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ARNHEM METAL MEETING: Arnhem, Musis Sacrum: 01.12.2007

Zwischen Sommerfestivals und Weihnachtsstress liegt das ARNHEM METAL FESTIVAL – welches dieses Jahr trotz der kurzfristigen Absage SATYRICONs beste Metallkost der härteren Gangart bietet…

 

 

 

Wenn die Schlammspuren aus den Kleidern raus sind und der Geldbeutel sich einigermaßen von den Sommerfestivals erholt hat, ist es an der Zeit für das ARNHEM METAL MEETING. Auch wenn es das erste Dezemberwochenende ist, erscheint das geldverschlingende Weihnachtsfest noch in weiter Ferne, und so pilgert ein internationales Metallerpublikum ins holländische Arnhem. Trotz der kurzfristigen Absage von SATYRICON – Gerüchten zufolge hat Drummer Frost mit seinem auf dem Gehsteig liegenden Pseudonym Bekanntschaft gemacht und sich den Fuß verletzt – ist das Festival ausverkauft. Auch seine Buchung in einem der umliegenden Hotels und Jugendherbergen hat wohl kaum ein Metaller noch gecancelt, schließlich wartet das Festivalbilling mit genügend großen Namen aus dem Black- und Death Metal-Bereich auf.

Gegen 14 Uhr hat sich denn auch schon eine veritable Schlange gebildet vor dem Eingang zum Konzertgebäude, dem man ansieht, dass es Darbietungen aus anderen Musikgenres ebenfalls gerne beherbergt. Nach dem Passieren der freundlichen Security betritt man so nicht etwa eine riesige, anonyme Halle, sondern eine Location, die außerhalb der drei Säle mit zahlreichen Treppen, Gängen und Nischen aufwartet und so einen ganz eigenen Charme hat. Natürlich weiß man als Rückkehrender, dass alle Putzbemühungen des Personals zwischen den Sälen – nach jedem Auftritt werden die Plastikbecher auf dem Boden zusammengekehrt – nichts nützen werden und am Ende des Festivals der biergetränkte Parkett wieder an den Stiefeln kleben wird. Doch bis zu diesem Punkt ist es noch lange hin.

Beute eines Opfers des reichen Merchandise-Angebots - Arnhem 2007
Beute eines Opfers des reichen Merchandise-Angebots

Bevor die Konzertdarbietungen beginnen, bleibt noch Zeit, um das Merchandise-Angebot unter die Lupe zu nehmen – allerdings passiert es im Verlauf des Festivals immer wieder, dass man noch einen kleinen Stand entdeckt, der mit metallischen Waren lockt und am Ende den gleichen Fastenkureffekt auf den Geldbeutel hat wie eine Metal-Börse. Dies ist nicht auf happige Preise zurückzuführen, sondern schlicht auf das opulente Angebot, das einem in Erinnerung ruft, was man eben alles noch “braucht”. In Sachen Bandmerchandise ist man für 15 Euro mit einem neuen Shirt bekleidet, die Preise für aktuelle Alben bewegen sich ebenfalls in der Range 10 bis 15 Euro.

Leider wird bei einem genaueren Anschauen der Standangebote auch klar, dass die Organisatoren ihren Händlern offenbar nicht allzu genau auf die Finger schauen. Klar, die holländische Toleranz ist toll, aber warum muss man an einem Metal-Festival Händler tolerieren, die NSBM verticken? Hier wäre eine genauere Kontrolle – der einige ins braune, hirnfreie Dickicht verirrte Black Metaller im Publikum natürlich immer entschlüpfen – wirklich möglich und auch begrüßenswert. Immerhin, die lockere, internationale Atmosphäre des Festivals leidet (noch) nicht darunter und so ist man stets von einem angeregten Sprachenwirrwarr aus Finnisch, Schwedisch, Deutsch, Englisch und Holländisch umgeben, um nur einige der aufgeschnappten Sprachen zu nennen.

CYPHER
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CYPHER am Arnhem Metal Meeting 2007
Noch etwas hüftsteif – CYPHER

Den Posten des Festivaleröffners übernehmen an diesem Nachmittag die Niederländer CYPHER. Das Quartett gibt sich ziemlich umbarmherzig einer wütenden Mischung aus Death und Thrash Metal hin. Songtechnisch wird vor allem das aktuelle Album “Darkday Carnival” berücksichtigt, das mit dem Titelsong, “Handfull Of Darkness”, “Fortune My Foe” und “Forward Devolution” präsentiert wird.

Mit “Flaming” und “Plague” haben die Niederländer auch noch zwei unveröffentlichte Songs am Start. CYPHER geben sich durchaus Mühe und erhalten wohlwollenden Applaus aus den noch lichten Reihen vor der GVH Stage, die klar als Hauptbühne deklariert werden kann. Allerdings merkt man auch, dass es der Band noch etwas an Routine mangelt, was sich im etwas hüftsteifen, statisch anmutenden Stage-Acting widerspiegelt. Am Ende haben sich die Holländer zwar solide geschlagen, aber einen bleibenden Eindruck vermögen sie nicht zu hinterlassen.

