Curtis Newton alias CAPTAIN FUTURE und seine Crew finden in den Weiten des Weltalls einen Überlebenden, der nach einem Raumschiffsunglück in einem jahrhundertelangen Kälteschlaf steckt. John Carey stammt aus dem zwanzigsten Jahrhundert und ihm ist nun alles fremd, er will sich einfach nicht an die neue Erde gewöhnen, er ist kein Erdenmensch mehr, sondern ein Relikt aus der Vergangenheit. Zeitgleich tobt ein erbitterter Streit auf der Erde: Mr. Lowther hat ein Kartell für Treibstoffe aufgestellt, so dass es sich die Arbeiter in den Raffinerien auf dem Pluto nicht mehr leisten können zu fliegen. CAPTAIN FUTURE und seine Mitstreiter eilen ihnen zu Hilfe und bekommen Unterstützung von John Carey.
Obwohl auch hier Nostalgie der Hauptantrieb für diesen Crossover aus Hörspiel und Hörbuch ist, weiß diese Episode zu überzeugen: Ein Monopol auf Treibstoff, das hat Realitätsbezug, die Geschichte des einzigen, sehr entfremdeten Überlebenden in einer Zeit, in der nichts mehr so ist, wie es einst war, das hat das Zeug gut zu unterhalten und weckt das Mitgefühl des Hörers. Und tatsächlich, Kein Erdenmensch mehr… ist vielleicht keine besonders spannende, aber dafür schön einfühlsame Geschichte, in der auch ein CAPTAIN FUTURE lernen muss, seine Impulsivität unter Kontrolle zu behalten und mit List und Tücke gegen den Tycoon Mr. Lowther vorzugehen.
Die tragende Rolle des knapp fünfundsiebzigminütigen Hörspiels übernimmt der wie üblich hervorragende Helmut Krauss, der beinahe philosophisch-ausholend liest, aber auch Gordon Piedesack als entwurzelter Fremder John Carey trägt zur Klasse der sechsten CAPTAIN FUTURE-Folge bei. Daneben ist die Crew von Curtis Newton auch wieder sehr hörenswert, allen voran Wolfgang Völz als Otto und natürlich Hans-Jürgen Dittberner als CAPTAIN FUTURE selbst. In den Nebenrollen finden sich mit Engelbert von Nordhausen als gemeiner Mr. Lowther und Peter Flechtner als aufbrausender Burke noch ein paar hochkarätige Sprecher mehr, deren Stimmen dem ansonsten so nostalgische Kein Erdenmensch mehr… einen überraschend modernen Anstrich geben.
Natürlich bietet CAPTAIN FUTURE keine ebenso anspruchsvolle, bombastisch inszenierte Unterhaltung wie MARK BRANDIS, aber das ist bei dieser Thematik, in diesem so schönen Retrokosmos auch nicht nötig, da dürfen wir ganz subjektiv sein. Immerhin, die Geschichte wird durch die detailverliebte Inszenierung durchaus episch, wirkt aber erstaunlicherweise nicht aufgeblasen und gefällt sogar noch ein bisschen besser als die vorherige Folge Mond der Unvergessenen. Allein schon die wunderbare Originalmusik übertölpelt und verzaubert den Hörer, der für knapp fünfundsiebzig Minuten selbst eine futuristische Erfahrung machen darf – er sitzt in einer Zeitmaschine und reist fast dreißig Jahre in die Vergangenheit zurück. Stark!
Veröffentlichungstermin: 15. März 2013
Spielzeit: 73:25 Min.
Line-Up:
Helmut Krauss – Erzähler
Hans-Jürgen Dittberner – Captain Future
Klaus Dittmann – Ezella Garnie
Jochen Schröder – Simon Wright
Friedrich-Georg Beckhaus – Grag
Wolfgang Völz – Otto
Gordon Piedesack – John Carey
Engelbert von Nordhausen – Mr. Lowther
Peter Flechtner – Burke
Peter Lontzek – Ansage 1
Jan-David Rönfeldt – Ansage 2
Sebastian Pobot – Produktion, Regie, Lizenzierung
Tom Steinbrecher und Sebastian Pobot – Mix und Sounddesign
Edmond Hamilton – Buch
Frauke Lengermann – Übersetzung
Thomas Tippner – Dialogbücher
Patrick Holtheuer – Co-Regie und Schnitt
Christian Bruhn – Original TV-Soundtrack
Ambitus – Zusätzliche Score Musik & FX
Marko Peter Backmann, Steven Schulze – Aufnahme
Lars Vollbrecht – Design
Stockphoto / SerJoe – Digitale Illustration
Label: Highscore Music
Homepage: http://www.highscoremusic.com
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