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ASSASSINATED: Excathedra [Eigenproduktion]

Wenn die Bezeichnung Elite Black Metal für belanglos und unspektakulär steht.

In letzter Zeit lässt sich im Black Metal-Bereich ein inflationärer Gebrauch des Wortes Elite feststellen. Würde das in einer schönen Welt bedeuten, dass die Bands immer besser werden und wirklich geile Mucke kredenzen, verkehrt sich die Semantik in der herrschenden Realität genau ins Gegenteil. So gilt: In 95% der Fälle ist, wo Elite Black Metal drauf steht, absolut Elite-unwürdiger Schrott drin. Um es mit einem Bild zu erklären: Mit dem Aufkleber Elite verhält es sich hier also so, wie wenn man auf die Packungen von gruseligen Legebatterie-Eiern, ein Bio, von superglücklichen Hühnern, die jeden Tag mit ihren Füsslein in der Wiese rumgescharrt und Schadstoff-freie Würmer geknabbert haben-Label draufpappen würde.

Leider handelt es sich auch bei der 2006 gegründeten Formation ASSASSINATED um ein Trio, das seinem Sound völlig zu Unrecht das Prädikat Elite Black Metal verleiht. Excathedra startet mit einem völlig ausgelutschten Horror/Slasher-Zeterundmordio-Intro, und auch im späteren Verlauf wird das schwarzmetallische Werk mit einigen todesmetallischen Einsprengseln nicht spannender als das Gittermuster unter Legehennen. Um das Elite-Gegensatzspielchen auf die Höhe zu treiben, werfen die Berliner auch noch mit dem Wort technisch um sich. Wer davon jedoch auf Abwechslung, Können und Klasse schließt, ist genauso schief gewickelt wie die vermeintlichen Elitegläubigen.

Bezieht man technisch auf die Produktion, sieht es finster aus. Das Soundgewand von Excathedra ist dünn und blechern. Es fehlt unter anderem am nötigen Bassbewusstsein und warum sich ASSASSINATED nur in beschränkten Frequenzen austoben, bleibt ein Rätsel, genau wie der scheinbare Produktionswechsel ab Black Matter. Doch auch wenn man technisch auf die Mucke beziehen will, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Obschon das Trio nicht in endloser Monotonie versumpft und die Gitarre unbedingt, aber wirklich unbedingt in rasanten Solos zu Wort kommen muss, kommt der gewünschte Technikguru-Effekt nicht auf. Da nützen auch große Vorbilder nichts, schließlich sollten solche Solos in einen Song eingebunden werden, um spannende Akzente zu setzen und das Arrangement stimmig zu ergänzen. Bei ASSASSINATED jedoch wirken die Gitarrensolos wie ein letzter verzweifelter Ausbruch aus der stereotypen Legebatterie belangloser Black Metal-Riffs, die in Into the vault auch noch zu Billigkeyboards greift, um dem Huhn beziehungsweise Hörer den Rest zu geben.

Insgesamt reiht sich Excathedra somit in die Liste der unterdurchschnittlichen Schnellschuss-Demos ein. Es hätte der Band besser getan, noch etwas länger im Übungsraum zu reifen, statt schon auf einem Tonträger auf sich aufmerksam zu machen – denn so wären Faktoren wie Innovation und Eigenständigkeit wohl mehr zum Zug gekommen. Zwar gibt es in diesem Genre noch schlimmere Exponate, aber mit Excathedra ist ASSASSINATED auch so kein Blattschuss gelungen.

Veröffentlichungstermin: 01.01.2007

Spielzeit: 34:43 Min.

Line-Up:
Vartras: Vocals
Botis: Gitarren, Drums, Keyboards
Mussoj: Bass

Produziert von Andreas BOTIS Hörl, Jörg Zimmermann
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.assasinatedband.com

Email: a_psychotic_waltz@yahoo.de

Tracklist:
1. Aparentness
2. Assassinated
3. Black Matter
4. Ritual Assault
5. The Cosmic Genesis
6. Blackhole Constructor
7. Into The Void
8. Klingenberg
9. Luzifer

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