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ANOTHER KIND OF DEATH: Sleepless Every Night

Kurz und knackig – irrsinnig rockender Noisecore/Hardcore-Mix.

Jawoll, mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Nach der beachtlichten vierer Split Waterloo, auf der sich die spanische Truppe ANOTHER KIND OF DEATH schon drei Songs verewigt hat, kommt nun ihr zweites Album Sleepless Every Night ungestüm und mit wehenden Fahnen daher. Und zwar so, dass man gar nicht anders kann, als davon mitgerissen zu werden. Diese Scheibe rockt von vorne bis hinten und füllt zumindest teilweise die Herzen derer, die von ZAO in letzter Zeit enttäuscht wurden und über den Verlust von CURL UP AND DIE nicht hinweg gekommen sind. Auch diejenigen, denen CONVERGE zu hektisch sind, können sich hiervon mitreißen lassen.

Die Spanier haben zehn Songs in petto, alle kurz und äußerst catchy, ausgestattet mit mächtigen Riffs, kräftigem und kreativem Drumming, sowie wütendem Schreigesang, der auch mal schön melodisch und clean sein kann. Sie ballern was das Zeug hält und wirken so unbekümmert und ungestüm, wie es sich für eine Band in diesem Genre gehören sollte. Denn ANOTHER KIND OF DEATH schalten den Bauch ein und lassen nicht das Hirn dominieren. Denn statt übertriebener Technik und kaltem Gefrickel präsentieren die fünf Spanier ihre tiefsten Gefühle, ungefiltert und rau, von wütend und aggressiv, hin zu nachdenklich und bedrückend. Aber bei manchen Songs wie Venganza, Car Crash, Golem und Electric Manifest will die junge Band auch einfach nur Krawall machen. Und Leute, das ist höchst ansteckend.

Schade nur, dass die so schön eingewobenen dezenten Momente so selten vorkommen. Hier geben sich ANOTHER KIND OF DEATH ie die neueren NEUROSIS und das steht ihnen gut zu Gesicht, auch wenn der Ausflug …And I Chose You from Dead recht kurzer Natur ist. Unterm Strich ist Sleepless Every Night ein tolles, leichtes Album, das dennoch tief geht und gnadenlos mitreißt. Auf diesem schmalen Grat mit solcher Leichtigkeit zu balancieren ist wirklich ungewöhnlich. Klar, die Spieldauer ist mit nur 28 Minuten wirklich sehr kurz, eine lange doomige Nummer mittendrin hätte nicht geschadet, aber dem Genuss tut das keinen Abbruch. Keine Frage, diese, übrigens sehr passend fett und lebendig produzierte Platte ist nicht zum letzten Mal bei mir rotiert. Daumen steil nach oben!

Veröffentlichungstermin: Herbst 2007

Spielzeit: 27:53 Min.

Line-Up:
Mario – Vocals
Victor – Guitar
Carlos – Guitar
Ale – Bass, Backing Vocals
Jaime – Drums

Produziert von Carlos Santos
Label: Unterhill Records

Homepage: http://www.anotherkindofdeath.com

Tracklist:
1. The Rope
2. Venganza
3. Car Crash
4. Golem
5. Long Distance Vision
6. …And I Chose You from Dead
7. Spitfire
8. Alcohol & Glitter
9. Electric Manifest
10. Cloudy Water

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