blank

CELESTE: Epilogue(s) [EP]

CELESTE liefern mit “Epilogue(s)” einen Nachschlag aus den “Assassine(s)”-Aufnahmen. Dabei präsentieren uns die Franzosen Vertrautes genauso wie gänzlich Neues.

Nicht einmal eine Viertelstunde dauert der Ritt durch die Finsternis und doch fühlt es sich an wie eine Ewigkeit. Es ist eine Kunst, die CELESTE über die Jahre perfektioniert haben. Selbst wenn die Franzosen ihrem eigenwilligen Genre-Cocktail mit dem letzten Album „Assassine(s)“ (2022) beizeiten sogar so etwas wie Wärme beimischten, bewahrte sich das Fundament seinen bedrückenden Grundcharakter.

Genau an dieser Stelle setzt „Epilogue(s)“ an, dessen drei Songs bereits während der Aufnahmen eben jener Platte entstanden und mit ein wenig Verspätung den Zyklus zu Ende führen sollen. Dementsprechend bleiben CELESTE in „Il se vide lentement“ der jüngeren Marschrichtung treu: Die massiven Soundwände bewegen sich zwischen Sludge, Post und Black Metal und können für das ungeübte Ohr zunächst durchaus überwältigend wirken.

CELESTE wagen sich auf “Epilogue(s)” sogar in gänzlich neues Terrain vor

Das ist natürlich so gewollt, denn in die monochrome Welt des Quartetts muss man voll und ganz eintauchen, um sie richtig wertschätzen zu können. Dann erst erschließt sich der anfangs erdrückende Kosmos und gewährt Einblick in die zugrundeliegende Melancholie, die „Plisse les yeux jusqu’au sang“ eben auch zu einem ungemein emotionalen Stück macht.

„Epilogue(s)“ teilt sich in dieser Hinsicht auch einen entscheidenden Charakterzug mit dem zugehörigen „Assassine(s)“, geht aber in puncto Zugänglichkeit noch einen Schritt weiter: Mit dem englischsprachigen „With Idle Hands“ wagen sich CELESTE tatsächlich in gänzlich neues Terrain vor. Dank Gastsänger Tims (GRIVO) in sich gekehrter, warmer Singstimme erhalten die zurückgenommenen Post-Rock-Arrangements ein erstaunlich feinfühliges Sprachrohr. Dass es ein derart experimentelles Stück nicht auf das eigentliche Studioalbum schaffte, ist so verständlich wie es als Abschluss dieses Kapitels schlüssig scheint. Als hätten wir uns nach diesem fortwährenden Ritt durch die Dunkelheit endlich mit unserer Situation abgefunden – und nur für uns die Schönheit in der Tristesse entdeckt.

Veröffentlichungstermin: 17.11.2023

Spielzeit: 14:05

Line-Up

Johan Girardeau – Vocals, Bass, Synth
Rieth Gillaume – Guitars
Sébastien Ducotté – Guitars
Antoine Royer – Drums

Produziert von Chris Edrich und Jean-Pierre Chalbos (Mastering)

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.celesteband.com
Facebook: https://www.facebook.com/celesteband

CELESTE “Epilogue(s)” Tracklist

01. Il Se Vide Lentement (Video bei YouTube)
02. Plisse Les Yeux Jusqu’au Sang (Video bei YouTube)
03. With Idle Hands (Video bei YouTube)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner