Was könnte THE BEAUTY OF GEMINA-Bandleader Michael Sele in sein Tagebuch des Verlusts wohl hineinschreiben? Etwa dass er sich derart nach seiner alten Band (NUUK) zurücksehnt und daher gleich zwei ehemalige Mitstreiter ins THE BEAUTY OF GEMINA-Boot holte? Oder verzweifelt er darüber, dass er die alten THE MISSION– und THE SISTERS OF MERCY-Scheiben nicht mehr finden kann und daher lieber selbst ein stilistisch verwandtes Album abliefert? Wie dem auch sei – auf Diary Of A Lost ist vom Verlust die Rede, der glaubwürdig von der Gothic-/Darkwave-Stimme Michael Seles intoniert wird. Genremäßig treu bleiben die Vocals auch sehr monoton, wenngleich ihnen das eine oder andere Mal kleinere Effekte beigemischt werden.
Abwechslungsreicher ist da schon das instrumentale Spektrum. Teilweise rockige Gitarren mischen sich unter Elektrobeats, durschneiden Synthiefetzen und weben sich in Keyboardteppiche. Die Ausrichtung der dreizehn Songs ist dabei erfreulich abwechslungsreich. Rockig experimentale Nummern wie Hunters sind hier ebenso zu finden, wie balladeske Tracks à la Forgiveness oder tanzbare EBM-Nummer wie Victims Of Love (Qui tollis). Die Bandbreite, die die Schweizer hier abdecken, lässt einen Respekt zollend den Hut lüften. Dadurch gelingt es THE BEAUTY OF GEMINA auch, drohende Ermüdungserscheinungen beim Hörer zu vermeiden. Jedoch vermisst man auf Dauer den letzten Punch, der einen so richtig in eine von (Schein-)Depression geprägte Stimmung torkeln lässt.
Veröffentlichungstermin: 02.02.2007
Spielzeit: 68:20 Min.
Line-Up:
Michael Sele – Vocals, Guitars, Keyboards & Programming
Marc Vinzens – Drums
Martin Luzio – Bass
Produziert von Michael Sele
Label: Monkey Music
Homepage: http://www.thebeautyofgemina.com
Tracklist:
1. Suicide Landscape
2. One Step To Heaven
3. Hunters
4. Kingdoms Of Cancer
5. Victims Of Love (Qui tollis)
6. Forgiveness
7. Nevertime
8. Trapped
9. Monsters In Me
10. Fight Song
11. Isle Of Desire
12. Lovehate
13. La Reve De L´Infidele