SEVERE TORTURE
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SEVERE TORTURE am Arnhem Metal Meeting 2007

Technisch top, ansonsten eher
mau – SEVERE TORTURE

SEVERE TORTURE bringen die TMR Stage zum Beben. Die fünf Niederländer sind offensichtlich keine Frischlinge an ihren Instrumenten und dementsprechend entfesseln sie ein Brutal Death-Gewitter aller erster Kajüte; kombiniert mit dem überraschend klaren Sound in der Halle werde ich von den ersten Songs förmlich aus den Schuhen geblasen. Die messerscharfen Riffs fräsen sich einem in die Gehörgänge, der druckvolle Drumsound tut sein Übriges und nur schwer kann man sich den stampfenden Rhythmen entziehen. Und ehe man sich versieht, fliegt die Mähne zum Takt auf und ab und die Nackenwirbel knacken fröhlich mit. Hört sich doch alles knorke an! Ein gelungener Einstand sozusagen. Tja, aber leider flaut die Stimmung nach kurzer Zeit schon wieder ab. Wieso das? Liegt es an der Songauswahl? Ist der Tontechniker über dem Mischpult eingeschlafen und beim Rezensenten kommt nur noch Soundmatsch an? Oder sind es vielleicht ein paar Spaßverderber, die im Pit für Unmut zu sorgen? Weder noch. Oh weh, alles deutet auf Grunditus immutabilis hin! Zu Deutsch: eine monotone Grunzorgie. Das ständig gleiche Gegurgel von Frontröhre Dennis, welches im Übrigen viel zu viele ähnlich geartete “harte” Combos mit Brutalität verwechseln, vertreibt die anfängliche Euphorie. Die Folge-Symptome lassen demnach auch beim Publikum nicht lange auf sich warten. Anhänger der Band, die sich als erstaunlich resistent erweisen, feiern enthusiastisch und kraftstrotzend mit, während das geschwächte Gros des Publikums verhalten applaudiert und eine sich ausbreitende bleierne Schwere von den Extremitäten langsam zu den Lidern kriecht. Zu austauschbar klingen die Songs nach einer Weile, Akzente werden allenfalls noch beim starken Abschlusssong “End of Christ” gesetzt, der es tatsächlich noch mal schafft, die Meute zu mobilisieren. Letztlich rettet nur die unbestreitbare spielerische Klasse SEVERE TORTURE davor, in der Masse der schier unzähligen drittklassigen Brutal Death/Deathgrind Kapellen unterzugehen.

GOD DETHRONED
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GOD DETHRONED am Arnhem Metal Meeting 2007

Setlist GOD DETHRONED: Intro / Hating Life, 2014, Nihilism, Boiling Blood, Villa Vampiria, Soulsweeper, On Wings Of Pestilience, Warcult, Sigma Enigma, Serpent King

Nach dem ich auf dem Metalmarkt die ersten Euros auf den Kopf gehauen und mir einen Teil von SEVERE TORTURE angesehen habe, finde ich mich pünktlich zum Auftritt von GOD DETHRONED, die kurzfristig durch den Ausfall von SATYRICON auf´s Billing gerutscht waren, vor der Hauptbühne ein. Und die Holländer enttäuschen mich mal wieder nicht. Vor heimischer Kulisse wirkt Henri Sattler direkt ein wenig lockerer, auch wenn an dem Mann auch an diesem Tage kein großer Entertainer verloren gegangen ist. Mehr als die Songtitel geben die Ansagen mal wieder nicht her. Dafür bangt die ganze Band, was das Zeug hält, und Drummer Ariën Van Weesenbeek stiehlt mal wieder allen anderen die Show. Was der Kerl sich da zusammen trommelt, lässt mich mal wieder staunend in der ersten Reihe stehen. Im Laufe der Show taut der Serpern King weiter auf und lässt sich zu ein paar holländischen Ansagen hinreißen, die ich natürlich nicht im geringsten verstehe. Bei “On Wings Of Pestilence” bildet sich dann immerhin auch ein kleiner Moshpit, was Herrn Sattler scheinbar dermaßen aus der Fassung bringt, dass er beim folgenden “Warcult” vor Schreck mal schnell sein Plek fallen lässt. Insgesamt liefern GOD DETHRONED hier einen absolut erstklassigen Job ab, bei dem es lediglich zwei Dinge an der Setlist zu bemängeln gibt: Zum einen wird “The Grand Grimoire” nicht mit einem einzigen Song bedacht, zum anderen ist die Setlist insgesamt etwas eintönig ausgefallen, ein paar der richtig fiesen Brecher oder auch endlich mal eines der großen Epen à la “Soulcapture 1562” oder “The Iconoclast Deathride” hätten hier sicher nicht geschadet.

