THE BUTTERFLY EFFECT: Final Conversation Of Kings

Das australische Quartett spielt ruhige und zugleich eindringliche Rockmusik zwischen progressiven Arrangements und zeitgemäßer Eingängigkeit. Reinhören ist Pflicht, Kaufen wird nachdrücklich empfohlen.

THE BUTTERFLY EFFECT machen auf ihrem dritten Album nahezu alles richtig. Das australische Quartett spielt ruhige und zugleich eindringliche Rockmusik, die progressive Arrangements geschickt mit zeitgemäßer Eingängigkeit verbindet. Durch die beeindruckende Dynamik ihrer Stücke hebt die Band sich erfolgreich vom Rest der Veröffentlichungsflut ab. Während anderswo die Musik völlig auf Gleichförmigkeit komprimiert wird, kann man Final Conversation Of Kings problemlos bei hoher Lautstärke anhören. Man bekommt einen meisterhaft gewebten Klangteppich mit subtilen Motiven präsentiert. In der Ruhe liegt hier tatsächlich die Kraft, da sich sofort eine emotionale Bindung zur Musik aufbaut. Zwischendurch kommen dann die härteren Passagen mit verzerrten Gitarren bestens zur Geltung. Gelegentlich werden die Instrumentalisten auch durch einen Trompeter (Bob Schultz) verstärkt. So etwas löst bei mir eigentlich immer unvorstellbares Grauen aus. Aber THE BUTTERFLY EFFECT schaffen es, selbst diese vermeintlich penetrante Klangfarbe schlüssig ins Gesamtkonzept zu integrieren.

In tieferen Lagen erinnert der Gesang von Clint Boge an die Post-Grunge-Frontmänner aus den USA. Die meiste Zeit über erklimmt er jedoch größere Höhen, ohne gleich mit RUSH-Fisteleien das Mainstream-Publikum zu vergraulen. Diese Variabilität wird ihm fast zum Verhängnis. Stellenweise behält die Musik nur durch das geschlossene Auftreten der restlichen Band ihre eigene Identität. Trotz dieses kleinen Mankos ist der Gesamteindruck rundum positiv. Bemerkenswert ist, dass der Kennenlernprozess wegen der eigenwilligen Stilrichtung ein ganz anderes Tempo hat als bei gewöhnlichen Gruppen. Die Stücke sind nämlich ausgesprochen zugänglich, da die musikalischen Ideen zu Ende gedacht wirken. Ein wichtiges Indiz hierfür ist auch die Spielzeit von 42 Minuten. Füllmaterial sucht man vergeblich. Wenn ein Lied sich die Zeit nimmt, eine bestimmte Stimmung aufzubauen, dann macht das Sinn. Wenn am Ende noch ein Teil angehängt wird, passt dieser wie angegossen. Der Band gelingt es, reif zu klingen, ohne dabei im entferntesten zu stagnieren.

Mich spricht Final Conversation Of Kings in erster Linie als Prog-Fan an. Die CD ist aber sicher auch für die breite Masse reizvoll. Stücke wie Window And The Watcher oder …And The Promise Of Truth haben eindeutig Hitpotenzial. Tolle Melodien geben sich hier die Klinke in die Hand und immerzu agieren THE BUTTERFLY EFFECT als geschlossene Einheit mit viel Leidenschaft. Reinhören ist hier Pflicht; Kaufen empfehle ich nachdrücklich.

Veröffentlichungstermin: 26.06.2009

Spielzeit: 42:25 Min.

Line-Up:
Clint Boge: Gesang
Kurt Goedhart: Gitarre
Glenn Esmond: Bass
Ben Hall: Schlagzeug

Produziert von Forrester Savell
Label: Superball Music / Inside Out

Homepage: http://www.thebutterflyeffect.com.au

MySpace: http://www.myspace.com/thebutterflyeffectau

Tracklist:
1. Worlds On Fire
2. Room Without A View
3. Final Conversation
4. The Way
5. Window And The Watcher
6. …And The Promise Of Truth
7. In These Hands
8. 7 Days
9. Rain
10. Sum Of 1

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