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CHAPEL DESECRATOR: Out to Get You

Thrashiger Heavy Metal wie in ganz alten Tagen, roh, räudig, punkig und authentisch dargeboten. Musik für ein Liebhaberpublikum.

Mit einem punkigen GoGoGo eröffnen die Kapellenschänder aus dem Köln/Bonner-Raum ihr erstes Full-Length-Album Out to get you und rotzen dann ordentlich los. Thrashiger Heavy Metal wie in ganz alten Tagen liefern die Jungs und gehen dabei derart traditionell zu Werke, dass von vorne herein festgelegt wird, wer sich für dieses Album interessieren dürfte, vor allem aber, wer nicht. Für wen die Geschichte des Thrashs mit MACHINE HEAD beginnt, für den wird Out to get you jedenfalls vermutlich ziemlich uninteressant sein.

Die Wurzeln des Sounds von CHAPEL DESECRATOR würde ich zu einem recht frühen Stadium der Thrash-Szene sehen. Out to get you ist in vielen Bereichen ganz traditioneller Heavy Metal ohne Schnörkel. Dadurch, dass die Band ihre punkigen Einflüsse immer wieder ganz offensichtlich in den Vordergrund bringt, entsteht ein sehr authentischer Sound, den man den Jungs gerne abnimmt. Mit aktuellen Modeströmungen hat die Band nichts zu tun, stattdessen legt man Wert auf Roh- und Rotzigkeit. Der ungehobelte Gesang liegt gerne mal etwas neben der Spur, kommt dafür aber umso direkter. Anspruchsvollere Gitarrensoli sind alles andere als sauber gespielt, aber hauptsache es kracht. Perfekt will man gar nicht klingen, die Sache soll nach vorne losgehen und das schafft man auch, auch wenn man beim Schlagzeug auf einen gewissen Angelo Sasso zurückgreifen musste.

Dabei trifft man den Nerv des Zielpublikums, das es einfach roh und dreckig mag, mühelos. Die Songs an sich sind schlicht und basisorientiert, hier und da wird aber dennoch mit einfachen Vocaleffekten gearbeitet, die dem ganzen gut zu Gesicht stehen. Vom Songwriting versteht man genug, dass die Stücke hängen bleiben, große Kompositionen braucht man nicht zu erwarten.

Von daher ist eine Bewertung dieser CD eigentlich sinnlos. Ein unbedingtes Muss ist Out to get you in keiner CD-Sammlung. Durch die bewusste Kompromisslosigkeit ist diese Musik eh nur für ein kleines Liebhaberpublikum bestimmt, das keine musikalischen Herausforderungen sucht, sondern einen ganz bestimmten Sound, den man möglichst authentisch dargeboten haben will. Und diese Fanbasis wird sicher auch gerne nach einem gelungenen Gig die CD am Merchandise-Stand abgreifen. Ein Plattenvertrag oder eine ausgeklügelte Vermarktung braucht da doch kein Mensch – alles ist also in bester Ordnung.

Veröffentlichungstermin: 01.12.2004

Spielzeit: 36:55 Min.

Line-Up:
Michael Ädmm Adam – Bass, Vocals

Thomas Tommes Doprn – All Guitars

Produziert von Chris Bujard
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.chapel-desecrator.de

Tracklist:
1. Hysteria

2. Tormentor

3. Out to get you

4. The Gathering

5. My inner self

6. Metal Revolution

7. Chapel Desecrator

8. Ripping Corps

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