HOLY MOSES
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HOLY MOSES sind die Band, die irgendwie keiner von uns so richtig besprechen will, also nehme ich das Schicksal – großmütig und tapfer wie ich bin – auf mich. Und so schlimm war es dann auch gar nicht.

HOLY MOSES am Arnhem Metal Meeting 2007
Besser als erwartet – HOLY MOSES

Irgendwie hatte ich HOLY MOSES von einem Auftritt vor ein paar Jahren in Köln als ziemlich unnötig in Erinnerung. Nun ja, zum großen Fan der Männer um Frontfrau Sabina Classen werde ich so schnell wohl nicht mehr, aber alles in allem läuft mir der Old School-Prügel Thrash heute ganz gut rein. Als ich ankomme, legen HOLY MOSES gerade mit “Master Of Desaster” los. Die Ansagen im besten Teutonen-Englisch sind irgendwo schon putzig. Abgesehen davon ist Sabina sichtlich darum bemüht, irgendwie Erotik zu verbreiten, räkelt sich das eine oder andere mal semi-lasziv oder kippt sich Wasser in den Ausschnitt. Na ja, ich find´s eher ein wenig Prolo aber was soll´s. Am Vorabend hatte man wohl im Haus von Schlagzeuger Atomic Steiff noch ordentlich gefeiert, was die Frontdame allerdings nicht davon abhält, wie üblich alles in Grund und Boden zu röhren. Apropos Atomic Steif: Der Gute sieht ja verdammt fertig aus. Ich weiß nicht, ob´s an der Party lag oder ob der immer so aussieht, aber holy shit…

So, jetzt mal wieder zurück zum Ernst des Lebens. Das Publikum feiert den Auftritt von HOLY MOSES ordentlich ab und heizt schon mal den Moshpit an. Letztendlich habe ich es nicht bereut, mir HOLY MOSES angesehen zu haben, auch wenn ich den Ort des Geschehens etwas früher verlasse, um pünktlich zu UNLEASHED wieder vor der Hauptbühne zu stehen, was sich als kluge Entscheidung erwies, da die Schweden nach allen Regeln der Kunst abräumten.

PANCHRYSIA
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PANCHRYSIA am Arnhem Metal Meeting 2007
Besinnen sich auf old schoolige Töne – PANCHRYSIA

Kurz vor vier Uhr entjungfern die Black Metaller PANCHRYSIA die kleinste Bühne des Anlasses, die Rusty Stage. Bereits während ihres Soundchecks stimmen die Belgier VENOMs “Countess Bathory” an, danach verzichtet das Quintett allerdings auf gecoverte Darbietungen und setzt nach einem Industrial-angehauchten Intro auf Songs der Marke Eigenbau. Bereits “Black Bears” zeigt, dass die Belgier mittlerweile noch stärker auf old-schoolige Vibes setzen, als dies das 2002er Werk “In Obscure Depths” tat. Bei der anwesenden Black Metaller-Meute – die offenbar nichts mit den gleichzeitig auftretenden HOLY MOSES anfangen kann – kommen die PANCHRYSIA-Stampfer offenbar an, selbst wenn der Sound noch etwas dröhnend ausfällt.

Nach “The Ultimate Crescendo of Hell” von der gleichnamigen letztjährigen Split mit ICONOCLASM gibt das Quintett mit “With Dragon Wings” einen neuen Song zum Besten und kündigt gleich noch das fürs Frühjahr geplante neue Album an. Beim Publikum kommen die bewusst old-schoolig gehaltenen Songs, die manchmal an neuere DARKTHRONE erinnern, gut an und das ändert sich auch mit “Brave Black World”, “Angst” und “Infection 1349” vom 2004er Output “Malicious Parasite” nicht. Einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen PANCHRYSIA trotz Gaahl-artiger Posen von Fronter Zahrim indes nicht, dafür mangelt es ihrem Schwarzmetall schlicht an einer eigenen Note. Den Publikumsreaktionen zufolge können die Belgier allerdings einen soliden Auftritt für sich verbuchen.

UNLEASHED
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Gitarrist Fredrik von UNLEASHED am Arnhem Metal Meeting 2007
Beeindruckende Gitarrenarbeit – Fredrik von UNLEASHED

Es gibt Bands, bei denen der Veranstalter einfach nichts falsch machen kann. Und damit meine ich nicht Titanen wie IRON MAIDEN, sondern kleine Kvlttruppen, die eine treue, nimmermüde Fanschar haben, die sie auch nach der drölfzigsten Show so abfeiert, wie beim ersten Mal. OVERKILL gehören zweifelsohne dazu, ebenso BOLT THROWER oder die heute aufspielenden UNLEASHED. Egal wo die Schweden auftauchen, sie sind einfach überall ein gern gesehener Gast. Kaum verwunderlich mit diversen Hits in der Hinterhand und einem so sympathischen Frontmann wie Johnny ‘The Hedlund’. Nebenbei schaffen UNLEASHED es auch heute noch, Songs zu komponieren, die live ohne Probleme neben den bandeigenen Klassikern bestehen können. So erfüllt auch der heutige Auftritt wieder alle Erwartungen.

