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SVARTIDAUDI: Revelations of the Red Sword

„Revelations of the Red Sword“ kein überraschender Zweitling, denn SVARTIDAUDI hatten bereits mit „Flesh Cathedral“ gezeigt, wo ihre Präferenzen liegen. Nichtdestotrotz zeigen die Isländer mit diesem Werk, dass sie musikalisch mehr zu bieten haben als nur den Black Metal Exotenbonus.

Waren SOLSTAFIR am Ende der Neunziger als Isländer noch vergleichbar einsame Exoten im Black Metal, hat sich Island mittlerweile zu einem Exportland in Sachen Schwarzmetall gemausert. So konnten AUTHN dieses Jahr beim INFERNO FESTIVAL selbst die kritischen Norweger von ihrem atmosphärischen Black Metal überzeugen und Bands wie SINMARA oder MISTHYRMING erkämpfen sich mehr und mehr Anhänger.

SVARTIDAUDI sind indes schon länger dabei und nach zahlreichen Kleinveröffentlichungen erscheint mit „Revelations of the Red Sword“ nun das zweite Album des Trios aus Reykjavik.

Linear ist “Revelations of the Red Sword” nicht!

SVARTIDAUDI zeigen dann vor allem in der ersten Hälfte ihres Albums, dass „linear“ kein Adjektiv ist, das sie für die Beschreibung ihres Black Metals nutzen würden. Die Produktion ist transparent, wirkt aber, als würden die Isländer in einem grösseren Saal spielen. Hat man sich an diesen raumfüllenden Effekt gewöhnt, kann man versuchen, die Drumlines im Opener „Sol Ascending“ zu verstehen – und wird wohl mindestens drei Hördurchläufe lang scheitern.

Harmonien gibt’s nur vereinzelt

Vom Riffing her geben sich SVARTIDAUDI ebenfalls wenig interessiert an linearen Strukturen. Driftet das Drumming bisweilen gar in Tribal-Gefilde, so zeigen die Isländer im Gitarrenbereich eine Vorliebe für Disharmonien à la DEATHSPELL OMEGA. Gesangstechnisch wird gerne in die Polarnacht geschrien wie bei BÖLZER und SVARTIDAUDI vermögen es über die gesamte Spieldauer Energie, Verzweiflung und Melancholie in ihren Songs brennen zu lassen. Als Anspieltipp empfiehlt sich – vor allem wegen der gelungenen langsameren Passagen – neben dem Opener auch das fast zehnminüge „Reveries of Conflagration“.

„Revelations of the Red Sword“ – nur für verzweifelte Seelen

Alles in allem ist „Revelations of the Red Sword“ kein überraschender Zweitling, denn SVARTIDAUDI hatten bereits mit „Flesh Cathedral“ gezeigt, wo ihre Präferenzen liegen. Nichtdestotrotz zeigen die Isländer mit diesem Werk, dass sie musikalisch mehr zu bieten haben als nur den Exotenbonus. Wer es düster, vertrackt und hoffnungsbefreit mag und die Existenz etwaiger Weihnachtsmusik in seinem Gehirn komplett ausradieren möchte, ist bei SVARTIDAUDI auch 2018 an der richtigen Adresse.

 

Veröffentlichungstermin: 03.12.2018

Spieldauer: 47:32

Label: Vàn Records

Website: http://svartidaudi.bandcamp.com/

 

Line Up

Magnus – Drums

Thorir – Gitarren

Sturla Vithar – Vocals, Bass

SVARTIDAUDI „Revelations of the Red Sword“ Tracklist:

1. Sol Ascending (7:07)
2. Burning Worlds of Excrement (5:26) (Audio bei YouTube)
3. The Howling Cynocephali (7:44)
4. Wolves of a Red Sun (5:36)
5. Reveries of Conflagration (9:50)
6. Aureum Lux (11:49)

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