CREATURE: Heidenzorn

Ein Grund für die Ahnen, sich als rächender Aschesturm über CREATURE zu entladen…

Seit 1997 existieren CREATURE aus der Nähe von Stuttgart und mit Heidenzorn liefern sie nun ihr zweites Demo ab. Im Jahre 2004 sollen laut Homepage weitere akustische Ergüsse der Formation folgen, die unter dem Label Christhunt feilgeboten werden sollen. Doch sei an dieser Stelle gesagt: Christen kann man mit diesem zweiten Demo jagen, Heiden dürften einen ungebändigten Zorn darauf entwickeln und CREATURE zum Blutaar (rísta blóðörn) verurteilen.

Folgende Anklagepunkte rechtfertigen dieses Urteil:

1. Die Riffs haben wir alle schon tausendmal gehört und es fehlt ihnen einfach an Kreativität.

2. Das Aneinanderreihen der Riffs (sonst Komponieren genannt), das Treffen der richtigen Töne und das Stimmen der Instrumente erfolgt offenbar nach dem Gesetz der Entropie (und sogar ein Komposthaufen hat eine angenehmere Atmosphäre).

3. Es wäre ein Wunder, wenn Gitarrist und Drummer jemals zusammen dasselbe Riff anfangen und beenden würden. Nach 6 Jahren Bandbestehen sollten wirklich alle im gleichen Tempo bis 4 zählen können (zudem verfehlt der Drummer des öfteren die Becken).

4. Gesangseinlagen und Violinklänge deutet man erst als Integrationsversuch neuer Elemente, bald wird jedoch klar, dass diese Integration offenbar nichts mit Harmonie zu tun hat—oder anders gesagt: der Wikingerchor hat sich offenbar mit schlechtem Met besoffen.

5. Das IMPALED NAZARENE-Cover Blood is thicker than Water ist schließlich die ultimative Blasphemie. Es ist schwierig, einen solchen Black Metal-Klassiker zu zerschinden, aber wenn man das Riff gemeinerweise vor der letzten Note kastriert, dann schreien alle Heiden auf.

Der Zorn würde übrigens nicht an der Soundqualität entbrennen: alle Bands (ausser No Angels und Konsorten) haben im Proberaum begonnen, und wenn man sich etwa ein Demo von EMPEROR reinzieht, dann sprengt das die Boxen durch seine Genialität, egal ob der Proberaum das letzte Rattenloch ist und nur noch der alte Kassettenrecorder von der kleinen Schwester zum Aufnehmen zur Verfügung steht. Kurz formuliert: der Heidenzorn rumpelt und humpelt in bemitleidenswerter Übungsraumqualität einher. Als Anspieltips seien die Pausen zwischen den Songs besonders zu empfehlen.

Nur eingefleischte Black Metal-Demojäger werden sich diese Scheibe wohl anhören—allerdings nur gegen Bezahlung. Ansonsten ist Heidenzorn als Folterinstrument für angehende Musikstudenten zu gebrauchen.

Spielzeit: 41:49 Min.

Line-Up:
Tobias Rube: Vocals

Marco Praher: Gitarre

Sebastian Mörstedt: Gitarre

Thomas Mörstedt: Bass

Gregor Laschzok: Drums

Produziert von Michael Müller und CREATURE
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.creature666.de

Email: CREATURE00@gmx.de

Tracklist:
Intro

Heidenzorn

Mysteria Germania

Nordblut

Dskorci

Blood is thicker than Water (Original von IMPALED NAZARENE)

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