Eingeleitet wird die Show in der großen und sehr schön aufgemachten GVH Halle von einem orchestralen Intro, das mich an “Finlandia” von JEAN SIBELIUS erinnert. Die lieblichen Klänge werden aber alsbald unterbrochen, als UNLEASHED die Bühne betreten und mit dem Doppelpack “Blood of Lies” / “Triumph of Genocide”, beides Songs der aktuellen Götterscheibe “Midvinterblot“, einen schweißtreibenden Mosh-Marathon eröffnen, bei denen die ersten Reihen direkt steil gehen. Dank einer zu Beginn absenten Security im Fotograben, schaffen es einige besonders enthuasiastische Fans sogar auf die Bühne. Die anschließenden Versuche im Stagediven enden aber aufgrund des unwilligen und armlahmen Publikums vor der Bühne eher schmerzhaft. Es ist wirklich ein Wunder, dass sich bei diesen Aktionen weder die Stagediver, noch das bangende Publikum ernsthaft verletzt haben.

Setlist UNLEASHED
Intro (Finlandia?)
Blood of lies
Triumph of genocide
Never ending hate
Don’t want to be born
In victory or defeat
Midvinterblot
Winterland
Into glory ride
To asgaard we fly
Death Metal victory
Before the creation of time

Aber vielleicht sind sie wie auch ich einfach zu sehr mit dem Abfeiern ihrer Helden beschäftigt, als dass sie Zeit hätten, sich mit unbedeutem Schnick-Schnack wie Schmerzen herumzuplagen (RAAH!!!)? UNLEASHEDs Setlist ist aber auch einfach zu geil und deckt so ziemlich die gesamte Schaffensperiode ab! Neben neueren Songs aus der Post-“Hell’s Unleashed” Ära und den unvermeidlichen Klassikern (“To Asgaard we fly”, “Into glory ride”), gibt es mit “Never ending Hate” und dem Übersong “Before the creation of time” weitere Perlen aus den Anfängen der Death Metal-Urgesteine, die den positiven Eindruck abrunden. Ein weiteres Highlight aus der jüngeren Vergangenheit ist das Winter-Doppelpack “Midvinterblot”/”Winterland”, das junge wie alte Fans textsicher mitgrunzen.

In der B-Note gibt es aber kleine Abzüge; der bestens aufgelegte ‘The Hedlund’ übertreibt es etwas mit der Häufigkeit der Mitsingspielchen. In der Zeit hätte man sicherlich noch die ein oder andere Hymne spielen können. Aber auch so schaffen es UNLEASHED, die zweitstärkste Performance dieses Festivals abzuliefern. Geschlagen geben müssen sie sich letztlich nur dem geballten Nieten-Kvlt der Gustavsson Zwillinge.

CRUACHAN
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Cruachan am Arnhem Metal Meeting 2007
Geflöte statt Geshredder – CRUACHAN

Teil eins des irischen Doppelpacks kommt in Form von CRUACHAN, die auf der TMR-Stage im wahrsten Sinne des Wortes zum Tanz bitten. Und das Publikum lässt sich nicht zweimal bitten und nach kurzer Zeit wird vorne im Moshpit getanzt und… ähm… gemosht halt. Ja, hier ist fröhliches Folk-Gedudel mit ein paar obligatorischen Krächzern angesagt. Und was mir bei diesen ganzen Wald und Wiesen Folk Metal-Bands immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass der Gitarrist über ein paar simple Riffs nicht hinweg kommt. Dann kann man es auch gleich lassen. Hört euch mal eine SKYCLAD-Scheibe an Jungs, SO muss das klingen! So hat der Sänger eben noch eine Gitarre in der Hand, auf der er relativ inspirationslos herumrifft. Musikalisch gibt es hier das totale Gegenteil zu PRIMORDIAL – schwachbrüstigen Folk Metal ohne Tiefgang, der sicherlich zum besoffen Rumhüpfen taugt, ansonsten aber jegliche Daseinsberechtigung missen lässt. Sorry, aber wenn ich fröhliche Folk Melodien hören will, gibt es genügend Bands, die das deutlich besser können als diese Iren. Dementsprechend verziehe ich mich auch im weiteren Verlauf des Gigs und widme mich weiter der Metalbörse und sichere mir einen Platz in den vorderen Reihen für die andere irische Band des Abends.

