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ART OF SIMPLICITY: Caught In This Iless Storm

Viel “Art” und eher wenig “Simplicity”, trotzdem dürften anspruchsvolle und vor allem offene Progger hier ihr Seelenheil finden können.

Die Griechen von ART OF SIMPLICITY haben sich im Jahr 2003 zusammengefunden, um die Bedeutung des Bandnamens adäquat umzusetzen, sprich Musik zu kreieren, die trotz aller Komplexität für den Hörer jederzeit nachvollziehbar bleibt, aber eben mit jedem Durchlauf wieder Neues bietet. Da stellt sich die Frage, welche Prog Metal-Band das nicht will, oder? Prinzipiell natürlich trotzdem ein sehr guter Vorsatz, ob das Ziel jedoch erreicht wird sei mal dahingestellt.

Auf “Caught In This Iless Storm” wird jedenfalls ganz und gar kein 08/15-Prog geboten! Die Musiker, von denen einige noch bei WASTEFALL, bzw. FRAGILE VASTNESS aktiv sind, haben hier wohl alle ihre musikalischen Einflüsse gebündelt und versuchen sie auf ihrem Labeleinstand irgendwie unterzubringen. Eingängig und leicht nachvollziehbar klingt das beileibe nicht, somit haben wir hier zu 90% “Art” und nur zu 10% “Simplicity”! Trotzdem will ich dieses Review nicht mit einem “Thema verfehlt” beenden, denn die Qualität stimmt, auch wenn ART OF SIMPLICITY mit ziemlicher Sicherheit kein riesengroßes Publikum ansprechen werden.

Auffällig ist der häufige Einsatz der Geige, das durchweg vertrackte Drumming und die oft schon fusionartigen Gitarrenleads. Was die Rhythmik angeht, betreten die Griechen selten übliche Pfade und verlangen dem Hörer viel Aufmerksamkeit ab, der Einsatz verschiedener, zusätzlicher Instrumente (Sitar, Saxofon, etliche Loops und Synthesizer usw.) wirkt anfangs auch ziemlich verwirrend und anstrengend, bei mehrmaligem Genuss legt sich das aber.
Ein Pluspunkt sind definitiv die Vocals von Sänger Giorgos, der sowohl von der Stimmanlage als auch was die einzelnen Phrasierungen angeht mehr als einmal an den PAIN OF SALVATION-Fronter Daniel Gildenlöw erinnert, ohne natürlich dessen Klasse zu erreichen oder dermaßen unter die Haut gehende Melodien zu schreiben. Bei der oft sehr komplexen Instrumentalarbeit, die sich da im Hintergrund noch abspielt, ist das wohl auch fast unmöglich.

Im Endeffekt dürfte das Zielpublikum klar sein! ART OF SIMPLICITY machen Musik für Progfreaks, der Einfallsreichtum und die Wendungen innerhalb der Songs sind teilweise wirklich fantastisch und nur selten schlägt man über die Stränge. Das musikalische Können ist enorm, dürfte höchsten Ansprüchen genügen und kann mit den Besten der Besten mithalten, für Softis (nicht was den Härtegrad angeht) ist “Caught In The Iless Storm” aber definitiv nichts! Obwohl ich zu Beginn wirklich Probleme mit einigen Parts hatte und vor allem die Geigeneinsätze ab und an sehr gewagt klingen, läuft das Album hier inzwischen regelmäßig und ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Hörer in den nächsten Wochen verzückte Stunden unter dem Kopfhörer verbringen wird. Nur das mit dem “Simplicity”, darüber müssen wir nochmals reden…

Veröffentlichungstermin: 12/2006

Spielzeit: 57:59 Min.

Line-Up:
Giorgos Ikosipentakis – vocals
Matthew Dakoutros – violin
Aris Markogiannakis – guitar
Alexandros Papanastasatos – bass
Nick Miras – drums

Produziert von Band
Label: Burning Star Records

Homepage: http://www.theartofsimplicity.com

Tracklist:
01. Welcome To The Art Of Simplicity
02. Vigil
03. A Search For Numb
04. From A Frightened Soul
05. Iless
06. The Last Lust
07. Looks From The Mirror
08. nOthinG
09. Asymmetric Act

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