Wer bei seltsam unfertig wirkenden Coverbildern mit schwarzweißroten Comicmotiven seit Come Clarity an Schwedentod denkt, wird von HARDCUT gleich mal eines Besseren belehrt. Kreuzübermucke haben sich die Saarländer auf die Fahnen geschrieben. Damit gewinnen sie 2007 zwar eher Nostalgiepreise als Originalitätsauszeichnungen, doch welcher Freund dieser Richtung hat nicht immer noch ein offenes Ohr für frische, vor Energie schon ganz hibbelige Bands? Nun, diese Leute müssen sich weiter gedulden, denn trotz so mancher Hüpf- und Tanzpassage zündet dieses Album mit dem derben Titel nur bedingt. Auf der Anklagebank: Sänger Patrick Naumann, der zwar eine nette Röhre hat, der Vielseitigkeit der Band jedoch bei allen Bemühungen mit seinen gewöhnlichen Vocallines nicht so recht zu folgen vermag, und die Songwriter, die ihrem Tagwerk etwas zu behäbig nachgehen. Abwechslungsreichtum im Großen bedeutet eben nicht per se, dass die einzelnen Bestandteile ausgereift klingen und sich ohne Umschweife in Herz, Hirn und Hüften des Crossover-Freaks spielen. Einziger Aktivposten ist Schlagzeuger Dennis Schedler, der die nötigen Hummeln im Hintern hat und für jeden Stimmungsumschwung den richtigen Groove parat hat. Er kann jedoch nicht verhindern, dass We Apologize For Giving A Fuck ohne größere Momente auskommen muss, die die Band von der Jugendzentrumsbühne auf die Bretter, die die Welt bedeuten, holen könnten.
Veröffentlichungstermin: 2006
Spielzeit: 53:53 Min.
Line-Up:
Patrick Naumann – Gesang
Timo Eggs – Gitarre
Dennis Schedler – Schlagzeug
Jörg Wegener – Bass
Achim Werle – Sampling
Produziert von Patrick Naumann
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.hardcut.info
Email: contact@hardcut.info
Tracklist:
We Apologize For Giving A Fuck
The Very Last Night
Look At Us
Face Reality
Eyes Wide Shut
Come To Stay
Inside Out
Break The Silence
Get A Life
Fuck You Please
We Get You Down
Inside Of Me
Five Fists