GOD FORBID: Gone Forever

Für Leute, die auf abwechslungsreichen, eingängigen Metalcore amerikanischer Prägung stehen, dürfte „Gone Forever“ sicher gut in die Sammlung passen. Wer allerdings in „Determination“ verliebt war, wird sich bestimmt eine neue Liebe suchen.

Wie sehr hatte ich dem neuen GOD FORBID-Album „Gone Forever“ entgegen gefiebert. Entwickelte sich der Vorgänger Determination doch zu einem Highlight in meiner CD-Sammlung.

Als der Tag dann endlich kam und „Gone Forever“ zum ersten Mal im heimischen Player rotierte, zeichnete sich pure Enttäuschung in meinem Gesicht ab. Warum machen sich GOD FORBID selbst ihre eigene Nische kaputt, die sie sich kreiert hatten? Auf „Determination“ regierte noch knallharter Aggro-Thrash Metal mit Hang zum Hardcore und etlichen feinen groovigen, melodischen Abschnitten. Allerdings hob sich das Quintett damals, aufgrund des hohen Qualitätsstandards, vom Gros der stilistisch ähnlichen Bands ab. Nun, im Jahre 2004 muss ich leider eingestehen, dass GOD FORBID nur noch eine von vielen Metalcorebands ist, die ihre Sache zwar ordentlich macht, aber nicht mehr für soviel Aufsehen sorgt wie vor drei Jahren.

Nur manchmal blitzt noch ein überragendes Thrashriff, wie zum Beispiel beim Highlight „Living Nightmare“, dem Titeltrack „Gone Forever“ bzw. „Washed Out World“ oder ein überraschender Tempobreak mit variablen Wechseln im Aggressionslevel auf. Teilweise sind die neun Stücke auf „Gone Forever“ eingängiger und massentauglicher komponiert, was meiner Meinung nach aber ein großer Fehler war. Die Gefahr besteht, dass GOD FORBID bald nur noch eine Combo unter vielen im Metier des Metalcores ist, obwohl sie die Fähigkeit zu größeren Taten hatte.

Wie schon erwähnt wird dennoch gute Qualität geboten und wenn ich das Vorgängerwerk nicht kennen würde, hätte mich „Gone Forever“ sicherlich mehr begeistern können. Das ein oder andere gelungene Gitarrenriff kopuliert mit variabel groovenden Drums im Mid- und Uptempo. Darüber schwebt die überwiegend aggressive Metalcorestimme von Byron Davis, die jedoch in melancholischeren Abschnitten clean dargeboten wird. Einige ansprechende Hooklines sind ebenfalls im Angebot, nur vermisse ich wie gesagt die unbändige Verspieltheit, die messerscharfen Thrashriffs und die Überraschungsmomente.

Für Leute, die auf abwechslungsreichen, eingängigen Metalcore amerikanischer Prägung stehen, dürfte „Gone Forever“ sicher gut in die Sammlung passen. Wer allerdings in „Determination“ verliebt war, wird sich bestimmt eine neue Liebe suchen.

Veröffentlichungstermin: 23.02.2004

Spielzeit: 41:41 Min.

Line-Up:
Byron Davis – vocals

“Doc” Coyle – guitar

Dallas Coyle – guitar

John Outcalt – bass

Corey Pierce – drums

Produziert von Colin Richardson
Label: Century Media

Hompage: http://www.godforbid.com

Tracklist:
Force-Fed

Antihero

Better Days

Precious Lie

Washed Out World

Living Nightmare

Soul Engraved

Gone Forever

Judge The Blood

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