PRIMORDIAL
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PRIMORDIAL am Arnhem Metal Meeting 2007

Setlist PRIMORDIAL: Empire Falls, Sons Of The Morrigan, As Rome Burns, Coffin Ships, Heathen Tribes, Gods To The Godless

Mit einem Album von der Qualität von “To The Nameless Dead” in der Hinterhand konnte man nur gespannt auf den Auftritt von PRIMORDIAL sein. Lediglich den Wermutstropfen, dass es ob der begrenzten Spielzeit wohl wieder mal nicht all zu viele Songs zu hören geben wird, gilt es zu schlucken. Als in der Umbaupause dann allerdings NICKELBACK und LINKIN PARK laufen, frage ich mich ernsthaft, ob ich noch vor der richtigen Bühne stehe oder irgendwo mal falsch abgebogen und bei den MTV Music Awards gelandet bin. Aber nein, da steht Ciáran MacUiliam und stimmt an seiner Axt rum. Bin also wohl doch noch richtig. Völlig sicher bin ich mir allerdings dann doch erst, als die ersten Töne von “Empire Falls” durch die PA gedonnert kommen und Alan mit einem Soldaten-Mantel oder etwas, das so ähnlich aussieht, auf die Bühne kommt. Ist bestimmt kuschelig warm in dem Ding, kein Wunder dass der Lumpen nach einem Song verschwunden ist. Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, stellt sich ein gefühlte drei Meter großer Kerl genau vor mich. Was ist mit diesen Holländern los? Haben die solche Angst vor der Polkappenschmelze, dass die so groß werden??? Nun ja, der beherzte Schritt zur Seite bringt mich zurück ins Spiel, um zu “Sons Of The Morrigan” heftigst die Birne zu schütteln, die Faust zu schwingen und schief mit zu grölen. Dieser Auftritt ist der erste für PRIMORDIAL seit dem Release von “To The Nameless Dead“, klar dass auch der eine oder andere Song der neuen Scheibe zum Zuge kommt. So zum Beispiel das gigantische “As Rome Burns”. Alan gibt hier wie so oft das Rumeplstilzchen galore, und das meine ich nur zu einem ganz kleinen Teil spöttisch, der Kerl ist nun mal ein ganz großer Frontmann, manchmal könnte man halt nur denken, er meint es etwas zu gut. Aber die Massen im Griff hat der Gute, so sind die vorderen Reihen beim wieder einmal unglaublich ergreifenden “The Coffin Ships” ein einziges Meer aus Haaren.

Nach der Metalhymne “Heathen Tribes”, in deren Text auch das beschauliche Arnheim Erwähnung findet, folgte mit dem PRIMORDIAL-Song schlechthin, “Gods To The Godless”, leider auch schon das Ende. Wieder mal nur sechs Songs und wieder mal wurde “The Burning Season” schmerzlich vermisst, aber dafür muss ich mir die Jungs wohl doch endlich mal auf Tour ansehen, wenn Zeit genug da ist. Aber auch so war der Auftritt von PRIMORDIAL eines der Highlights eines weiß Gott nicht schwach besetzten Festivals.

 

ASPHYX am Arnhem Metal Meeting 2007
Walzten mit ihrem Old School
Sound alles platt – ASPHYX

ASPHYX
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Besonders die Death Metal-Bands lieferten auf diesem Festival bisher Großartiges ab. GOD DETHRONED hatten vorgelegt und UNELASHED mit ihrem Hammer-Auftritt die Latte verdammt hoch gelegt. Doch ASPHYX lassen sich davon nicht beeindrucken und setzen dem Ganzen die Krone auf. Lange war es ruhig um die holländische Doom Death-Institution, dementsprechend voll ist es auch vor der TMR-Stage. Auch GOD DETHRONED-Frotmann Henri Sattler lässt es sich nicht nehmen, dem Auftritt seiner Landsmänner beizuwohnen. Und diese liefern hier alles andere als eine Altherren-Show ab. Da wird gebangt ohne Pause, Martin van Drunen läßt selbst beim Singen noch die Matte kreisen. Die haben sichtlich Spaß auf der Bühne und sollten in dieser Form ganz dringend weiter touren. Dementsprechend ging es im Moshpit ebenfalls hoch her, man will ja schließlich nicht weniger beweglich wirken als das Volk auf der Bühne. Die Setlist bot mit “Wasteland Of Terror”, “Abomination Echoes”, “The Krusher”, “Food For The Ignorant” und dem Abschluss-Doppel “Pages In Blood” und “The Rack” eigentlich alles, was das Herz begehrt. ASPHYX legten hier definitiv Priorität auf das ältere Songmaterial, was ihnen von den Fans gedankt wurde. Dass nach diesem Auftritt ein ASPHYX-Shirt fällig war, versteht sich wohl von selbst.

VREID
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Ein Blick auf die Running Order – die wegen des Ausfalls von SATYRICON immer wieder neu erfragt und erraten werden muss – zeigt, dass VREID an diesem Abend wohl bezüglich Timing die Arschkarte gezogen haben. Just gegen halb acht lärmen nämlich oben auf der TMR Stage ASPHYX los, während die Norweger sich mit der kleinen Rusty Stage begnügen müssen. Dennoch hat sich eine veritable Meute eingefunden und besonders in den ersten Reihen lassen sich treue Fans der Post-WINDIR-Formation ausmachen. Diese eröffnen ihr Set stilecht mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums “I Krig” und der typische VREID-Groove erfasst sogleich das Publikum und motiviert zur Bewegung. Gleich wird klar, dass die gute Woche auf Tour mit MARDUK und UNLEASHED den Norwegern gut getan hat – anders als in Stockholm ist das Quartett sichtbar aufgetaut, bewegt sich mehr auf der Bühne und hat das Arnhem-Publikum wesentlich mehr auf seiner Seite als die Stockholmer am 23. November.

