THE RÄMOUNS & GHOULS: 13. Februar 2005 – Nürnberg, Hirsch

Zweimal Tribute an New York City, zweimal Tribute an den Punkrock: In dieser langen Covernacht im Hirsch blieb kein Auge trocken …

Wie in der Industrie, so ist auch im Punkrock längst Joint-venture angesagt: Um als Global Player im Geschäft zu bleiben, heißt es Ressourcen bündeln. Für die lange Tributenacht im Hirsch verstärkten sich THE RÄMOUNS (www.raemouns.de) mit den GHOULS (www.ghouls.de) aus Köln. Die pflegen das düstere Erbe der MISFITS: Herrlich-rumpeliger Horrorpunk mit mächtigen Singalongs, optisch irgendwo zwischen Graceland und Geisterbahn, Autokino und Vorstadtfriedhof.

THE RÄMOUNS aus Düsseldorf hingegen – der Name verrät’s – haben es sich zur Aufgabe gemacht, noch einmal den Geist der einzigartigen RAMONES auf die Bühne zu bringen – jener US-Punkrocklegende, die zwischen 1974 und 1996 2263 Shows spielte, sich dann konsequent auflöste und seither der Reihe nach wegstirbt. Punkt halb elf steigt im Hirsch Nebel auf, aus den Boxen tönt das traditionelle Intro The Good, The Bad, The Ugly (Ennio Morricone), vom ersten Ton an tanzt Nürnberg ausgelassen den Blitzkrieg Bop. Denn auch bei der Kopie gilt: Mehr Powerplay geht nicht. 41 Songs in 70 Minuten holzt der Vierer in den Saal, unterbrochen nur von den klassischen OneTwoThreeFour-Anzählschlachtrufen.

Dass die Ausführenden des Abends selbst die größten Fans sind, macht ihre ungeheuere Liebe zum Detail deutlich: Nicht nur die Turnschuhe, die zerfetzten Jeanshosen und die Prinz-Eisenherz-Frisuren, sogar die Anstecker(!) auf den schwarzen Lederjacken sind originalgetreu abgeguckt und nachgeahmt. Sehr kurzweilig, diese beiden musikalischen Verneigungen! Der Schulterschluss der Originale folgt übrigens am 21. Juni 2005: Dann rocken die echten MISFITS live im Nürnberger Löwensaal – mit Marky Ramone hinterm Schlagzeug!

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