MAJOR PARKINSON: Major Parkinson

Von MR. BUNGLE, SYSTEM OF A DOWN und KAIZERS ORCHESTRA inspirierter Wahnsinn aus Bergen.

Wer hat MAJOR PARKINSONwieder rausgelassen? Der steckt doch nur die jungen Leute an. Scheinbar war er kürzlich im norwegischen Bergen, denn hier treiben MAJOR PARKINSON – vielleicht der Cousin von Major Major Major Major aus Catch 22 – seit neuestem ihr Unwesen. Die jungen Musiker klingen garantiert nicht so, als würden sie aus der regnerischsten Stadt Europas stammen, sondern aus dem kunterbunten Glücksbärchisland, wo es PCP zum Frühstück gibt. Aber irgendwie werden MAJOR PARKINSON dadurch auch ziemlich sympathisch, mit ihrer geballten Mischung aus Pattonschem Wahn, der Theatralik von SYSTEM OF A DOWN und dem folkigen Element von KAIZERS ORCHESTRA. Aus dieser knallbunten Mischung sticht eigentlich jedes Element für sich schon heraus, aber durch Sänger Jon Ivar Kollbotn werden MAJOR PARKINSON zu einer wirklichen Band mit Gesicht. Das Debütalbum des Sextetts sprudelt vor Ideen geradezu über, trotz einiger eingängiger Stellen, bleibt auch nach vielen Durchläufen aber leider zu wenig hängen. Es kostet immer ein wenig Überwindung, Major Parkinson in den CD-Player zu lassen, auch wenn Bicycle!, Meat Me In The Disco, It´s A Job, I Am Erica und Greatest Love richtig Spaß machen, wenn sie dann laufen.

Dennoch, diese Wundertüte an abgefahrener Rockmusik fordert den Hörer zum genauen Hinhören heraus, was bei Konzerten der Band sicherlich schwierig ist, weil da die Indies sich die Seele aus dem Leib tanzen. Bei so treibenden Grooves und Bassläufen, bei der ganzen Spasmik in den Gitarrenleads und den schrägen Keyboards empfindet man das geplante Chaos eher als Orchester, denn als Band, was auch zur Folge hat, dass etwas zu viele Ideen auf Major Parkinson berücksichtigt werden und sich nicht alle durchsetzen können, um wirklich zu zünden. Aber davon abgesehen ist MAJOR PARKINSON ein beachtliches Album geglückt, das zwischen Genie und Wahn hin- und herpendelt und eine dreiviertel Stunde anstrengende, aber kurzweilige und recht originelle Musik bietet, die noch dazu ziemlich gut produziert ist. Doch Vorsicht: Das, was das unglaubliche Artwork von Martin Kvamme auf den ersten Blick verspricht, kann das Album dann doch nicht halten.

Veröffentlichungstermin: 23. Oktober 2009

Spielzeit: 47:09 Min.

Line-Up:
Jon Ivar Kollbotn – Vocals
André Lund – Guitar
Alf Borge – Electric & Acoustic Guitar, Backing Vocals
Eivind Gammersvik – Bass
Lars Christian Bjørknes – Synth, Percussion, Guitars
Jens Erik Aasmundseth – Drums

Produziert von Sylvia Massy Shivy und Kalé Holmes
Label: Waggle Daggle Records

Homepage: http://www.majorparkinson.com

MySpace: http://www.myspace.com/majorparkinson

Tracklist:
1. Intro
2. Bicycle!
3. Bazooka Mirror
4. Meat Me In The Disco
5. Silicon Hips
6. Casanova
7. It´s A Job
8. Sanity Fair
9. Death In The Candystore
10. 197
11. I Am Erica
12. Awkward As A Drunk
13. Greatest Love

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