blank

ABEL IS DYING: Promo 2005

Sehr guter, interesanter Metalcore mit Widerhaken

Wie beruhigend, dass in Italien die Zeit nicht überall in den Achtzigern (oder wahlweise auch im Zeitalter der Drachenjagd) stehen geblieben ist. ABEL IS DYING aus der Nähe von Mailand (geniale Ortsangabe auch, Jungs) beweisen, dass auch in Italien mittlerweile Metalcore als Trend angekommen ist. Melodiöse oder krass schiebende Gitarren, erbarmungsloses Geshoute und viel Stakkato-Riffing sind die Zutaten der drei Songs der vorliegenden selbstproduzierten Single dieser erst 2003 gegründeten Kappelle. Was sich anhört wie der Beginn eines 08/15-Metalcore-Reviews, soll erst einmal abgeschwächt werden durch das Statement: Diese Band ist super! Bitte weiterlesen!
Denn ABEL IS DYING schaffen es durch vertrackte Songstrukturen und gute Riff-Ideen, ihre Songs so interessant zu halten, dass man eher das Gefühl hat eine Math-Core-Band covert CANNIBAL CORPSE mit Adrian Smith an der Gitarre. Und das klingt nun mal verdammt gut. Vereinzelte ruhige Passagen, wie in der Mitte von Red Line, dem besten Stück der Platte, zeigen, dass hier songschreiberisches Potenzial vorhanden ist, dass die Jungs spielen können und kreative Ideen haben. Die professionelle Produktion kann mit den Standards vieler Label-Veröffentlichungen mithalten und hat eine Menge Druck. Manchmal klingt die Band etwas ungehobelt, was aber bei eher Sympathie weckt und das Ganze lebendig erscheinen lässt.
Die Band erinnert an die grandiosen, leider sang- und klanglos in der Versenkung verschwundenen MESHUGGAH-Jünger von SISTHEMA, die ja auch aus Italien stammten und schon damals meine Hoffnungen für das Musikverständnis dieses Landes wieder auflodern ließen.
Und wer Gsus an der Gitarre und einen grossen Ale-Vorrat am Bass hat kann ja eigentlich auch nix falsch machen.
Also bitte nicht zu schnell die Klischee-Keule auspacken und abgähnen, denn diese Band ist wirklich gut und verdient entsprechende Aufmerksamkeit.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 13.07 Min.

Line-Up:
Paul – Vocals

Tommy – Vocals

Pilu – Guitar

Gsus – Guitar

Ale – Bass

Pea – Drums
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.abelisdying.com/

Tracklist:
1.Dying in your Secret

2.Red Line

3.My own Light

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner