blank

HUMANITY’S LAST BREATH: Ashen

HUMANITY’S LAST BREATH bleiben sich und ihrem bisweilen sperrigen Deathcore treu. Mit Atmosphäre undgedrosseltem Tempo sind die Schweden oft unbequem, aber in ihrem Genre auch einzigartig.

So klingen wohl die Nachwirkungen kompletter Verwüstung. Wie auch der Vorgänger „Välde“ (2021) ist „Ashen“ eine kleine Herausforderung. Der atmosphärische Downtempo-Deathcore, den HUMANITY’S LAST BREATH mit ihrem vierten Studioalbum auftischen, ist beizeiten zähflüssig wie Lava und trifft im nächsten Moment wieder mit der Wucht eines Vierzigtonners.

Djent-Anleihen, tief gestimmte Gitarren, bitterböse Growls – viel Raum für Hoffnung lassen die zwölf Tracks nicht zu, wenngleich „Linger“ mit ein paar Tempowechseln und überraschend melodischen Passagen zwischendurch doch etwas Halt verspricht. Die Stützpfeiler der Band blieben somit zwar unverändert, doch den bisherigen Songwriting-Ansatz brach Mastermind Buster Odeholm bewusst auf, indem er für den Schreibprozess den Input Calle Thomérs (VILDHJARTA) hinzuzog und schließlich Produzent Timothé Baqué eine Reihe atmosphärischer Synthesizer beisteuern ließ.

Die apokalyptischen Soundscapes von “Ashen” sind nicht immer die leichteste Kost

Das Resultat ist ein pechschwarzes Deathcore-Biest, das sich regelrecht sträubt, in ein bestimmtes Korsett gezwängt zu werden. So druckvoll und massiv „Ashen“ produziert ist, wirkt es doch auf seine Weise organisch und formbar: Geschwindigkeitswechsel vollziehen HUMANITY’S LAST BREATH subtil und der oftmals zugrundeliegende Groove hat bisweilen sogar einen gebremsten, nahezu getragenen Charakter („Withering“); als wäre „Ashen“ eine Art Abgesang auf die schwindenden Reste einer sterbenden Welt.

Dafür sprechen analog die unheilverkündenden Dissonanzen in Stücken wie „Labyrinthian“ oder dem walzenden „Catastrophize“ sowie das allgemein bewusst schleppende Tempo, das bei einer Laufzeit von 47 Minuten phasenweise ein wenig langatmig werden kann. Auf der Kehrseite stehen dafür durchaus originelle Riffs und der recht unverkennbare Ansatz, welcher HUMANITY’S LAST BREATH durchaus bei der Profilbildung behilflich ist. Gerade im Deathcore verfolgen die herausfordernden und apokalyptischen Soundscapes der Schweden einen unverbrauchten Ansatz. Als solcher mag dieser nicht immer versöhnlich, geschweige denn einprägsam sein, stimmiger als „Ashen“ kann man die totale Verwüstung mit modernem Metal aber sicherlich kaum einfangen.

Veröffentlichungstermin: 04.08.2023

Spielzeit: 47:37

Line-Up

Filip Danielsson – Vocals
Buster Odeholm – Guitars, Vocals
Tuomas Kurikka – Bass
Klas Blomgren – Drums

Produziert von Buster Odeholm und Calle Thomér

Label: Unique Leader Records

Homepage: https://humanitys-last-breath.com/
Facebook: https://www.facebook.com/humanityslastbreath/

HUMANITY’S LAST BREATH “Ashen” Tracklist

  1. Blood Spilled (05:00)
  2. Linger (03:59) (Lyric-Video bei YouTube)
  3. Lifeless, Deathless (03:56)
  4. Withering (04:04)
  5. Instill (04:42) (Visualizer bei YouTube)
  6. Labyrinthian (04:00) (Video bei YouTube)
  7. Catastrophize (04:10)
  8. Death Spiral (04:24)
  9. Shell (03:58)
  10. Passage (04:14) (Video bei YouTube)
  11. Burden (01:15)
  12. Bearer (03:46)
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner