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AIRGED L´AMH: The Silver Arm

Traditioneller, aber äußerst frisch klingender Epic Metal, der so gar nicht in diese Zeit passen will, aber gerade deshalb so viel Spaß macht, und der durch den starken Gesang von Steve Venardo veredelt wird.

The Silver Arm ist das quasi selbstbetitelte Debütalbum dieser griechischen Band, denn der Bandname bedeutet aus dem Gälischen ins Englische übersetzt nichts anderes als The Silver Arm. So ist es nicht weiter staunlich, dass es sich bei diesem Werk um ein Konzeptalbum über die Tuatha de Dannan und den Silberarm des Königs Nuada handelt.

Musikalisch machen AIRGED L´LAMH genau das, was man von einer griechischen Metalband erwarten darf: epischen, kauzigen Heavy Metal der alten Schule, der in jeder Hinsicht den Achtzigern Tribut zollt, insbesondere auch durch die Produktion. Im Gegensatz zu dem, was heutzutage so alles unter epischem Metal läuft, ist The Silver Arm ganz und gar nicht überproduziert und besitzt mehr Dynamik als die meisten heutigen Produktionen, die nur auf Lautstärkenmaximierung ausgelegt sind. Der Schlagzeugsound ist somit sehr natürlich, und der Bass ist ähnlich prominent wie auf frühen IRON MAIDEN-Werken, so dass man die tollen Läufe von Bassist John Luna Tsimas, die nicht selten an den frühen Steve Harris erinnern, hervorragend heraushören kann.

Die Griechen benutzen zwar hin und wieder Keyboards, jedoch nicht orchestral und bombastisch, sondern eher auf die Art und Weise, wie es WARLORD getan haben, also durch dezente, sparsame Streicher-Einsätze. So ist es auch kein Zufall, dass das sehr epische Intro der Scheibe Erinnerungen an WARLORD und LORDIAN GUARD wecken. Nach diesem Intro beginnt Guardian Of The Ancient Deeds dann rasant und mit messerscharfem Riffing, und Frontmann Steve Venardo zeigt, dass er sich sowohl auf sirenenartigen, hohen, klaren Gesang im Stil von Bruce Dickinson versteht, als auch auf aggressive Grunts und typische Thrash-Shouts. Stimmlich erinnert Venardo etwas an TWISTED TOWER DIRE-Sänger Tony Taylor, die auch musikalisch einen vergleichbaren Sound fahren. Das Ganze klingt dermaßen altmodisch, dass es schon wieder richtig Spaß macht, zumal die ungebändigte Spielfreude dieser jungen Band zu jeder Sekunde herauszuhören ist und das Material nicht abgestanden, sondern wirklich frisch klingt. Fate Of The King macht dann im gleichen Tempo weiter wie der Opener und macht dabei keine Gefangenen. Dieses rasante Tempo dominiert zwar auf dem Album, doch die eine oder andere Ballade oder Nummer, deren Basis im Midtempo-Bereich liegt, ist natürlich auch enthalten. Mourning Grief etwa ist ein Song, bei dem Venardo nur von akustischen Gitarren und Keyboard-Streichern begleitet wird. Hier zeigt sich, dass der Frontmann auch in ruhigen, melancholischen Momenten überzeugen kann. Das Stück ist zwar kein Meisterwerk, bietet aber eine willkommene Verschnaufpause. Balor Of The Evil Eye beginnt als DOOMSWORD-artiger Stampfer, wird dann schneller und enthält viele Tempo- und Rhythmuswechsel, was diesen Song vielleicht ein wenig zu sperrig macht. The Arrival besticht durch die verstärkt zum Einsatz kommenden folkloristischen Melodien und die düstere Grundatmoshphäre, während End Domain durch coole Schlagzeugeinlagen, den 6/8-Shuffle-Rhythmus und einen Ohrwurm-Refrain, der ein wenig an alte HELLOWEEN erinnert, zu begeistern weiß.

Ansonsten aber ist das Album frei von Einflüssen des Euro Speed Metal und spricht ganz klar die kleine, aber fanatische Schicht von Hörern an, die auf Bands wie die bereits genannten oder auch THE LORD WEIRD SLOUGH FEG oder BROCAS HELM schwören. Zwar haben sich auch ein paar schwächere Songs eingeschlichen, wie das belanglose Warp Spasm, es überwiegen jedoch jede Menge klasse Riffs und Melodien sowie durchdachte Songstrukturen, so dass das Album eine eindeutige Empfehlung bekommt für die genannte Zielgruppe.

Veröffentlichungstermin: 05.11.2004

Spielzeit: 60:26 Min.

Line-Up:
Steve Venardo – Vocals

Alexander Vasilopoulos – Guitar

George Sofikitis – Guitar

John Luna Tsimas – Bass

George Thanasopoulos – Drums
Label: Black Lotus Records

Hompage: http://www.airgedlamh.com

Tracklist:
1. Intro/Guardian Of The Ancient Deeds

2. Fate Of The King

3. Dissention Deeds

4. Warp Spasm

5. Mourning Grief

6. The Silver Arm

7. Balor Of The Evil Eye

8. The Arrival

9. Armies Assemble

10. Splendor Divine

11. Painless Vengeance

12. End Domain

13. Homeland

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