Der Bandenkrieg zwischen den Italienern um Sal Maroni und den Russen eskaliert und kostet vielen Unschuldigen auf den Straßen von Little Odessa das Leben. BATMAN kommt zu spät um eine große Schießerei zu verhindern. Die Detectives Crispus Allen und Renee Montoya ermitteln weiter, während sich Bruce Wayne den schmierigen Immobilienhai Ronald Marshall vorknöpft, um seine Rolle im Mordfall Theresa Williams heraus zu finden. Derweil ist immer noch unklar, welches Monster die Obdachlosen so entsetzlich verstümmelt hat. Die Spur führt in die Irrenanstalt Arkham Asylum und zu deren Leiter Jonathan Crane, auch genannt Scarecrow.
Nach dem fulminanten Auftakt Der Mann in Schwarz geht es in der zweiten BATMAN-Folge gleich rasant weiter, der Bandenkrieg zwischen Maronis Leuten und der Russenbande eskaliert schon zu Beginn. Danach ist Krieg das, was den Mittelteil auch in einem der BATMAN -Filme darstellt. Es kann etwas durch geschnauft werden, Handlungsstränge werden gewoben, neue Charaktere (Lucius Fox) und neue Waffen werden eingeführt, ein paar Unklarheiten aus dem ersten Teil werden beseitigt. Kein Wunder, dass Krieg etwas komplexer ist als die erste Folge, in dem Gewirr aus Personen, Bandenmitgliedern und sonstigen Nebenfiguren muss man sich doch erst mal zurecht finden. Entsprechend wenig Action und Nervenkitzel gibt es, nur der Zusammenstoß der Gangsterbosse ist so richtig packend. Das ist symptomatisch für einen jeden zweiten Teil einer jeden Trilogie, alles deutet darauf hin, dass es mit dem kürzlich erscheinenden Monster ein Finale Furioso gibt.
Handwerklich überzeugt Krieg auch, das Sounddesign ist erstklassig, die Effekte sind monströs, der Soundtrack ist passend und düster. Viele Sprecher, unter anderem Sascha Rotermund als BATMAN, Reent Reins als Commisioner Gordon und Rüdiger Schulzki als Ronald Marshall, die schon die erste Folge veredelten, können das Niveau der ersten Folge locker halten. Daneben haben neue Sprecher wie Wolf Frass als Lucius Fox, Holger Löwenberg als Anton Solonik, Wolfgang Bahro als Josephus Quigona und vor allem Jürgen Holdorf als der fiese Russe Dimitrov kleine, aber gute Auftritte. Lediglich die Dialoge sind hier und da etwas hölzern und stellenweise sogar unfreiwillig komisch: Der Russe sagt: Ich werde dich mit meinen eigenen Händen erwürgen. BATMAN antwortet: Dann werde ich sie dir brechen. Also bitte, einem Playboy wie Bruce Wayne muss doch da was Schlagfertigeres, Cooleres einfallen. Oder der Arzt im Krankenhaus, der sagt, er würde von seiner Begegnung mit BATMAN noch Monate zehren können – ist der Held plötzlich so etwas wie der Dalai Lama?
Krieg mag das Level von Der Mann in Schwarz nicht ganz halten können, aber unterm Strich ist dies eine spannende, mitreißende Hörspielangelegenheit, eine düstere Stunde hochwertiger Unterhaltung, nicht nur für Comic-Fans. Die finstere Atmosphäre, der hier und da etwas auflockernde Witz und die nicht zu verachtende Story sind es, die den zweiten Teil von BATMAN zu einem gelungenen Hörspiel machen, dem man sich mehr als nur einmal hingeben kann. Der Abschluss der Trilogie, lieber Macher, muss dann aber vor Action nur so sprudeln und uns so begeistert zurück lassen wie Teil eins, OK?
Veröffentlichungstermin: 27. September 2013
Spielzeit: 66:42 Min.
Line-Up:
Gordon Piedesack – Erzähler
Sascha Rotermund – Bruce Wayne / Batman
Reent Reins – Commissioner James Gordon
Jürgen Thormann – Alfred Pennyworth
Jan-David Rönfeldt – Detective Crispus Allen
Detective Renee Montoya – Eva Michaelis
Mark Bremer – Officer
Wolf Frass – Lucius Fox
Rüdiger Schultzki – Ronald Marshall
Klaus Dittmann – Richter
Mario Grete – Sal Maroni
Holger Löwenberg – Anton Solonik
André Beyer – Guido Caliolo
Jürgen Holdorf – Der Russe (Dimitrov)
Jaron Löwenberg – Arzt
Friederike Solak – Krankenschwester 1
Beate Brandt – Krankenschwester 2
Vicki Vale – Angela Quast
Detlef Tams – Wächter
Wolfgang Bahro – Josephus Quigona
Constantin von Westphalen, Patrick Holtheuer – Gangster
Sebastian Pobot – Produktion, Regie, Sound, Lizenzierung
Louise Simonson – Buchversion, nach einer Geschichte von Jordan Goldberg
Patrick Holtheuer – Übersetzung, Dialogbücher, Co-Regie, Sprachschnitt
Tom Steinbrecher und Sebastian Pobot – Mix, Sounddesign, Mastering
Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Tom Steinbrecher – Aufnahme
Label: Highscore Music
Homepage: http://www.highscoremusic.com
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