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BECOMING DIVINE: The Fall Of Tikal [EP] [Eigenproduktion]

Progressiver, atmosphärischer Death Metal mit interessanten Songs, aber leider noch etwas dürftiger Produktion.

Als ich Cover, Titel und Infoblatt von “The Fall Of Tikal”, der Debüt-EP von BECOMING DIVINE betrachtet habe und dann auch noch las, dass sich die Norddeutschen thematisch mit der Mayakultur beschäftigen, musste ich gleich an eine Maja-Variante von NILE denken, ganz so falsch lag ich damit auch gar nicht.

Die Greifswalder haben ähnlich verschachtelte Songs zu bieten und auch dieser gewisse mystische Touch schwingt in den Kompositionen mit, wobei die Stücke weit weniger brutal klingen und der technische Standard der US-Götter logischerweise ebenfalls nicht erreicht wird, die Jungs und das Mädel aber auch gar nicht auf dem Technik-Death Zug mitfahren wollen. BECOMING DIVINE variieren in allen Tracks geschickt im Tempo, bauen viele fremdartig wirkenden Gitarrenläufe und auch mal ein Didgeridoo ein, außerdem gibt´s sporadisch auch weiblichen Gesang zu hören, der mich jedoch auf Grund der oft sehr schrägen Intonation und der etwas einfallslosen Linien nicht wirklich überzeugen kann. Sehr gut gefallen mir die abwechslungsreichen Songaufbauten und die geschickt platzierten Akustikparts, BECOMING DIVINE sind merklich darum bemüht sich von anderen Bands abzugrenzen und der erste Schritt ist hiermit auch gemacht.

Was ich dann letzten Endes wirklich negativ ankreiden muss, ist die Produktion. Natürlich erwarte ich bei einer Eigenpressung kein majortaugliches Brett (obwohl man das oft genug geboten bekommt!), aber etwas mehr hätte es schon sein dürfen. Bei den ruhigen Parts klingt alles noch ganz okay, sobald es aber etwas härter wird, stört der pappige Drumsound ziemlich und die Klampfen klingen, als ob man ein Billigmikro vor einen kleinen 30 Watt Verstärker gestellt hat. Wäre hier noch etwas mehr geboten, würde “The Fall Of Tikal” bestimmt öfters mal rotieren, so halte ich das für eher unwahrscheinlich. Mir ist schon klar, dass eine Newcomerband kein Riesenbudget zur Verfügung hat, aber man kann heutzutage auch für relativ wenig Geld super Ergebnisse abliefern, Beispiele dafür gibt´s zur Genüge.

Schluss mit den harschen Worten! Wenn BECOMING DIVINE für die Aufnahmen zum ersten Longplayer ein halbwegs vernünftiges Studio entern, die weiblichen Vocals geschickter einsetzen und das Drumming noch ein wenig variabler wird, dann sorgt die natürliche Weiterentwicklung für den Rest und ich freue mich darauf, ein ausschließlich positives Review zu schreiben. Die Songs könnt ihr übrigens auf der Webseite der Band kostenlos downloaden und bei Gefallen gibt´s die CD mit vierseitigem Booklet für günstige € 5,- inkl. Porto.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 25:39 Min.

Line-Up:
Sebastian – vocals, bass, didgeridoo
Josephine – vocals
Matthias – guitar
Hagen – guitar
Daniel – drums

Produziert von Band
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.becomingdivine.de

Email: mail001@becomingdivine.de

Tracklist:
01. Sunrise Over Chichén Itzá
02. The Return Of Kukulcán
03. Obsidian Blades
04. An Extended Soul-Sail
05. The Fall Of Tikal

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