Hvall von VREID am Arnhem Metal Meeting 2007
Touren gibt Energie – VREID

Wie eine Woche zuvor setzt man danach auf den starken Song “Raped By Light” vom “Kraft“-Output und groovt sich anschließend souverän durch den “I Krig“-Opener “Jarnbyrd”, der mit seinen griffigen, einfachen Riffs zahlreiche Anwesende zum Mitbangen motiviert. Hier und da zeigen sich im Gitarrenzusammenspiel zwar einige Unsauberheiten, aber die Rhythmus-Fraktion hält den norwegischen Black`n`Roll sauber zusammen. Mit Ansagen hält sich Fronter Sture nicht lange auf, lieber bietet man den gut 200 Leuten Songs wie “Væpna Lengsel”, “Under Isen” oder “Helvete”. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den neueren Tracks, doch den Abschluss bildet “Pitch Black Brigade“. Zahlreiche zufriedene und verschwitzte Gesichter bei den Fans zeigen, dass VREID ihre schwierige Position gut Herr geworden sind – und dass das Touren sich positiv auf ihr Zusammenspiel und ihr Auftreten ausgewirkt hat. Runde Show!

MARDUK
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Nach dem VREID-Gig ist es Zeit für eine Stärkung, hierfür müssen allerdings erst sogenannte “MUNT” – giftgrüne Plastikjetons – besorgt werden. Fünf Stück gibt es für 9 Euro 50, die kleine Cola für 1 Munt ist mehr als schnell geleert und ist trotz Festivalzustand schlicht und ergreifend zu teuer. Dafür ist das Essen – den Burger mit Fleisch oder in der vegetarischen Variante gibts für 1.50 Munt, für die happige Portion Asia-Nasi-Pfanne zahlt man 3.50 Munt – im Falle des Burgers billig, im Falle der letztgenannten Alternative lecker. Nicht wenige Metaller zieht es aber angesichts der Preise auch zum gegenüberliegenden China-Restaurant, wo man sich ebenfalls für die folgenden Auftritte die nötige Stärkung holen kann.

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Rotes Black Metal Inferno – MARDUK

Gestärkt muss man denn auch sein für den MARDUK-Auftritt gegen halb neun Uhr abends. Die Halle zur GVH-Stage ist mehr als gut gefüllt und ein großer Teil des Publikums ist merklich angeheitert. Das Durchkommen zu den vorderen Reihen ist somit schwieriger als auch schon und die schwedische Black Metal-Institution eröffnet ihre Performance mit gewohnt kriegerisch-martialischen Introklängen. Wie bei VREID hat die eine Woche auf Tour offenbar auch bei MARDUK positive Spuren hinterlassen, so gibt sich besonders Fronter Mortuus weniger distanziert als noch vor einer Woche in Stockholm.

Songs wie “Still Fucking Dead”, “With Satan And Victorious Weapons”, “Limbs Of Worship”, “Materialized In Stone”, “Beast Of Prey”, “Hangman Of Prague” oder “Womb Of Perishableness” verfehlen ihre positive Wirkung auf die anwesende Meute nicht und mit ihrem schnellen, unerbittlichen Klängen peitschen MARDUK über die Köpfe der Anwesenden hinweg. Leider fällt der Drumsound auch an diesem Abend noch immer allzu künstlich aus, es bleibt schleierhaft, inwiefern die metallisch klingenden, leblosen Trommelsounds der Mucke zuträglich sein sollen. Dagegen kann auch ein geiler Track wie “Wolves” vom grandiosen “Those Of The Unlight”-Werk nichts mehr ausrichten.

Mortuus von MARDUK am Arnhem Metal Meeting 2007
Weniger distanziert als auch schon – MARDUK-Fronter Mortuus

Nichtsdestotrotz liefern MARDUK eine gewohnt souveräne Show ab und der schwedische Schwarzmetallpanzer funktioniert routiniert und wie frisch geschmiert. Die Bühnenshow ist wiederum relativ schlicht und offenbar haben die Schweden ein Faible für infernalisches, rotes Licht – und natürlich für ihre Intermezzi, die beinahe keine stillen Pausen zwischen den Songs entstehen lassen.

Eine Pause braucht dann hingegen der eine Fan, der wohl wegen übermäßigem Alkoholkonsum zusammenbricht und draußen erst korrekt gelagert und dann von den Sanitätern abtransportiert wird. Davon unbeeinflusst schließen MARDUK ihre Performance mit “Panzer Division Marduk” ab. Das von manchen erhoffte Duett zwischen PRIMORDIAL-Naihmass Nemtheanga und Mortuus im Rahmen des “Rom 5:12“-Highlights “Accuser / Opposer” bleibt leider aus, obwohl sich die dafür nötigen Akteure beide am ARNHEM METAL MEETING befinden. Schade, das wäre eine spezielle Garnitur für diesen Auftritt gewesen.

