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ANCIENT: God Loves The Dead [EP]

Uaaaahhhh…. unterirdischer und ganz bööööser Black Metal ohne Sinn, Aggression oder Melodie.

“Himmel, hilf!”, möchte man schreien, wenn man die ersten Takte von ANCIENTs neuestem Machwerk „God Loves The Dead“ hört. Gott liebt die Toten? Nun gut. Aber diesen Mist hier liebt er bestimmt nicht, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch wenn jene Institution immer predigt, Gott liebe alles, in diesem Fall kann man schon vermuten, dass Gott dasselbe täte wie ich: den Kopf schütteln und den dringenden Wunsch verspüren, „God Loves The Dead“ den Abwasserkanälen anzuvertrauen.

Denn das Titelstück dieses 28-Minuten-Silberlings (achtundzwanzig Minuten! Hilfe!) ist so dermaßen billig, dass jede drittklassige Black-Metal-Combo es besser könnte. Der Song ist im Midtempo gehalten, man hört ein unheimlich dummes, stumpfes Riff und das leise Gekrächze des Sängers, der in einer Art Refrain etwa dreißigmal „Die die die“ krächzt. Dazu kommt die grottige Produktion. Die Tatsache, dass jener Song im Alleingang von Neuzugang „Jesus Christ!“ (ganz wichtig: das Ausrufezeichen) komponiert wurde, lässt mich doch arg an der geistigen Gesundheit dieser Witzfigur zweifeln.

ANCIENT bekleckern sich auf “God Loves The Dead” nicht mit Ruhm

Die zweite Attacke auf unser Nervenkostüm ist ein Remake des „ANCIENT-Klassikers“ „Trolltaar“ und hört sich zwar nach Black Metal an, ist aber an Stumpfheit und Langeweile nur knapp dem ersten Song unterlegen. Als Drittes folgt eine Coverversion von IRON MAIDENs „Powerslave“. Hierzu erspare ich mir jeden Kommentar. Die Krönung dieser unzumutbaren 28 Minuten sind dann die beiden Remixe der „Mad Grandiose Bloodfiends“-Songs „The Draining“ und „Um Sonho Psychedelico“, die zwar ebenfalls langweilig sind, die aber wenigstens ein bisschen wirre Ästhetik in diesen Sumpf bringen. Black Metal ist das zwar nicht, dafür irgendwas anderes mit krankem Gelächter. Na gut, was will man auch von einer Band erwarten, die auf dem Cover einen Friedhof abbildet, über der eine Figur (soll wohl Gott darstellen…) gütig die Arme ausbreitet, und das in einer Qualität, die mich fragen lässt, ob die Herren GroM und Aphazel jemals was von Grafikprogrammen gehört haben.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß sich auf der CD zwei Videotracks befinden, die für zwei Dinge gut sind: a) zum Lachen und b) im Falle von „God Loves The Dead“ zum Begaffen der „Sängerin“ der Band, die offenbar nicht zum Singen (das kann sie nämlich defintiv nicht) angestellt ist, sondern ganz offensichtlich zum Hübschaussehen. Und das, soviel muss man ANCIENT lassen, klappt immerhin ausgezeichnet.

VÖ: 5.2.2001

Spielzeit: 28:00 Min.

Line-Up:

Grom
Deadly Kristin
Dhilorz
Aphazel
Jesus Christ!

Produziert von Ancient
Label: Metal Blade

ANCIENT “God Loves The Dead” Tracklist

1. God Loves The Dead
2. Trolltaar 2000
3. Powerslave
4. The Draining – Remix
5. Om Sonho Psycodelico – Remix

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