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CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE: Songs Of Ill-Hope And Desperation

Eine Massenvernichtungswaffe für Fans von PIG DESTROYER und CIRCLE OF DEAD CHILDREN.

Nicht wenige US-Bands versuchen ihre Hörer in den Zynismus zu blasten, und wenn man so beherzt und lebensverneinend an die Arbeit geht wie eine junge Band aus Denver, Colorado, mit dem schönen Namen CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE, dann überträgt sich das Virus Anti ratzfatz auf den Konsumenten. Ja, ich bin heute etwas gereizt, zugegebenermaßen. Vielleicht ist das normal, wenn schon zum vierten Mal heute Songs Of Ill-Hope And Desperation, das zweite Album dieser Band, läuft. Und der Titel ist Programm, hier wird chaotisch geblastet, zusammen mit dissonanten Riffs und üblen Geschrei und Gewürge ergibt sich eine teils nur schwer nachvollziehbare Mischung aus Grind- und Mathcore, vermengt mit einer ordentlichen, langsam schleppenden Dosis Sludge.

Sänger Ethan speit seine kranken Texte wie Gift aus und du denkst dir, irgendwie hat er schon recht mit dem, was er schreibt. Das ist deine Eintrittskarte in die Welt von CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE. Dieses Album tut weh, ist dabei aber nicht reinigend, sondern ein Teufelskreis nach unten, hinein in die Erde, wo es nur Gewürm gibt, keine Menschen mehr. Aber, laut I Walked Away From The Human Race wollen die vier Musiker ja genau dort hin. Dort treffen sie auch ihre Kollegen CIRCLE OF DEAD CHILDREN und PIG DESTROYER, die sich im selben Schleim suhlen, vielleicht aber etwas weniger intensiv als CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE. Ja, das heißt, dass diese junge Band deutlich weniger Rücksicht auf Verluste nimmt, als diese beiden Grind-Massenvernichtungswaffen, und das will was heißen. Das Chaos ist hier wirklich chaotisch, die ungezügelte Brutalität wirklich brutal und das Depressive wirklich depressiv.

Und man möchte es nicht glauben, aber auf Songs Of Ill-Hope And Desperation sind auch ein paar eingängige Stellen enthalten. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die Grindcore-Songs Piss und Leather Hands, die etwas direkter sind, während der Rest des knapp fünfunddreißigminütigen Albums sich unberechenbar durch den gebeutelten Körper des Konsumenten prügelt. Klar, CLINGING TO THE TREES OF A FOREST FIRE entfachen hier eine Hassliebe. Das Songmaterial ist hochgradig intensiv und gnadenlos, außerdem sogar bis zu einem gewissen Grad originell, aber anhören kann man sich das eigentlich nicht, wenn man noch ganz bei Trost ist. Kurz: Diese explosive Mischung zerreibt auch den letzten Funken Zurechnungsfähigkeit in dir. Songs Of Ill-Hope And Desperation hat also neben dem gelungenen Artwork mit seinen verstörenden Fotomontagen und der massiven Produktion von Dave Otero noch mehr zu bieten, nämlich eine Fahrkarte in die Geschlossene, verpackt in dreizehn schmerzhaften Songs.

Veröffentlichungstermin: 24. September 2010

Spielzeit: 33:10 Min.

Line-Up:

Ethan Lee McCarthy – Vocals, Lyrics
Ben Romsdahl – Guitar
Zach Harlan – Bass
J.P. Damron – Drums

Produziert von Dave Otero
Label: Prosthetic Records

MySpace: http://www.myspace.com/clingingtothetreesofaforestfire

Tracklist:

1. Teeth & Hair
2. Cloven
3. I Walked Away From The Human Race
4. Shat Out My Bones
5. Gold, Frankincense & Myth
6. Recession
7. Piss
8. Bouquet Of Self-Pity
9. Leather Hands
10. Made Of Coal
11. They Smeared Shit On Their Skin, So They Could Blend In At Night
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