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ANGELS AND ENEMIES: GTTKMPLX

Guter Melodic Death Metal / Metalcore im Stil von CALLEJÓN.

Ich kaufe ein O.
Es bedarf keiner großen Vorstellungskraft, der Buchstabenansammlung “GTTKMPLX” mittels einiger Vokale eine Bedeutung zu entlocken. Ebenso wenig Fantasie ist vonnöten, sich ein Bild von ANGELS AND ENEMIES zu machen: Wenn von deutschsprachigen Texten, Göteborg-Sound und Core-Einflüssen die Rede ist, dann landet man schnell bei einem Genre mitsamt der stellvertretenden Modellband; in diesem Fall natürlich CALLEJÓN, die den deutschen Metalcore bereits erfolgreich als Startrampe nutzten.

ANGELS AND ENEMIES schlagen weitgehend in dieselbe Kerbe, fühlen sich im schwedisch angepinselten Melodic Death Metal allerdings ungleich wohler und verschieben daher die Prioritäten eindeutig in Richtung AT THE GATES sowie IN FLAMES. Der Metalcore bricht wie bei “Im Herzen den Bringer des Lichts” eher phasenweise in Gestalt von brachialen Moshparts durch und ist ansonsten eher als zweifelsohne wichtiger, aber eben doch sekundärer Bestandteil des atmosphärischen Gesamtkonzepts zu sehen. Oder verständlich ausgedrückt: Obwohl “GTTKMPLX” kein reines Metalcore-Album ist, fühlt es sich oft wie eines an.

ANGELS AND ENEMIES verlieren nie die Ehrlichkeit aus den Augen

Etwas bahnbrechend Neues hat der Fünfer in der Folge nicht zu erzählen, das sollte klar sein. Durch die ungestüme und ungehaltene Herangehensweise entwickelt das Debüt von ANGELS AND ENEMIES dafür eine überraschende Sogwirkung, die erst einmal erreicht werden will. Obgleich die Songs allesamt mit Verstand und handwerklichem Geschick arrangiert wurden, verlieren sie eines nie aus den Augen: Die Ehrlichkeit. “Harlekin”, das mit Synthies aufwartende “Herbst” sowie der Albumhit “Bei Nacht [Die Meute]” strotzen vor Spielfreude und zeichnen so indirekt das Bild einer Band, die der Musik und nicht der Szene wegen dabei ist.

In harten Fakten lässt sich dies nur schwer festmachen, denn wie erwähnt entspricht “GTTKMPLX” in Sachen Innovation in etwa den guten alten Spaghetti Napoli. Kein Menü für Gourmets, aber ein wohlschmeckender Sattmacher, bei dem man weiß, was man hat. Und das ist im Fall von ANGELS AND ENEMIES durchaus positiv gemeint, denn das Maß an gesunder Aggression im Verbund mit spieltechnischem Können sorgt in seiner anstandslosen Durchführung auch ohne großen Mut für eine kurzweilige Dreiviertelstunde.

Das Anfangsniveau kan “GTTKMPLX” nicht aufrechterhalten

Kritik müssen sich die Kölner nur in der B-Note gefallen lassen, kann “GTTKMPLX” doch ausgerechnet im späteren Verlauf aufgrund wenig musikalischer Abwechslung das Anfangsniveau nicht gänzlich aufrechterhalten. Produktionstechnisch ist dafür alles aus einem Guss, zweifellos modern, aber glücklicherweise nicht zu laut gedreht. Einzig der Bass hätte eine Ladung mehr Saft vertragen können. Allzu stark ins Gewicht fällt das jedoch nicht, schließlich macht “GTTKMPLX”, auch ohne die eigene Vorstellungskraft groß zu fordern, einen angenehm runden Eindruck. Wenn also niemand etwas dagegen hat, würde ich jetzt gerne lösen…

Veröffentlichungstermin: 11.06.2010

Spielzeit: 47:44 Min.

Line-Up:

Marc – Vocals
Steffie – Guitars
Dirk – Guitars
Joschka – Bass
Malong – Drums

Produziert von ANGELS AND ENEMIES
Label: Apollon Records

ANGELS AND ENEMIES “GTTKMPLX” Tracklist

01. Harlekin
02. Herbst
03. Bei Nacht [Die Meute]
04. Augenblicke
05. Im Herzen Den Bringer Des Lichts
06. Schweigen…
07. Schall
08. AD Fontes
09. Vollendet
10. Verloren (Lass Mich Hier Pt. 1)
11. Morgen Ist Tot
12. Ein Neuer Anfang (Lass Mich Hier Pt. 2)

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