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CONFRONTO: The Insurrection

…wer aber mal eine heftigere Version von Aushängeschildern wie CALIBAN und HEAVEN SHALL BURN hören will, dem sei Reinhören empfohlen.

Manchmal kann man es den Bands nicht abnehmen, wenn sie gegen Gott und die Welt hetzen. Warum? Weil sie reiche Bubis sind, denen alles in den Schoß gelegt wurde und diese Rebellion vorrangig aus Imagegründen stattfindet. CONFRONTO hingegen sind aus dem heimlichen Dritte-Welt-Land Brasilien und klingen mehr als angepisst. Auch ihre Texte sprechen eine deutliche Sprache und selbst wenn diese CD eigentlich schon zwei Jahre auf dem Buckel hat, so hat sie nichts von ihrer Aktualität verloren, kein Wunder das Land wurde ja auch nicht reicher.

Wenn hier geballte Kritik am System und am Kapitalismus dargeboten wird, kann man sich an ein paar Fingern abzählen zu welcher Gattung Bands sie sich zählen. Logo, irgendwas mit der Endung Core und so prügeln CONFRONTO ihren teilweise ideenlosen Metalcore mit einer Prise Groove-Death runter, als könnte ihnen niemand was anhaben. Leider ist dem nicht so, denn der Toningenier hat wohl was gegen deren Drummer, indem er die Snare- und Bass-Drum unglaublich verhunzt hat. Das klingt nach der berühmten Keksdose, aber nicht nach einer polierten Fresse.

Dafür haben sich einige coole Songs eingeschlichen und auch das Groß der Ideen ist liebevoll chaotisch in Szene gesetzt. Wenn die Jungs ausflippen und jeder was anderes spielt, dann zuckt man gerne mit – selbstverständlich wippen alle Extremitäten im jeweils anderen Takt. Wenn die Jungs aber die pure Hardcore-Kante rausholen, so hat man das alles irgendwie irgendwo irgendwann schon gehört. Auch das heisere Geschrei ist sehr anstrengend, was nicht wie bei beispielsweise CONVERGE krank, sondern abturnend wirkt.

Was der Scheibe doch wieder zu gute kommt sind die Liner-Notes, die englischen Übersetzungen der portugiesischen Texte und die coole Aufmachung, doch für eine Kaufempfehlung reicht es nicht. Wer aber mal eine heftigere Version von Aushängeschildern wie CALIBAN und HEAVEN SHALL BURN hören will, dem sei Reinhören empfohlen.

VÖ: bereits erschienen

Spielzeit: 19:08 Min.

Line-Up:
Felipe Chehuan – vocals
Eduardo Moratori – bass
Felipe Ribeiro – drums
Maxmiliano Moraes – guitar

Label: Circulation Records
Email: xconfrontox@bol.com.br

Tracklist:
1. Guarra, queda e morte
2. Infante
3. Insurreicao
4. Nova era
5. Corporacoes assassinas
6. Sanguenes ethes
7. Unbroken Feelings

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