HOLLENTHON
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Während HAEMORRHAGE auf der Rusty Stage lärmen und der verdienten und oftmals verschobenen Esspause zum Opfer fallen, betreten gegen halb zehn HOLLENTHON die TMR Stage. Die österreichischen Symphonic Black / Death Metaller, bei denen PUNGENT STENCH-Mitglieder ihre sensible Seite ausleben, geizen wahrlich mit Live-Auftritten und das aktuellste Album – das starke “With Vilest Worms To Dwell” – hat auch schon sechs Jahre auf dem Buckel. Außerdem wird gleich klar, dass die Österreicher – anders als ihre musikalisch verwandten Kollegen THERION in jüngeren Zeiten – ohne orchestrales Brimborium und Sänger(innen)geschwader auftreten, was Befürchtungen ob der Qualität der nötigen symphonischen Parts aufkommen lässt.

Hollenthon am Arnhem Metal Meeting 2007
Symphonisch und voller Energie – HOLLENTHON

Diese sind jedoch gänzlich unbegründet. Während manch eine symphonisch ausgerichtete Band es nicht schafft, dieselbe Atmosphäre live mit den entsprechenden Einspielungen zu kreiren, meistern HOLLENTHON diese Gratwanderung scheinbar ohne Mühe. Voller Spielfreude und mit viel Energie widmen sich die Österreicher vor allem der Präsentation ihres Werkes “With Vilest Worms To Dwell“, das nicht nur mit dem Opener “Y Draig Goch” und “To Kingdom Come” vertreten ist, sondern auch mit dem majestätischen “Woe To The Defeated” vorgestellt wird. Das Quartett wirkt perfekt aufeinander eingespielt und spielt sich leichtfüßig durch seine Songs, die nicht selten an die seligen “Theli”-Zeiten von THERION erinnern. Nostalgie-Gefühle schwingen entsprechend mit und HOLLENTHON zeigen eindrücklich, dass sie mehr sind als ein bloßes Studioprojekt. Schön, wenn man nach so langer Zeit von einer Band nicht enttäuscht wird!

SODOM
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SODOM am Arnhem Metal Meeting 2007

Setlist SODOM:Blood On Your Lips, Outbreak Of Evil, Napalm In The Morning, Blasphemer, Sodomy & Lust, City Of God, The Saw Is The Law, Der Wachturm, Witching Metal, Ausgebombt, Remember The Fallen, Ace Of Spades, Bombenhagel

Durch den Ausfall von SATYRICON sind SODOM im Billing nach oben gerutscht und somit Headliner. Da fährt man extra nach Holland um ne Headliner-Show von SODOM zu sehen. Zwar hätte ich SATYRICON wirklich gerne angeschaut, muss aber sagen, dass SODOM die undankbare Aufgabe mit Bravour lösen. Zwar ist es inzwischen deutlich leerer geworden als noch zuvor, aber die anwesenden Fans bekommen eine Lektion in Sachen Ruhrpott-Thrash. Und leider auch eine in Sachen Ignoranz. Dass man es auf einem Festival in Holland, auf dem sicher viele Leute der deutschen Sprache mächtig sind, aber eben auch ein großer Teil eher nicht, nicht fertig bringt, Ansagen auf Englisch zu machen, sondern einfach mal deutsch palavert, finde ich schon ziemlich arm. Wenn man über diesen kleinen faux pas hinweg sieht, liefern SODOM aber einen würdigen Headliner-Auftritt ab. Ob neue Songs wie der Opener “Blood On Your Lips” oder “City Of God” oder Uralt-Schoten wie “Outbreak Of Evil”, “Blasphemer” oder gar “Witching Metal”. Bei den alten Sachen läuft der Moshpit natürlich am besten. Nur der Sound ist zu Beginn erst mal Mist – das erste und einzige Mal an diesem Tag übrigens. Aber auch dies bessert sich im Laufe des Auftritts erfreulicherweise noch, auch wenn es immer wieder mal Schwankungen in Sachen Tonqualität gibt. Dann versucht Tom die Zuschauer bei “Der Wachturm” zum Mitsingen zu animieren, was wohl auch aufgrund der Sprachbarriere nur bedingt funktionieren will. Dafür weiß ich jetzt endlich, wie lustig es klingt, wenn besoffene Holländer lautstark “Bombenhagel” grölen. Auch diesen Wunsch erfüllen SODOM, doch nicht ohne vorher mit “Remember The Fallen” und “Ausgebombt” noch dem “Agent Orange”-Album die verdiente Aufwartung gemacht zu haben. So stellen SODOM ihr Publikum also voll und ganz zufrieden und könnten eigentlich ihren Namen in die Galerie über diesem Raum neben illustre Namen wie Mozart, Haydn oder Schubert ritzen. Ich bin sicher, die Besitzer des Musis Sacrum hätten da vollstes Verständnis für.

