MEGADETH: Endgame

Für viele sind MEGADETH zurück, da sie für mich nie weg waren und ich ein großer Fan der letzten zwei Scheiben bin, kann ich den Hype um "Endgame" nicht ganz nachvollziehen.

Platte des Monats in zwei großen Printmagazinen. Die Vorabtracks Headcrusher und 1.320 waren wohl das schnellste und härteste Material der letzten 15 Jahre. Jeder der die Möglichkeit hatte Endgame vorab zu hören war begeistert und sprach vom besten MEGADETH-Album der letzten 15 Jahre. Diesen Satz hörte man zwar auch von Mustaine vor jeder Platte, aber diesmal scheint es wirklich so zu sein.

Dachte ich.

Fakt ist, dass Endgame tatsächlich das härteste, schnellste und aggressivste Werk seit Rust In Peace ist. Dass man 2009 nochmal solche Riffs, solche schnellen Soli von MEGADETH zu hören bekommt, hätten wohl nur noch die Wenigsten geglaubt. Mustaine und Broderick harmonieren und spielen sich zeitweise in einen wahren Rausch. Das Anfangsdoppel mit dem Instrumental Dialectic Chaos und This Day We Fight klingt wie MEGADETH zu So Far, So Good…So What-Zeiten und das ist mittlerweile über 20 Jahre her. Trotzdem führen minutenlange Soli nicht unbedingt immer ins Ziel und die Songs sind zu oft nach der selben Struktur aufgebaut. Zum Schluss hin wird die letzte Minute immer gebolzt. Das ist zwar durchaus nichts Schlechtes, für jemanden der allerdings wie ich ein neues MEGADETH-Album ca. fünfzig Mal hört, findet nach einiger Zeit oft den Weg zur Skip-Taste.

Endgame fehlt öfter mal das, was zum Beispiel ein Werk wie The System Has Failed auszeichnete: Refrains die man automatisch mitsingen muss und Hooklines die im Ohr bleiben. Dies ist das einzige Manko einer ansonsten wirklich starken Thrash-Metal-Scheibe. Die Refrains sind mir einfach zeitweise zu lieblos, zu einfach und die Stimme von Mustaine fand ich auf den letzten Scheiben auch stärker, da auch abwechslungsreicher. Aber viele behaupten ja sowieso dass er nicht singen kann und sind wohl wieder froh, dass jetzt wieder gespuckt, gekeift und viel mit Sprechgesang gearbeitet wird. Man kann es halt auch nicht jeden Recht machen.

Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht enttäuscht von der Platte, sie sticht Scheiben wie Risk oder das von mir im Nachhinein zu gut bewertete The World Needs A Hero um Längen aus, aber mir fehlen einfach die Momente, die man auch auf den letzten Platten hörte. Washington Is Next, Die Dead Enough, The Scorpion, Of Mice And Men, solche Hits findet man hier leider zu selten.

Für viele sind MEGADETH zurück, da sie für mich nie weg waren und ich ein großer Fan der letzten zwei Scheiben bin, kann ich den Hype um Endgame nicht ganz nachvollziehen. Ein überdurchschnittlich starkes Thrash Metal-Album mit vielen old-school Momenten und zeitgemäßen Sound… und immer noch besser als Death Magnetic.

Veröffentlichungstermin: 11.09.2009

Spielzeit: 45:05 Min.

Line-Up:
Dave Mustaine – Guitar, Vocals
Chris Broderick – Guitar
James Lomenzo – Bass
Shawn Drover – Drums

Produziert von Andy Sneap, Dave Mustaine
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.megadeth.com

MySpace: http://www.myspace.com/megadeth

Tracklist:
1.Dialectic Chaos
2.This Day We Fight!
3.44 Minutes
4.1.320
5.Bite That Hands
6.Bodies
7.Endgame
8.The Hartest Part Of Getting Go…Sealed With A Kiss
9.Headcrusher
10.How The Story Ends
11.The Right To Go Insane

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner