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COTTONBOMB: Don´t Worry Little Baby

Erdiger Bluesrock, genau das richtige für eine lange Autofahrt oder Entspannung daheim mit einem kühlen Bier und einem frisch gerollten Dübel.

Nein, diese Rocksäue sind nicht aus den staubigen, verlassenen Gegenden der Staaten, wo der Bruder gerne mal die Schwester… ihr wisst schon. Nein, ironischerweise ist das Quartett, das so sehr nach dem Westen klingt, aus dem Osten unserer Republik, genauer gesagt aus Chemnitz – aber das hört man zu keiner Sekunde. Bluesrock wird geboten, allerdings härter, gröber, räudiger als gewohnt. Die Band bezeichnet es als Bluescore, vielleicht ist das doch ein wenig hoch gegriffen.

Jedenfalls liefern COTTONBOMB mit ihrem dritten Album Don´t Worry Little Baby einen Bastard ab, der seinesgleichen sucht. Relaxte Riffs treffen auf leicht verzerrten Gesang, grooviges Drumming und derbe Bassläufe bilden das ideale Fundament. Die Produktion ist dreckig ausgefallen, wunderbar rau und ursprünglich. Das gefällt und lässt die eh schon erdige Musik noch enorm authentisch wirken. Über die etwas zu deutsche Aussprache von Sänger Martin sehen wir mal hinweg. Hier und da fällt es zwar dadurch auf, dass die Herren Baumwollpflücker nicht aus den Staaten zu uns herüberwinken, aber egal.

Dafür gibt es coole, sehr entspannte und doch derb rockende Nummern, die allesamt einen sehr spontanen Charakter haben. So als hätte man sich mit den Instrumenten, einer Bong und einer irrwitzigen Menge an Gras im Studio verabredet und habe die Arbeit an diesem Album begonnen. Dementsprechend haben etwage Nummer einige Längen, wie 1967 oder Armchair, aber in der richtigen Stimmung fällt das nicht ins Gewicht, da ist man froh Musik zur entspannten Stimmung zu haben. Und weil COTTONBOMB sich einen Dreck um 20 Riffs pro Song scheren, bleiben sie auch verflucht eingängig.

Südstaatlern, die ihre Erfüllung ansonsten im Sludge finden und mal einen Gang zurückschalten möchten, finden hier ein Kleinod, das wächst und mit jedem Hören mehr Spaß macht. Alles in allem wirkt Don´t Worry Little Baby verflucht kurzweilig und ist genau das richtige für eine lange Autofahrt oder Entspannung daheim mit einem kühlen Bier und einem frisch gerollten Dübel. Hoffentlich sehe ich die mal live. Und hoffentlich kommen hierzu noch viele, ebenso coole Nachfolger.

Veröffentlichungstermin: 19. August 2005

Spielzeit: 57:51 Min.

Line-Up:
Martin Scheiter – Viclas
Mario Uhlig – Guitar
Carsten Kuniß – Bass
Axel Kunz – Drums, Percussion

Produziert von COTTONBOMB
Label: Whirlwind Records

Homepage: http://www.cottonbomb.de

Tracklist:
1. A Pile of Broken Glass
2. Short Story ´bout Women
3. 4 O`Clock
4. 1967
5. If You Fly Away
6. Don´t Worry Littly Baby
7. One Hundred Days
8. Johnny Tells His Story
9. Armchair
10. The Beast in Me
11. The Day He Struck Back
12. I Can´t Breathe Anymore

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