 

NIFELHEIM
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Der Bassist aus der Hölle - Tyrant von NIFELHEIM
Der Bassist aus der Hölle – Tyrant von NIFELHEIM

Ja, wenn es um NIFELHEIM geht, geht mir die Objektivität ab. Kein Wunder, habe ich die Ticketbestellung doch erst abgeschickt, nachdem die schwedischen Black Metaller auf dem Billing auftauchten – schließlich liegt Holland auch nicht um die Ecke. Auch das ARNHEM METAL MEETING ist gegen den Kultfaktor der Schweden nicht gefeit. Kaum tauchen sie am späten Nachmittag mit ihrem Merchandise auf, pilgern die hartgesottenen Fans zum entsprechenden Tisch, um eines der raren Shirts mit den unvergleichlich schlichten, old schooligen Designs zu ergattern oder sich das grandiose Album “Envoy Of Lucifer” direkt von einem der Toxic Twins zu kaufen. Diese schmeißen nämlich – ganz ohne Allüren – eine Zeitlang den Merch-Verkauf grad selbst und suchen bewusst die Nähe zu ihren Fans, statt sich Backstage zu verschanzen.

Und ja – wann sonst sollen NIFELHEIM auftreten, wenn nicht zu spätester Stunde? So ist es nicht verwunderlich, dass noch während dem SODOM-Gig bereits die ersten NIFELHEIM-Fanatiker zur TMR-Stage kommen, um dort auszuharren und sich einen guten Platz in der Nähe der Bühne zu sichern. Langweilig wird es ihnen beim Warten denn auch nicht – denn die Schweden staffieren die Bühne mit einem schweren Sarg und Kerzen aus. Die dadurch kreierte Atmosphäre lässt selbst einen Gastauftritt von KING DIAMOND plausibel erscheinen, so bizarr dies auch klingen mag.

Sarg, Satan, Spikes - NIFELHEIM
Sarg, Satan, Spikes – NIFELHEIM

Gegen halb zwölf wird es dunkel. Gespenstische Nebelschwaden steigen auf. Noch bevor einer der schwedischen Nieten- und Nageldämonen einen Fuß auf die Bühne setzt, brüllt das Publikum lauthals “NIFELHEIM, NIFELHEIM” Und dann marschieren sie auf. Schlichtes Corpsepaint, genügend Metall auf sich, um die Detektoren zweier Flughäfen zum Absturz zu bringen und mit von satanischer Besessenheit blitzenden Augen. Wie erhofft, eröffnen die Schweden ihr Set mit dem intensiven, ergreifenden Opener von “Envoy Of Lucifer“: “Infernal Flame Of Destruction”. Nicht nur die Mitglieder des NIFELHEIM-Fanclubs Soldiers Of Satan macht dieser Song instantmäßig zu Berserkern, nein, die Flamme springt auf die restliche Meute über und ergreift Besitz von ihr. Voller Energie und Leidenschaft schmettern die Black Metaller “Black Evil” und “Demonic Evil”, laden zu “Satanic Sacrifice” und bekreischen “Unholy Death”. Auch der Hammersong “Bestial Avenger” vom “Servants Of Darkness”-Output schafft es in die Setliste und führt zu ungebrochener Begeisterung. In der unheiligen Euphorie bekunden die Fans ihre Hingabe immer wieder mit herzhaft gebrüllten “Fuck you, fuck you”-Phrasen – was in dem sowieso von der Realität losgelösten Szenario komplett normal erscheint.

Hellbutcher und Vengeance from Beyond - NIFELHEIM in Arnhem 2007
Die schwedischen Nieten- und Nageldämonen Hellbutcher und Vengeance From Beyond (NIFELHEIM)

Wieder wenden sich NIFELHEIM ihrem aktuellen Output “Envoy Of Lucifer” zu und liefern der hungrigen Menge “Storm Of The Reaper”, nur um gleich danach zu ihrem Debüt zurückzukehren und “Sodomizer” zum Besten zu geben. Mit langen Ansagen hält sich Hellbutcher während der Performance nicht auf, stattdessen lassen die energiegeladenen Schweden lieber ihre infernalischen Schwarzmetall-Klänge für sich sprechen und liefern eine rohe, dreckige und schlicht sensationelle Show ab. Diese bietet auch noch das junge Stück “Claws Of Death” und wird mit dem Song “Storm Of Satan`s Fire” würdig abgeschlossen. Vor lauter Begeisterung vergisst man glatt, dass man “Gates Of Damnation” ebenfalls noch gerne gehört hätte – aber bei Luzifer, es sind fucking NIFELHEIM! Und somit gilt wiederum: Schweißtreibend, satanisch, sensationell – NIFELHEIM!

Fotos: Arlette Huguenin D.

 

 

 

 

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