blank

SIEGE OF HATE: Subversive by Nature

Wow. Trotz altbewährter Komponenten liefern S.O.H. hier einen ziemlich einzigartigen Bastard aus Grind, Death, Hardcore und Punk ab, der es mächtig krachen lässt.

SIEGE OF HATE sind gar nicht so neu. Schon 1997 gegründet machten sie bis jetzt nur durch Mitwirkung auf diversen Samplern und ihr erstes Demo „Return to Ashes“ von sich reden. Mit „Subversive by Nature“ haben die vier Brasilianer nun allerdings einen Trumpf in der Tasche, der die Gegebenheiten etwas ändern dürfte. Die Platte bietet eine derbe Kreuzung aus Grind, Death, Crust und Hardcore, mit einem guten Stück der rotzigen Attitüde des Punk. Ein Großteil des Albums kommt dabei äußerst rasant daher und die Stücke sind kurz, prägnant und gehen voll auf die Glocke.

„Say your Prayers“ beginnt schnell und klingt sehr nach Grindcore, aber auch hier kommen teilweise die Hardcore-Einflüsse zum Tragen, vielleicht auch durch die Stimme von Sänger Bruno, der wie Max Cavalera auf Grind klingt. Naja, immerhin sind sie ja auch aus Brasilien.

„Subversiv by Nature“ und „From the Top to the Fall“ schlagen exakt in die gleiche Kerbe, ebenso wie das vierte Stück.

Das starke „Nightmares of War“ ist eines meiner Lieblingsstücke und kommt mit einigen Ideen und Maschinengewehr-Schlagzeugsalven daher, bevor es in punkigere Gefilde gleitet.

„Fake“ ist sehr punkig geworden und einer der Hardcore-lastigsten Songs des Albums, ebenso wie „Downfall“.

Mit „The Future is Your Gift“ hat sich für S.O.H.-Verhältnisse sogar ein wahrer Slow-Mo-Track in die Setlist gemogelt, der mit zähen Riffs und ebensolchem Gesang ziemlich aus der Reihe fällt und dabei ganze drei Minuten andauert, als ob er tatsächlich nur die langsamer gespielte Version eines „normalen“ Liedes wäre. Danach geht`s mit „This is for Real” nämlich wieder mächtig schnell und mit sage und schreibe 21 Sekunden zu Sache, als ob man die verlorene Zeit wieder aufzuholen versucht.

Es ist unnötig bei Grindcore zu versuchen auf jedes Lied einzugehen, imerhin bieten S.O.H. uns 20 Stücke in einer knappen halben Stunde dar.

Die Brasilianer setzen uns hier jedoch nicht nur eine äußerst gelunge Kreation extremer Musik vor die verblüfften Gesichter, sondern bringen dabei noch etliche soziale Missstände zu Papier. Man lese sich Texte, wie Fairyland durch, wo unsere Welt wunderbar ironisch kritisiert wird, oder das Stück Misleaders, dessen gesamter Text daraus besteht solche falschen Führer aufzuzählen. Auch scheint das Thema Religion den Südamerikanern mächtig gegen den Strich zu gehen, was schon der Opener Say your Prayers klarmachte und was die Band durch die D.R.I.-Coverversion No Religion noch unterstreicht. Hervorzuheben wäre in diesem Kontext auch das anschließende U.S.A. (Unjustifiable Slaughter of Arrogance), was mit deutlichen Worten die Taten aller möglichen politischen Führer an den Pranger stellt und vehement ein Ende der egoistischen Ausbeutung von Menschen fordert.

Alles in allem ist „Subversiv by Nature“ ein saustarkes Album geworden, das ein breites Spektrum an Fans ansprechen könnte. Grindcore-Freaks sollten ebenso ein Ohr riskieren, wie Deathmetal-Anhänger, Crustcore-Liebhaber oder Gufinder extremeren Hardcores.

Veröffentlichungstermin: 26.07.2004

Spielzeit: 31:46 Min.

Line-Up:
Bruno Gabai – Vocals and guitar

Ricarte Neto – Vocals and guitar

George Frizzo – Bass

Thiago Feijó – Drums

Produziert von Moisés Veloso and S.O.H.
Label: Karmageddon Media

Homepage: http://www.siegeofhate.com/

Email: siegeofhate@siegeofhate.com

Tracklist:
Say your Prayers

Subversive by Nature

From the Top To The Fall

The Walls Built Inside Us

Nightmares of War

The Choosen Ones

Fake

Obscene Truth

Downfall

Trust

Siege of Hate

Forthcoming Holocaust

Martyr of Fools

Fairyland

The Future is Your Gift

This is For Real

Self-defense ontradictions

No Religion (D.R.I)

Misleaders

U.S.A.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner