SUPERSOMA Live 2007: Drei Konzerte mit den Mönchengladbacher Doom Corelern

Drei mal SUPERSOMA in drei Wochen – und jedes mal haben die Gladbacher das Haus gerockt!

SUPERSOMA aus Mönchengladbach waren mir bereits letztes Jahr, auf der Release-Party zur letzten MOTORJESUS-Scheibe als hervorragende Live-Band in Erinnerung geblieben. Und wie es der Zufall will, hatte ich die Möglichkeit, mir die Band gleich drei Mal in drei Wochen unter äußerst verschiedenen Bedingungen anzusehen. Einmal bei einer Headliner Show in einem kleinen Club, bei einem Open Air Festival und als Opener für VOLBEAT in der Live Music Hall.

Supersoma_live Supersoma Supersoma

Köln, Blue Shell
31. August 2007

SUPERSOMA

Mönchengladbach
City Movement
07. September 2007

Köln
Live Music Hall
16. September 2007

Am Freitag den 31.08. spielten SUPERSOMA im Blue Shell, einem kleinen Club in der Nähe des Barbarossaplatz in Köln. Als Opener fungierten die Kölner Rocker THE MESSERSMITH. Diese legten gegen 21 Uhr vor schon recht ordentlicher Kulisse los. Der rotzige Heavy Rock war genau das Richtige, um die Stimmung schon mal anzuheizen. Dem Publikum gefiel es jedenfalls, so dass THE MESSERSMITH diesen Auftritt auf jeden Fall als Erfolg verbuchen können.

Als SUPERSOMA dann die Bühne enterten war das Blue Shell mehr als gut gefüllt, auch wenn direkt vor der Bühne noch genügend Platz war. Eine Unsitte, die ich bei kleineren Konzerten immer wieder beobachte. Irgendwie traut sich da keiner in die erste Reihe. Aber was soll´s. Auf der kleinen Bühne, die den fünf Musikern kaum Platz zur Bewegung bot, legten SUPERSOMA in der folgenden Stunde eine Show nach Maß hin. Über die ausdrucksstarke Performance von Sänger Ingo Bajonczak hatte ich mich ja schon im Bericht zur MOTORJESUS-Releaseparty ausgelassen. Gestenreich und gesanglich überragend, egal ob wütend brüllend oder traurig singend. Der Kerl ist ganz klar der Mittelpunkt des Geschehens auf der Bühne. Aber auch Basser Markes Ermisch kann posen, wenn er will. Neben den eigenen Songs gaben SUPERSOMA mit Pretend (LIFE OF AGONY) und Independence (SACRED REICH) auch zwei Cover-Songs zum Besten. Besonders Independence brachte gegen Ende hin doch den einen oder anderen Kopf zum rotieren. Eine gelungene Headlinershow, die vom Publikum auch mit entsprechendem Applaus honoriert wurde. Und das alles für nur drei Euro Eintritt.

Motorjesus
MOTORJESUS rocken auf Champions League-Niveau

Eine Woche später in Mönchengladbach. City Movement hieß die zweitägige, kostenlose Open Air-Veranstaltung in der Innenstadt. Hier sollten heute nach SUPERSOMA auch noch MOTORJESUS aufrocken. Also den Kollegen danielw ins Auto gepackt und ab nach Mönchengladbach. Denn auch wenn dort höchstens zweitklassig Fußball gespielt wird, gerockt wird auf Champions League-Niveau. Als wir am Platz der Republik, auf dem das ganze Spektakel stattfinden sollte, ankamen, waren auf der Bühne 1 gerade CAUSE FOR CONFUSION mit den letzten Minuten ihres Gigs dran. Zum ordentlich prügelnden Sound der Band ging im Moshpit schon so einiges ab.

Gegen Viertel nach Acht war es dann soweit. SUPERSOMA legten wie schon in Köln mit Heaven los. Das Publikum war hier deutlich bewegungsfreudiger, als die Woche zuvor im Blue Shell, was zum einen sicherlich am Lokal-Faktor und zum anderen am Alkoholpegel lag. Nicht, dass SUPERSOMA eines von beiden nötig hätten, denn auch ganz nüchtern wissen die Doom-Coreler zu begeistern. Frontmann Ingo Bajonczak hatte die Meute vor der Bühne fest im Griff, konnte das Publikum sowohl zum Circle Pit, als auch zum Spiderschwein-Gesang animieren und war gesanglich mal wieder souverän. Als Highlight erwies sich neben dem zum Schluss gespielten Independence erneut Fatherland und das mächtige Bleed.

