf. Charme hat Reincarnations dennoch, hier atmet der Geist des Undergrounds noch unverfälscht modrige, faulige Luft. Seid ihr interessiert an diesem schrulligen, eigenwilligen Demo, schreibt an Mathias Hirscher, Hohe Straße 56, 28857 Syke.

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 48:16 Min.

Line-Up:
Jesko Welke – Guitar, Bass, Vocals
Mathias Hirscher – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.darkartmetal.de

Tracklist:
1. Intro
2. I Painted Demons on Every Wall
3. Human Beast
4. One Step Over the Line
5. Deus Sive Natura
6. Intro/My Demon
7. Black Star
8. Silencer

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