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ABYSMAL DAWN: Phylogenesis

Mit “Phylogenesis” liefern ABYSMAL DAWN ein technisch gutes, aber ein Stück weit leider seelenloses Death Metal-Album.

Sechs Jahre sind seit dem letzten Album von ABYSMAL DAWN vergangen. Eine vergleichsweise lange Zeitspanne, wenn man die Intervalle zwischen den vier vorherigen Alben der US-Amerikaner heranzieht. Doch die Entwicklung zwischen diesen Alben – von Death zu Technical Death Metal – ist als konstant zu bezeichnen.

Demzufolge ist “Phylogenesis” das bislang technischste Album der Band aus Los Angeles. Diese technische Ausrichtung spiegelt sich vor allem in der Gitarren-Arbeit von Band-Mitbegründer und Sänger Charles Elliott sowie dem erstmals auf einem ABYSMAL DAWN-Album zu hörenden Vito Petroni wider. Aber auch das Drumming von James Coppolino und die sterile und demnach blitzsaubere Produktion legen Zeugnis davon ab.

“Phylogenesis” fehlt es an Geschmeidigkeit

Schon der erste Song des neuen Albums, “Mundane Existence”, macht klar, dass sich ABYSMAL DAWN gerne mit ihren instrumentalen Fähigkeiten auseinandersetzen. Flott werden die einzelnen Song-Elemente aneinandergereiht. Dabei gefällt vor allem das Tempo gegen Ende. Doch die Schwächen sind bei den Amerikanern dann doch im Songwriting festzumachen. So wirken manche der vielen Soli als Fremdkörper, weil sie einfach nicht mit dem Rest des Songs verknüpft sind (“Coerced Evolution”). Auch fehlt eine gewisse Geschmeidigkeit, welche die Songs durch die Gehörgänge begleiten könnte. “Phylogenesis” wirkt daher eher wie ein hart erspieltes – ja, beinahe erzwungenes Album.

Die technischen Fähigkeiten von ABYSMAL DAWN verdienen Respekt

Dennoch gibt es auch Highlights, weil es sich bei ABYSMAL DAWN einfach um fähige Musiker handelt. Die verspielten Gitarren wie in “The Path of the Totalitarian” oder “Soul‐Sick Nation” verdienen einfach Respekt. Hinzu kommen bissige und durchaus treibende Tracks wie “Hedonistic”, das auf Anhieb an den millionenfach aufgerufenen Comic-Metal “Batmetal” der ebenfalls in L.A. ansässigen DETHKLOK erinnert. Somit ist “Phylogenesis” ein technisch gutes, aber ein Stück weit leider seelenloses Album, dessen Leichtigkeit irgendwann in der sechsjährigen Entwicklungszeit verloren gegangen ist.

Veröffentlichungstermin: 17.04.2020

Spielzeit: 43:00 Min.

Line-Up:
Charles Elliott – Gitarre & Gesang
Eliseo Garcia – Bass & Backing Vocals
James Coppolino – Schlagzeug
Vito Petroni – Gitarre

Gast-Musiker:
Fredrik Folkare (UNLEASHED, FIRESPAWN) – Gitarre (“Soul-Sick Nation”)

Produziert von Charles Elliott @ Tastemaker Audio in Los Angeles

Label: Season of Mist

Mehr im Netz: https://abysmaldawn.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/abysmaldawn

ABYSMAL DAWN “Phylogenesis” Tracklist

1. Mundane Existence
2. The Path of the Totalitarian (Audio bei YouTube)
3. Hedonistic (Lyric-Video bei YouTube)
4. A Speck in the Fabric of Eternity
5. Coerced Evolution (3D-Lyric-Video bei YouTube)
6. True to the Blind
7. Soul‐Sick Nation
8. The Lament Configuration

Bonus-Track
9. Flattening of Emotions (DEATH-Cover)

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