CROWPATH: One With Filth

Chaos-Grind und Mathcore für die ganz Schmerzfreien.

Schön, dass CROWPATH noch unter den Lebenden weilen, weil trotz zweier Splits seit dem letzten, absolut beeindruckenden Album Son of Sulfur nicht viel geboten war, gerade im Bezug auf Liveaktivitäten des Trios. Gnadenlos schlagen die Schweden mit Album Nummer drei nun wieder in dieselbe Kerbe, wie sein Vorgänger. Heißt, krankes Geballer trifft auf vertrackte Songs, das löffelt die Hirnschale nach allen Regeln der Kunst aus. Dabei sind sie weit davon entfernt greifbar und zahm zu klingen, im Gegenteil. One With Filth ist ein Album, das musikalisch ebenso boshaft und brutal ist, wie sein Textkonzept.

Die elf Tracks des Albums handeln thematisch von einem schwedischen Serienmörder, der als Polizist seine eigenen Fälle behandelt hat. Passend dazu ist die Musik, denn einem klar denkenden Geist könnte niemals derart übles Riffing einfallen, niemals könnte man diese Riffs mit derart abgefahrenen Rhythmen unterlegen. Das ist geradezu schizophren. Keine Frage, One With Filth ist auch trotz der derzeitig grasierenden Brutalitätstrends unangefochten am Zenith der Komplexität. CARBOMB sind gegen CROWPATH Waisenknaben, PSYOPUS mögen technisch besser sein, aber den Kopf vom Hals schrauben die drei Schweden mit deutlich weniger Anstrengung. Anstrengender ist es aber für den Hörer, denn ist dieser unachtsam und hört nur halbherzig zu, wird er diese Band beginnen zu hassen, weil es wie ein einziges, fieses Störgeräusch klingt.

Dennoch war Son of Sulfur noch eine Ecke besser, denn da kamen CROWPATH schneller auf den Punkt. Songs wie Where Dolls Do Sin, das Finale von Cleansed in Chlorine oder In Pitch Black Piss dürfte es gerne öfter geben. Dafür hat sich mit I Gryningen ein verflucht geiles Instrumental eingeschlichen, das finsterer nicht sein könnte. Technisches Können, Atmosphäre und einen Masterplan haben CROWPATH zweifellos, nur schießen sie manchmal ein wenig übers Ziel hinaus. Dafür ist dieses großartig produzierte und dargebotene Album das perfekte um euch in eurer Umwelt unbeliebt zu machen, sofern ihr diese halbe Stunde übersteht. Denn das ist wirklich nur was für diejenigen, die komplett pervertiertes Geschmacksempfinden mitbringen. Geil.

Veröffentlichungstermin: 14. November 2008

Spielzeit: 31:27 Min.

Line-Up:
Henrik Ivarsson – Vocals
Patrik Lundh – Guitar
Erik Hall – Drums

Label: Willowtip / Candlelight Records

Homepage: http://www.crowpath.com

MySpace: http://www.myspace.com/crowpath

Tracklist:
1. One with Filth
2. Where Dolls Do Sin
3. Fondling the Grotesque
4. Plague Bearer
5. I Gryningen
6. Cleansed in Chlorine
7. The Deed
8. The Hunt
9. Septic Monarch
10. In Pitch Black Piss
11. Retarded Angel

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