Die Holländer von BLACK KNIGHT sind bereits seit 1981 aktiv und bringen es nach einigen Demos in den Achtzigern und dem vor zehn Jahren erschienen Debüt nun immerhin schon auf ihr zweites Album! Die Ausrichtung ist streng traditionell, die Ausführung leider ab und an etwas uninspiriert, trotzdem wird das einige Die Hard-Kultler wohl eher wenig stören. Vom Sound her klingt “The Beast Inside” wirklich, wie wenn es vor 20 Jahren aufgenommen worden wäre, und auch das Riffing ist typisch 80s-like. Das hat ordentlich Charme und gefällt mir tatsächlich besser als das immer gleiche Stakkato-Geschrammel vieler neuerer Bands, ein paar spritzigere Ideen hätten den Songs meines Erachtens aber trotzdem gut getan. Am Gesang des seit 2002 am Mikro stehenden Marcel van der Haven werden sich wohl auch mal wieder die Geister scheiden. Das Pendeln zwischen tiefem, rauhem Gesang und spitzen Schreien wird manch einen in Verzückung versetzen, während andere wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ich find´s eigentlich ganz witzig und gebe als Orientierungshilfe mal die verblichenen TYRANT (US) und deren Sänger Glen May an, mit dessen Art zu singen man Hr. van der Haven ab und an vergleichen kann, wobei er aber vom Niveau jedoch leider zurückstecken muss.
Obwohl ich mich den bisher erhaltenen, durchweg fast eher negativen Kritiken zu “The Beast Inside” nicht wirklich anschließen will, muss ich dennoch betonen, dass BLACK KNIGHT ihre Stärken nur selten richtig ausspielen. Zu oft werden einzelne Parts öfters wiederholt als es sein müsste, und die richtig zwingenden Hooks sind auch nur vereinzelt zu hören. Wäre der Mix nicht so unausgegoren, könnte man vielleicht zusätzlich noch von einer gewissen Live-Energie reden, so versinkt leider viel zu viel im Mittelmaß. Bei einer jungen Band würde ich jetzt anführen, dass man mit dem nächsten Album wahrscheinlich mehr wird reißen können, sollte das allerdings wieder zehn Jahre auf sich warten lassen, dann wird´s das wohl mit der Entwicklung auch irgendwann gewesen sein. Traditionsbewusste Metaller, die sich jeglichen neuen Einflüssen verschließen, dürfen BLACK KNIGHT trotzdem mal ein Öhrchen leihen, der große Wurf ist “The Beast Inside” aber leider nicht geworden.
Veröffentlichungstermin: 2007
Spielzeit: 48:01 Min.
Line-Up:
Marcel van der Haven – vocals
Melvin Silas – guitar
Bernie G. Flapper – guitar
Hans P. Heider – bass
Rudolf P. Plooy – drums
Produziert von Franklin C.
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.blackknight.nl
Email: bkknight@planet.nl
Tracklist:
01. Intro
02. Like To Ride
03. Creatures
04. Dreamer
05. Screaming
06. Prisoner
07. Metal Sonny
08. Who I Am