Als letzte Band an diesem Abend waren nun noch MOTORJESUS dran. Diese legten wie gewohnt mit Powertool los und von Beginn an drehte das Publikum am Rad. Im Moshpit wurde nur noch gedrängelt , gebangt und geschoben. In den ersten Reihen war man quasi automatisch ständig in Bewegung. MOTORJESUS spielten eigentlich souverän wie immer. Klar, technisch perfekt war der Auftritt nicht, das eine oder andere mal durfte sich da durchaus verhauen werden, aber was hat Rock´n´Roll schließlich auch mit Perfektionismus zu tun? An Fan-Gesang gab es bei MOTORJESUS statt Spiderschwein Du hast die Haare schön. Am Bass fehlte Marc Neschen, der von dem selben Bassisten vertreten wurde, der auch schon auf der Tour mit PRESIDENT EVIL für ihn einsprang. Dieser wirkte zu keiner Sekunde wir ein Ersatzmann, poste wie sonst höchstens noch Lead-Gitarrist Andreas Peters und hatte sichtlich jede Menge Spaß auf der Bühne. Vor der Bühne war weiterhin Chaos angesagt. Die Leute ganz vorne standen inzwischen halb auf der Bühne, und immer wieder trauten sich Stagediver nach oben. Gegen Ende hin stand dann mindestens ein halbes Dutzend Zuschauer auf der Bühne. MOTORJESUS wurden an diesem Abend richtig abgefeiert und bedankten sich mit einem wie immer starken Auftritt. Gegen Viertel nach Zehn war dann leider schon Schluss, aber der Weg nach Mönchengladbach hatte sich für diese zwei sehr coolen Konzerte wirklich mehr als gelohnt.

Supersoma_live Supersoma Supersoma

Köln, Blue Shell
31. August 2007

SUPERSOMA

Mönchengladbach
City Movement
07. September 2007

Köln
Live Music Hall
16. September 2007

Eine weitere Woche später war dann wieder Köln an der Reihe. Hier hatten SUPERSOMA sich den Posten des Openers für VOLBEAT gesichert. Nun, da das Konzert vom Underground in die Live Music Hall verlegt wurde, hatten SUPERSOMA also die Möglichkeit, etwa 1000 Leuten zu zeigen wie Doomed Metal Music aus Mönchengladbach klingt. Na ja, ganz so viele waren vielleicht noch nicht anwesend, aber die Halle war schon sehr gut gefüllt. Der Opener hieß erneut Heaven und schon hier konnte Frontmann Ingo zeigen, dass er auch auf großen Bühnen mühelos bestehen kann. Der Mann hat einfach eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Aber auch der Rest der Band ließ sich von der großen Bühne nicht beeindrucken und agierte souverän wie gewohnt. Dass sich die beiden Gitarristen eher wenig bewegen, war bei den kleineren Shows auch nicht anders. Fatherland stand heute leider nicht auf der Setlist und auch Independence wurde gestrichen. So waren es also vor allem die Doomwalze Bleed und das LIFE OF AGONY-Cover Pretend, welche die Highlights der Show ausmachten. Als letzten Song prügelte die Band noch Offlife durch die PA, dann war nach etwa einer halben Stunde Schluss. Vom Publikum gab es zwar nicht viel mehr als Höflichkeitsapplaus, aber das lag wohl nicht am Auftritt der Band, sondern eher am Publikum, welches auch die nachfolgenden WAXY nicht all zu warmherzig empfing.

Soviel also zu meinen Eindrücken der drei SUPERSOMA-Konzerte, die ich dieses Jahr erleben durfte. Ich kann euch nur empfehlen, euch die Band live dringend mal zu geben, wenn ihr die Möglichkeit habt. Und krallt euch bei der Gelegenheit gleich die neue 4-Track-EP sowie den Vorgänger Heaven. Es lohnt sich!

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