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BLOODCHURN: Ravenous Consumption

Auf hohem Niveau vertonte Beliebigkeit. So, wie der Mann auf dem Cover sich selber isst, so vertilgen sich auch die Songs auf "Ravenous Consumption" selber.

Vielleicht würden (außer dem Cover) zwei Worte genügen, um dieses Release zu beschreiben: Unmatched Brutality. Wieder Brutal Death Metal. Irgendwie ist es ja rührend, wie erbarmungslos die Amis die Brutalo-Fahne hochhalten. Aus Mississippi poltern BLOODCHURN über den Teich und häckseln sich durch neun Songs heftigen Death Metal. Dabei gehen BLODDCHURN äußerst technisch zu Werke, frickeln sich durch alle Geschwindigkeiten, bauen aber auch schwere Grooves ein. In etwa so, wie man das von Myriaden anderen Bands kennt. BLOODCHURN schwimmen aber ganz deutlich ganz tief unten im brutalen Death Metal-Sumpf. Zwar ist das Album technisch solide eingehackt, gerade Gitarrentechnisch finden sich einige interessante Sachen. Dennoch ist Ravenous Consumption irgendwie auf hohem Niveau vertonte Beliebigkeit. Auch wenn es lange Strecken lang Spaß macht, den Riff-Orgien der Amis zu lauschen und das vertrackte Drumming zu analysieren, wird die ganze Chose schneller langweilig, als Drummer Josh Ross seinen Blastbeat spielen kann. Das technische Monster, das BLOODCHURN auffahren wollen, haben sie so gründlich mit allen Mitteln malträtiert und zerstückelt, dass nicht einmal seine Grundform noch herzuleiten ist. Und so, wie der Mann auf dem Cover sich selber isst, so vertilgen sich auch die Songs auf Ravenous Consumption selber, verdauen sich und was am Ende ausgeschieden wird, ist nur noch unkenntlicher – aber blutiger – Matsch. Ein Break jagt den anderen, Song für Song essen sich BLOODCHURN selbst. Die Grooves sind oft flach und austauschbar und eindeutig nicht die Stärke der Band. Hinzu kommt die etwas schwache Produktion. Die Gitarren hätten einiges mehr an Druck vertragen können, die Bass-Drum müsste viel deutlicher hämmern und die Snare klingt zu hölzern. Als letztes Fäkalienhäufchen setzt noch Sänger Ricky Setzer (der Spitzname Ricky Fäkalienhäufchen Setzer bietet sich an) seine Vocals obendrauf. Dunkel und brutal, soweit klar, aber leider auch so was von monoton. Eintöniger kann man ein Album kaum eingrunzen. Von vorne bis hinten in fast ein und derselben Tonlage röhrt Setzer die Texte herunter, die übrigens das große Paradoxon auf der Scheibe sind, weil sie wirklich nicht so arg mit Klischees um sich werfen, wie das Cover erahnen lässt.

BLODDCHURN haben also mit Ravenous Consumption ein solides Brutal Death Metal-Album eingespielt, das Technik und Abwechslung bietet, aber an einem etwas unausgeglichenen Sound und einer allesverschlingenden Gleichförmigkeit leidet. Um auf den obigen Wortwitz zurückzukommen: BLOODCHURN essen sich selber und ersticken daran. Mahlzeit!

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 36:09 Min.

Line-Up:
Josh Ross – Drums

Ricky Setzer – Vocals

Zach Notter – Bass

Bobby Childers – Guitar

Charlie Hart – Guitars

Produziert von Clyde Holly
Label: Unmatched Brutality

Homepage: http://www.bloodchurn.com

Email: bloodchurn@bellsouth.net

Tracklist:
01. Conceived In Blasphemy

02. Scavengers

03. Strings Of Salvation

04. Dying Breed

05. Skulldrug

06. Point Of Origin

07. A Cataclysmic Blessing

08. Born Without A Soul

09. Gouge Your Eyes Out

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