CHAOS CONSPIRACY: Out of Place

Ein interessantes, modernes Hörerlebnis, das groovt wie Hölle.

Schwierige Sache, diese Scheibe. CHAOS CONSPIRACY darf man nicht unterschätzen, auch wenn man das zunächst möchte. Die vier Italiener machen groovigen, modernen Metal, nicht gerade Nu Metal, aber wer es unbedingt so nennen will – bitte. Scheiß auf die Schublade, CHAOS CONSPIRACY legen mit Red Mask nicht gerade den besten Start hin, irgendwie ist man danach versucht, die Band in die [ausgemustert]-Rubrik zu zwingen, aber das kommende Upset Eyes macht einiges an Boden gut – hier manifestiert sich die wahre Stärke das Quartetts. Mörderische Grooves, geschickt eingesetzte Laut-Leise-Dynamik und clevere Riffs, sowie beachtliche Basslinien pflastern den Weg durch das restliche Album.

Obwohl sich die politisch engagierte Band ziemlich abgefahren gibt, stellen sie sich nicht wie Clowns dar, nichts von wegen aufgesetzt und schräg. Nein, CHAOS CONSPIRACY wirken eher wie eine noisige, futuristische Ausgabe von SYSTEM OF A DOWN und INCUBUS mit einem Schuss NEUROSIS, was manche Gitarrenläufe angeht – das ist als Kompliment gedacht, auch wenn auf Out of Place wirklich nicht jedes Riff und jeder Song zündet. Sinful Mirror zum Beispiel ist irgendwie zu fröhlich, als dass es ins Gesamtkonzept der Band passen würde.

Richtig gut, aber auch gewöhnungsbedrüftig ist Sänger Enrico, der mit seiner variablen Stimme der Band zusätzliche Dynamik verlieht und auch wenn er teilweise leicht hysterisch klingt, wie im Titeltrack, durch ihn erlangt die Band Wiedererkennungswert und das homogene Gesamtbild. Die anderen Musiker schaffen es, dass die Musik drückt wie Hölle und Bassist Francesco sorgt für Maulsperre, wenn er wie in Prayer for Your Silence mit seinem funkigen Slap-Bass erst richtig loslegt. Solche Momente gehören leider noch nicht zur Tagesordnung und da auch die Produktion noch nicht so drückt wie sie soll, ist diese Scheibe nicht für alle zu empfehlen. Der Geist muss offen sein und kleine Unstimmigkeiten muss man überhören können, dann steht einem ein interessantes Hörerlebnis ins Haus.

Veröffentlichungstermin: 7. November 2005

Spielzeit: 42:42 Min.

Line-Up:
Enrico Falbo – Vocals
Marcello Venditti – Guitars
Francesco Chiusolo – Bass
Dr. Monkey – Drums

Label: Copro Records / Casket Music

Homepage: http://www.chaosconspiracy.net

Email: chaosconspiracy@libero.it

Tracklist:
1. Red Mask
2. Upset Eyes
3. Nonentity
4. Shadow of the Flow
5. Sinful Mirror
6. Out of Place
7. Prayer for Your Silence
8. Coldest Time
9. Cutting Brightness
10. Chaos

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