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CO-EXIST: Surgical Removal of the Teeth, Toenails and the Drilling of the Kneecaps

Nix mit Kurzweil auf die Fresse, dafür sind die Grinder CO-EXIST zu anstrengend und ihr Debüt zieht sich wie guter Kaugummi.

Glasgow – nicht gerade bekannt für seine Unmengen an talentierten Underground-Bands – ist die Brutstätte eines der am schwersten zu bewertenden Grindcore-Alben, die mir bisher vorlagen. Ich meine, klar, die Jungs geben Gas und prügeln die Scheiße aus dir raus. Aber irgendwie ist hier nix mit Kurzweil auf die Fresse, dafür sind CO-EXIST zu anstrengend und ihr Debüt zieht sich wie guter Kaugummi.

Ich meine, es hat seine Gründe warum Grindcore-Bands wie LENG TCH´E oder PIG DESTROYER nur selten an der Zweiminutengrenze knabbern – und hier wird so richtig deutlich wieso. Denn CO-EXIST, die zwischen ihren coolen Grind- und Crustcore-Riffs jede Menge Death Metal und auch – zumindest vom Riffing her – klassischen Heavy Metal einfließen lassen, schreiben viel zu lange Songs, die des öfteren durch die Stilvielfalt unlogisch klingen und dadurch lang und langatmig werden, siehe Fear of Sharks, I am the Leper und Stress Related Killing. Klarer Fall von: Gut gemeint, aber schwach in der Ausführung.

Denn statt einer originellen, witzigen Prügelplatte gibt es eine etwas gezwungen wirkende, verdammt schnelle und brutale, aber doch halbgare Scheibe, aus der CO-EXIST mehr hätten machen können. Zum einen hätten die Metalriffs besser eingewoben werden können, zum anderen hätte man die langatmigen, groovigen Passagen locker um die Hälfte kürzen können. Wenigstens entschädigen kurze, knackige und punkig angehauchte Klopper wie Urge to Mutilate und Spite Engine für die schwache andere Hälfte des Albums.

Rein instrumental geht Surgical Removal of the Teeth, Toenails and Drilling of the Kneecaps durchaus in Ordnung und gerade der stressige Gesang klingt sehr gut, lassen wir den schrecklichen Refrain von Stress Related Killing mal außen vor. Aber fürs nächste Mal sollten sich die schottischen Rabauken für das Songwriting mehr Zeit lassen. Ansonsten ist die räudig produzierte Scheibe eher Komplettisten zu empfehlen, die alles haben müssen. Und wird auch dort wohl oder übel bald in Vergessenheit geraten.

Veröffentlichungstermin: 12. September 2005

Spielzeit: 48:54 Min.

Line-Up:
The Cat – Vocals

Charlie – Guitar

JJ – Guitar

Danny – Bass

Quzzy – Drums, Vocals
Label: Undergroove

Homepage: http://www.co-exist.co.uk

Tracklist:
1. Urge to Mutilate

2. Surgeon Without Licence

3. Choke Chain

4. Fear of Sharks

5. Teeth Meet Fist

6. Septic

7. I am the Leper

8. Pulling Teeth

9. A Secret Plan

10. Blackmail

11. Let´s Grind

12. Spite Engine

13. Grinddogs

14. Black Fuel

15. Stitch

16. Man Beats Man

17. Lifelong

18. Stress Related Killing

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