AUDIO MASSACRE V1.0, Göppingen, Clinic OP, 12.05.2001

Im Grunde sprach ja alles dafür, dass der 12.05. so ein richtiger Scheiß-Tag werden würde… Doch dann kam das AUDIO MASSACRE V1.0!

Im Grunde sprach ja alles dafür, dass der 12.05. so ein richtiger Scheiß-Tag werden würde. Hat der Tag noch mit leuchtend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen begonnen, war der Nachmittag eher weniger erfreulich, denn ein ins Neckarstadion gereister Teil des vampster-Teams wollte das Spiel Schalke – VfB und die Besiegelung der Schalker Meisterschaft nicht verpassen, weshalb man sich mutig in die Höhle des Löwen, nämlich in den VfB A-Block wagte. Nachdem die Meisterschaftshoffnungen durch die Fizekönigsblauen jedoch gründlich in die Tonne getreten waren, ging´s schnellen Reifens nach Göppingen, wo wir den Abend beim AUDIO MASSACRE V 1.0 dann wenigstens noch bei guter Musik und dem ein oder anderen Bierchen für uns retten und den Fußball vergessen wollten.

Nach dem wir in Göppingen noch was Essbares aufgetrieben hatten, war es auch langsam an der Zeit, das Göppinger Industriegebiet aufzusuchen, erwarteten uns doch einige hochkarätige Bands in der „Clinic OP“!

Eine davon waren IMMORTAL RITES, die als Opener des AUDIO MASSACRE V1.0 fungierten und die mit ihrem stark Black Metal lastigen Melodic-Death einen recht heftigen Auftakt boten. Schade war, dass die Halle bei IMMOTAL RITES nicht sonderlich voll war, viele genossen wohl einfach noch die Sonnenstrahlen vor der Halle, wodurch ihnen ein recht guter Gig durch die Lappen ging und die Halle leider relativ leer blieb. Davon ließen sich IMMORTAl RITES aber nicht weiter stören, sie boten eine interessante Mischung aus Black Metal Gekreische, Blast-Parts und Melodic Death-mäßigen Gitarrenteilen, die sie gekonnt in ihren Songs verwurschtelte und ohne viel Show ins Publikum schleuderte. So wurden IMMORTAL RITES dann auch gebührend mit dem Applaus der Anwesenden Zuhörer verabschiedet, um die Bühne für die nächste Band zu räumen..:

FINAL CRY

Als zweite Band des Abends waren die niedersächsischen FINAL CRY an der Reihe. Die Hannoveraner sind bekannt für ihre bewegungsreiche, energiegeladenen Liveperformance und dies stellten sie wieder einmal auch in Göppingen unter Beweis. Vom ersten Song an ging es tierisch ab auf der Bühne. Frontsau Mario tobte wie Rumpelstilzchen, Gitarrist Eiko versuchte wohl einen Preis im Grimassenschneiden zu gewinnen und die Band im allgemeinen bangte was die Nackenmuskeln hergaben. Schade fand ich es mal wieder, dass die vier Jungs ihre Bassistin Sonja immer so sehr in den Hintergrund stellen. Also Männer, verstecken braucht ihr eure gute Seele nun wirklich nicht… FINAL CRY boten bis auf zwei Tracks neues Material, welches auf der kommenden CD (voraussichtlich im Dezember) zu hören sein wird. Die neuen Songs kommen eine Ecke heftiger, ja beinahe Death/Thrash-lastig, ohne jedoch ihre Wurzeln des Heavy Metals zu verleugnen. Gefielen mir sehr gut die neuen Gassenhauer. Vom älteren Material wurde „Ebony Embrace“ gespielt und zum Abschluss des gekürzten Sets (der Zeitplan des Veranstalters musste eingehalten werden) legte das Quintett mit dem DEATH-Cover „Evil Dead“ noch einen Kultsong drauf. Die sympathischen FINAL CRY konnten auf der ganzen Linie überzeugen und machten es den nachfolgenden Bands schwer ihre Show zu toppen. Für mich die Gewinner des Abends. Wer die Hannoveraner noch nie live gesehen hat, kann in unserem Online-Store noch Exemplare ihres Live-Videos erwerben. Es lohnt sich!

BEHIND THE SCENERY waren für viele wohl die große Überraschung beziehungsweise der heimliche Headliner, je nach dem, ob man die Band vorher kannte oder nicht. BEHIND THE SCENERY schafften es vom ersten Moment an, eine geile Konzertatmosphäre zu erzeugen, die Leute gingen tierisch mit und feierten die Band regelrecht ab – und zwar wohlverdient! BEHIND THE SCENERY sind mit drei Gitarristen am Start, die ihr Instrument effektiv zu nutzen wissen. Mehrstimmige Leads und unterschiedliche Melodiestimmen und Rhythmusteile machen die in Richtung Götheburg schielende Musik von BEHIND THE SCENERY extrem vielschichtig und abwechslungsreich. Dazu kommt ein energisches, powervolles Auftreten der Band – wer IN FLAMES schon mal live gesehen hat, weiß, was ich meine – und schon haben wir die richtige Mischung, die eine perfekte Liveband ausmacht. BEHIND THE SCENERY haben an diesem Abend gnadenlos abgeräumt und ich denke, von dieser Band wird man noch viel hören!

ASTERIUS

Die Bühne war einfach zu klein für ASTERIUS, die Band präsentierte sich recht bewegungsfreudig und zeigte Spielfreude. Die Songs vom Album … as descendants of stars verlieren live absolut nichts von ihrer Magie, im Gegenteil, die Ausstrahlung von Sänger Andrash unterstützt den Cosmic Bizarre Metal der Schwaben perfekt – da verzeiht man auch den bei diesem Auftritt nicht hundertprozentig perfekten, zu laut abgemischten klaren Gesang. Bis auf diese Kleinigkeit gab es an dem Auftritt nichts zu meckern. Kraftvolle Growls, leidenschaftlicher Gesang, prägnante Keryboardlines, ruppige Gitarren und über allem absolute Ohrwurmmelodien, auch live können ASTERIUS überzeugen – das dachten sich wohl etliche Leute, die Clinic war nämlich gut gefüllt und offensichtlich hatten so ziemlich alle Spaß an der Band. ASTERIUS stellten auch ein paar neue Songs vor, die deutlicher als das alte Material in Richtung Samael tendieren und um einiges eingängiger erscheinen, die aber dennoch eindeutig die Handschrift der Band tragen.

THE BLUE SEASON

Leider überkam uns doch langsam die Müdigkeit, wozu der ruhige, relaxte Gothic Rock von THE BLUE SEASON leider nur zu gut passte. Die Songs waren schön anzuhören, keine Frage, für die späte Stunde, die getrunkenen Biere und die noch bevorstehende Heimfahrt (natürlich durch die Leute ohne die getrunkenen Biere *s*) waren uns THE BLUE SEASON dann aber doch zu ruhig. So entschlossen wir uns, THE BLUE SEASON und die Aftershow-Kombo AFTERBURN saußen zu lassen, um uns mit den Erinnerungen an einen geilen Konzertabend auf den Heimweg zu machen.

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Bericht: boxhamster, Psycho, vampiria

Fotos: boxhamster

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