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COLDWORKER: The Contaminated Void

Krasses Death Metal-Debüt des quasi-NASUM-Nachfolgers – da hat wer Feuer unterm Arsch.

Nach dem traurigen Ende von NASUM muss man Anders Jakobsson attestieren, dass er die Erinnerung an seinen verstorbenen Kumpan Mieszko nicht schöner am Leben halten hätte können, siehe die wunderbare Doppel-CD Grind Finale. Doch es wurde Zeit weiterzumachen und sich neu zu orientieren – schwupps di wupps waren COLDWORKER ins Leben gerufen. Nachdem die erste Bandprobe im Februar diesen Jahres abgehalten wurde, wurde das Line-Up im April vervollständigt. Im Juni wurde das Debüt The Contaminated Void aufgenommen und nun im November kommt die Scheibe über Relapse Records heraus. Merkt ihr was? Da hat wer Feuer unterm Arsch.

Das kann nicht alles gewesen sein, muss sich Anders gedacht haben, als er COLDWORKER ins Leben rief. Und in der Tat, hier geht es nicht nur sehr brutal und frisch zur Sache, seine neue Band ist auch sehr anders ausgelegt als NASUM. Heißt, purer Grindcore ist das keineswegs. Dem Death Metal haben sich COLDWORKER hauptsächlich zugewandt, mal gibt es eins im US-Stil auf die Fresse, dann zelebriert das Quintett wieder Lärm aus den früheren Zeiten des schwedischen Death Metals. Tiefergestimmte Gitarren, derbe Schraddelriffs, mächtige Grooves, höllisch schnelle Blast Beats und kellertiefes Gegrunze zeigen dem Hörer, wo es lang geht. COLDWORKER wissen, was sie wollen, und konsequent arbeiten sie daran, ein Death Metal-Album zu erschaffen, das technisch und nicht zu verkopft ist und dem Hörer den Schädel einschlagt.

Keine Frage, aggressiv ist The Contaminated Void durchgehend, An Unforgiving Season, A Custom-Made Hell, Strain at the Leash, Waiting for Buildings to Collapse und Heart Shaped Violence treten dermaßen gegen das Schienbein, dass NAPALM DEATH, die man gelegentlich raushört, blass werden dürften. Ansonsten gibt es musikalische Querverweise zu Bands wie CANNIBAL CORPSE und VOMITORY, dazu auch ein Schuss NASUM – die Vergangenheit lässt das Drumming nicht leugnen, auch wenn viel mehr Double-Bass-Einsätze dabei sind als bei NASUM – und fertig ist der hochexplosive Cocktail. Wirklich beeindruckend, wie weit COLDWORKER auf ihrem ersten Album schon sind, da aber sämtliche Bandmitglieder schon lange in diversen schwedischen Bands musikalisch aktiv sind, ist diese Leistung kein überirdisches Wunderwerk.

Dennoch gibt es trotz all der Highlights den Schwachpunkt, dass das schleppende Return to Ashes ein wenig gleichförmig wirkt und dass im Gesang mehr Abwechslung enthalten sein müsste. Ansonsten ist auf diesem erstaunlichen Debüt aber alles im Lot, die Songs stimmen, bleiben im Ohr und stumpfen auch nach dem zehnten Mal Hören nicht ab. Die Produktion von Dan Swanö tötet und die Musiker sind alle zweifellos auf der Höhe. The Contaminated Void ist eine Hitscheibe, wenn COLDWORKER nach so einem Start so weitermachen, wird ihre Zukunft rosig aussehen. Nur über eins müsst ihr euch im Klaren sein: Nur keinen Shift-Nachfolger dürft ihr euch erhoffen, denn NASUM waren noch ein dickeres Kaliber. Ansonsten gibt es hiermit eine klare Kaufempfehlung für Death Metaller, die es gern grindig mögen. Beide Daumen steil nach oben!

Veröffentlichungstermin: 3. November 2006

Spielzeit: 39:43 Min.

Line-Up:
Joel Fornbrant – Vocals
Anders Bertilsson – Guitar
André Alvinzi – Guitar
Oskar Palsson – Bass
Anders Jakobsson – Drums

Produziert von Dan Swanö
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.coldworker.com

Email: coldworker@gmail.com

Tracklist:
1. The Interloper
2. D.E.A.D.
3. An Unforgiving Season
4. The Contaminated Void
5. Death Smiles at Me
6. A Custom-Made Hell
7. Return to Ashes
8. Strain at the Leash
9. Flammable
10. Antidote
11. The Crawl Inside Me Uninvited
12. Waiting for Buildings to Collapse
13. Heart-Shaped Violence
14. Generations Decay

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