Ancst - Dominion Cover

ANCST: Dominion [EP]

Knapp 25 Minuten Vollgas: ANCST bedienen sich auf „Dominion“ am Metalcore der 2000er und machen nebenbei vor, wie es richtig geht.

Besser wird’s nicht. Den subtilen Hinweis in der Tracklist unterschreiben wir gerne: „As good as it gets“ ist derweil nur einer von sieben Tracks, die ANCST abermals in anderem Territorium verorten. Crust-Anleihen sind selbstverständlich weiterhin vorhanden, doch der angeschwärzte Teil der Musik schafft auf „Dominion“ zusätzlichen Raum für Metalcore-Einflüsse der 2000er Jahre.

Dass ausgerechnet das Berliner Projekt einen Liebesbrief an den klassischen AT THE GATES-Core verfassen würde, war 2025 nicht auf unserer Liste. Mit Melodeath-Riffing und ungezügeltem Elan prescht der Titeltrack nach vorne, bedient allerdings nicht einfach nur unsere nostalgische Ader. Klar, der abschließende Breakdown des Openers erinnert stark an NEAERA, während die Gitarren im nachfolgenden „A Testament“ eine Nähe zu älteren HEAVEN SHALL BURN nicht leugnen können.

Auf „Dominion“ lassen uns ANCST kaum zu Atem kommen

Gleichzeitig agieren ANCST jedoch mit einer Dringlichkeit, die uns kaum zu Atem kommen lässt. Völlig entfesselt peitscht uns das Drumming nach vorne, während Mastermind Tom Schmidt gallig und mit Schaum vorm Mund einen Teufel tut, um der Urgewalt Einhalt zu bieten. Selbst das zweistimmige Gitarren-Intro von „Divide And Conquer“ lässt uns nur wenige Augenblicke im Irrglauben, uns endlich einmal sammeln zu können, bevor uns erneut die Blastbeats um die Ohren fliegen.

So intensiv „Dominion“ in der Folge ausfällt, so kongenial ist der Transfer klassischer ANCST-Trademarks in den 2000er Metalcore-Kosmos. Zumal ANCST durchaus verschiedene Schwerpunkte setzen, indem beispielsweise „Swansong“ die Hardcore-/Crust-Seite des Kollektivs herausarbeitet. Dass die Spieldauer im EP-Format derweil im erträglichen Rahmen bleibt, ist in unseren Augen als Stärke zu werten: Die sieben Kompositionen kommen schnell zum Punkt, ohne uns in unnötige Exkurse zu entführen. Recht viel besser wird es in diesem Jahr wohl tatsächlich nicht mehr.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2025

Spielzeit: 24:46

Line-Up

Tom Schmidt – Vocals, alle Instrumente (Studio)

Produziert von ANCST

Label: Yehonala Tapes

Homepage: https://www.ancstcollective.com/
Facebook: https://www.facebook.com/angstnoise/
Instagram: https://www.instagram.com/ancstcollective/
Bandcamp: https://angstnoise.bandcamp.com

ANCST “Dominion” Tracklist

1. Dominion (Video bei YouTube)
2. A Testament
3. Furnace Of Shackled Stars
4. Divide & Conquer
5. As Good As It Gets
6. Swansong
7. Always Night