Tja, der Rattenfänger von Hameln… DEATH OF A DRYAD ist nicht die erste Band, die sich der Thematik des mittelalterlichen Märchens annimmt, wenngleich (wissentlich) nicht einmal so viele Bands die schauerliche Geschichte aufgegriffen haben. So fallen mir ad hoc (und mit etwas Nachschau) bloß SECRET SPHERE und SNOW WHITE BLOOD ein. Hier wurde der Erzählung jeweils ein einzelner Song gewidmet. Das französische Duo von DEATH OF A DRYAD findet in dem Märchen jedoch genug Stoff für ein ganzes Album.
“Hameln” hat eher Hörspielcharakter
Wobei ich bei dem Begriff “Album” zögern muss. Denn “Hameln” hat gerade zu Beginn mehr Hörspielcharakter. Dezent und hauptsächlich mit akustischer Gitarre und Flöte (“Hameln”), aber hin und wieder auch mit altertümlichen Klangkörpern instrumentiert wird das Thema durch eine (zugegeben gute) Erzählstimme aufgenommen und mit atmosphärischen Klangbildern authentisch für das Thema fortgeführt.
Mit “Apud Omnes Hostes” kommen dann erstmals auch richtig metallische Songstrukturen – zumindest kurzfristig – zum Einsatz. Hier gibt es dann auch (mittelmäßige) Growls zu hören und DEATH OF A DRYAD erzielen gar eine bedrohliche Atmosphäre. Es kommen wieder Minuten des Hörspiel-Lauschens, ehe dann – aus meiner Sicht – der beste Song des Albums kommt: “Left to Die”, wo das Album geradezu explodiert, wenn man das bisher Geschehene und Erzählte als Referenz heranzieht. Auch das PROJECT PITCHFORK-Cover “Requiem” hat eher einen musikalischen Charakter, wobei ich mir bei einem Konzeptalbum (grundsätzlich) die Frage stelle, was eine Cover-Version darauf verloren hat.
DEATH OF A DRYAD bieten Musik zum Eintauchen – entsprechendes Booklet vorausgesetzt
Insgesamt vermitteln DEATH OF A DRYAD mit ihrer Musik einen cineastischen Charakter (“Freedom Lie”) und bieten Musik zum Eintauchen. Interessant wäre in dieser Hinsicht die Gestaltung des Booklets, welches uns nicht vorliegt. Mit passender Begleitung in textlicher und visueller Hinsicht könnte “Hameln” einen Mehrwert an Wirkung erzielen. So ist es (lediglich) ein interessanter Ausflug, der musikalisch bis auf wenige Ausnahmen nicht soooo viel Stoff bietet.
Veröffentlichungstermin: 26.03.2021
Spielzeit: 46:38 Min.
Line-Up:
Nogh – Gesang & Gitarre
Carol – Bass & Flöte
Produziert von Patrick Damiani (LE GRAND GUIGNOL) @ Tidalwave Studio
Label: Wormholedeath
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DeathOfADryad
DEATH OF A DRYAD “Hameln” Tracklist
01. Enter the Piper
02. Hameln
03. Apud Omnes Hostes
04. Moths to a Flame
05. Left to Die
06. Requiem (PROJECT PITCHFORK Cover)
07. Freedom Lie