Kirchengeläut, zarte Orgelklänge – die ersten Sekunden von Sacrifice for Satan wiegen den gläubigen Christen in Sicherheit. Sobald jedoch der Name des dunklen Herrschers genannt wird, schwant dem Gottesfürchtigen langsam etwas Böses, hier wird wohl nicht der Chor der Sonntagsschule von guten Mächten geborgen sein. Und in der Tat ist keine Zeit für brave Chorknaben, denn die bösen alten Hasen von BESATT haben die Macht über die Kanzel ergriffen, um mit ihrem rohen, hasserfüllten Black Metal dem Satan zu huldigen.
Dies geschieht in kompromisslosen, rasenden Klängen. Sacrifice for Satan zeichnet sich zudem durch ein konstantes Zischen aus, welches die Scheibe absolut ungenießbar auf Autofahrten macht. Leider wurde offenbar beim Mastering nicht wirklich überzeugende Arbeit geleistet, so dass das neueste Werk der Polen einen etwas pumpenden Sound hat. Dessen ungeachtet rast die 1991 gegründete Formation primitiv und schnell durch ihre Klanglandschaften und bedient hierbei auch gleich wild keifend sämtliche Satansklischees, die es zu bedienen gibt – bessessen wie eh und je. Songmäßig lassen sich gewisse Parallelen zu den stürmischen alten Zeiten von OCTINOMOS ausmachen, in Time for Gathering erinnern die Polen dann an die Altars of Madness-Ära MORBID ANGELs.
Insgesamt bietet Sacrifice for Satan also nichts neues oder überragendes, dennoch macht dieses Werk einfach Spaß, weil es so hemmungslos bessessen zischt, rast und Gift und Galle spuckt. Wem MARDUK in den letzten Jahren allzu zahm und poliert geworden sind, dürfte BESATTs Sacrifice for Satan also durchaus einmal antesten.
Veröffentlichungstermin: 15.11.2005
Spielzeit: 40:24 Min.
Line-Up:
Beldaroh: Bass
Fulmineus: Drums, Vocals
Agonus: Gitarre
Label: Undercover Records
Homepage: http://www.besatt.net
Email: beldaroh@wp.pl
Tracklist:
1. Gloria causa Satani
2. Toast of Victory
3. Time for Gathering
4. Fallen Angel
5. The Kingdom of Hatred
6. The Circle of Disdain
7. Spiritual Explosion
8. Hellish Whispers