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COMANIAC: None For All

Seit meiner letzten Begegnung mit COMANIAC haben die Prog Thrasher sich nochmal gewaltig gesteigert und liefern mit “None For All” eines der Thrash-Highlights des Jahres ab.

Vor sechs Jahren hatte ich das Vergnügen, “Instruction For Destruction”, das zweite Album der schweizer Thrasher COMANIAC rezensieren zu dürfen. Der melodische, anspruchsvolle Thrash Metal gefiel mir damals schon ziemlich gut, ich habe der Band damals aber auch Steigerungspotential beim Gesang attestiert. Die 2020er Scheibe “Holodox” habe ich leider verpasst, dafür liegt mir nun das aktuelle Werk “None For All” zur Besprechung vor. Und eines gleich vorweg: Jonas Schmid hat sich als Sänger definitiv entwickelt. Ein zweiter David White ist er immer noch nicht, wird er wohl auch nicht mehr werden, dafür shoutet er inzwischen stellenweise auch deutlich aggressiver. Andererseits gibt es mit “Long Life Doll” auch eine Ballade, bei der Jonas mit seinem melodischen Gesang voll und ganz überzeugt. Das klingt richtig gut.

Die Gitarrenarbeit auf “None For All” ist eine Klasse für sich

Aber eine Klasse für sich sind COMANIAC, wenn die Herren Schmid und Mösinger die Äxte kreisen lassen. Ihr Thrash Metal klingt immer noch sehr von Bands wie HEATHEN beeinflusst, sprich es wird eher mit dem Skalpell operiert als mit der Keule. “Eye To Eye” startet mit einem sanften Gitarrenintro, bevor COMANIAC mit klassischen Bay Area-Riffing loslegen. Die Jungs wissen definitiv, was sie tun. Noch wilder wird es beim folgenden “Desolation Manifest”. Alleine mit der Instrumental-Abfahrt am Anfang weisen COMANIAC 90% der Konkurrenz mal eben auf die Ersatzbank. Wahnsinn, was die Jungs da zaubern. Gerade die Leadgitarre tobt sich hier richtig aus. “None For All” oder “Start The Madness” sind weitere anspruchsvolle und rasante Thrash-Massaker vom Allerfeinsten, während “Nothing But Lies” uns im gemäßigteren Tempo die Nackenmuskeln massiert. Vertrackter wird es dann wieder mit “Breakdown Rite” und “Between The Stars”, bevor mit “Self Sacrifice” eine weitere Ballade das Album beendet.

COMANIAC zeigen sich auf “None For All” in beeindruckender Form – viel besser geht diese Art von Thrash kaum

Ich hatte die Band von “Instruction For Destruction” wie gesagt in guter Erinnerung. Aber die Entwicklung, die COMANIAC seitdem gemacht haben, ist schon beeindruckend. Klar, beim Gesang gibt es immer noch Luft nach oben, aber davon abgesehen ist “None For All” wirklich ein herausragendes Stück anspruchsvoller, technischer Thrash Metal geworden. Es gibt sowohl Songs, die trotz aller technischen Klasse ziemlich straight ins Ohr gehen als auch, vor allem in der zweiten Hälfte, frickeligere Stücke und eben auch zwei Balladen, sodass “None For All” eben auch ein abwechslungsreiches Album geworden ist. An das völlig überragende “Novo oružje protiv bola” aus dem Hause QUASARBORN kommt “None For All” zwar nicht heran, ein Jahreshighlight in der Kategorie thrash with class ist das vierte Album der Schweizer aber ohne jede Frage!

Veröffentlichungsdatum: 13.10.2023

Spielzeit: 40:08

Line Up:
Jonas Schmid – vocals, guitars
Valentin Mössinger – guitars
Tom Zürcher – bass
Stefan Häberli – drums

Label: Metalworld

Bandhomepage: https://comaniac.ch
Bandcamp: http://comaniac.bandcamp.com
Facebook: https://www.facebook.com/ComaniacOfficial
Instagram: https://www.instagram.com/comaniacthrash

COMANIAC “None for All” Tracklist

01 – Eye To Eye (Video bei YouTube)
02 – Desolation Manifest (Audio bei Bandcamp)
03 – None For All (Video bei YouTube)
04 – Long Life Doll
05 – Start The Madness (Lyric-Video bei YouTube)
06 – Nothing But Lies (Video bei YouTube)
07 – Breakdown Rite
08 – Between The Stars
09 – Self Sacrifice

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