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GAMMA RAY: Land Of The Free II

Fortsetzung des Über-Albums, der X-te Versuch. Im Hause GAMMA RAY geht das allerdings gar nicht mal so sehr daneben, wie man vielleicht erwartet hätte.

Was treibt Bands dazu, ihren größten Erfolgsalben Fortsetzungen zu spendieren? Wohl derselbe Grund, aus dem es bisher drei Mission Impossible, vier Stirb Langsam und gefühlte sechsunddreißig Halloween-Filme gibt. Geld. Ist es tatsächlich so einfach? Die Rückkehr zu den musikalischen Ursprüngen ist es wohl kaum. Warum sollte man zu etwas zurückkehren, von dem man sich einst abgewandt hatte. Ähm… Geld? Kai Hansen sollte doch bei den Ex-Kollegen von HELLOWEEN gesehen haben, dass solch ein Unterfangen eher sinnlos ist, und seien wir mal ehrlich, schon der zweite Keeper-Teil hätte nicht zwingend sein müssen. Nun also ein zweiter Teil von Land Of The Free, was heißt, dass sich die neuen Songs mit Klassikern wie Man On A Mission, Land Of The Free oder dem Oberhammer Rebellion In Dreamland vergleichen lassen müssen. Das kann doch nur in die Hose gehen, oder? Nicht wirklich! Dass Teil zwei natürlich nicht an den Erstling heranreicht, sollte jedem von vorneherein klar sein. Aber vor den Alben der letzten Jahre muss Land Of The Free II sich nicht verstecken, ganz im Gegenteil. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es sich bei der neuen Scheibe um die beste seit dem überragenden Somewhere Out In Space handelt.

Schon der flotte Opener Into The Storm verbreitet dieses typische, positive GAMMA RAY-Feeling. Die Fischköppe versprühen wieder die Spielfreude und Frische, die einem Album wie No World Order! meiner Meinung nach ein wenig abging. Auch auf das lieb und teuer gewordene Gitarrengewichse der Herren Hansen und Richter muss man nicht verzichten, auch wenn es ganz allgemein nicht mehr so willd zugeht wie zu Zeiten des eben erwähnten Somewhere Out In Space. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass GAMMA RAY mal wieder fleißig Wiederverwertung betreiben. Wenn Kai Hansen jedenfalls meint, dass das geradezu unverschämte IRON MAIDEN-Zitat bei Opportunity keinem auffällt, hat er sich leider geschnitten. Und auch beim elfminütigen Rausschmeißer Insurrection hat sich die eine oder andere Melodie eingeschlichen, die mich dezent an die eisernen Jungfrauen erinnert. Aber der Ideenklau bei anderen Bands oder auch sich selbst ist ja nichts mehr völlig Neues im Hause GAMMA RAY. Mit Empress und Real World haben sich auch zwei, zum Teil etwas uninspirierte Nummern dazwischen geschlichen, was aber bei der Länge des Albums und dem ansonsten wirklich starken Songmaterial durchaus zu verschmerzen ist. Wozu gab uns der Metalgott schließlich die Skip-Taste? Wie gesagt, den prominenten Namen als plumpen Werbeeffekt hat diese Scheibe eigentlich gar nicht nötig, denn Land Of The Free II überzeugt tatsächlich durch starke Songs. Warum also der Titel? Ach ja… Geld 😉

Veröffentlichungstermin: 16.09.2007

Spielzeit: 65:18 Min.

Line-Up:
Kai Hansen – vocals/guitars
Henjo Richter – guitars
Dirk Schlächter – bass
Daniel Zimmermann – drums

Produziert von GAMMA RAY & Tommy Newton
Label: SPV / Steamhammer

Homepage: http://www.gamma-ray.com

Tracklist:
01. Into The Storm
02. From The Ashes
03. Rising Again
04. To Mother Earth
05. Rain
06. Leaving Hell
07. Empress
08. When The World
09. Opportunity
10. Real World
11. Hear Me Calling
12. Insurrection

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